Die Justizvollzugsanstalt Karlsruhe und deren Außenstelle in Bühl stoßen an ihre Grenzen: Nach Angaben des baden-württembergischen Justizministeriums sind beide Gefängnisse überfüllt.
Viele Gefängnisse im Südwesten stoßen wegen Überbelegung an ihre Grenzen. Das trifft auch auf die JVA Karlsruhe und die Außenstelle Bühl (Frauenvollzug) zu. Nach Zahlen des baden-württembergischen Justizministeriums übersteigt die tatsächliche Belegung in Karlsruhe mit 138 Gefangenen derzeit die rechnerische Belegungsfähigkeit von 116 Haftplätzen (Stand: Januar 2019). In Bühl beträgt die Durchschnittsbelegung 33 Gefangene bei einer Belegungsfähigkeit von 28 Haftplätzen, wie ein Ministeriumssprecher auf BNN-Anfrage mitteilte.
Mehr Zuständigkeiten für JVA Bruchsal
In der JVA Bruchsal sieht die Situation hingegen noch anders aus: Im Januar lag die Durchschnittsbelegung bei 419 Gefangenen – bei einer Kapazität von 447 Personen. In der Außenstelle Kislau (offener Vollzug) waren es dem Ministerium zufolge 106 Gefangene (Kapazität: 114). Zur Entlastung der Justizvollzugsanstalt Rottenburg seien der JVA Bruchsal seit Mitte Februar vorübergehend weitere Vollstreckungszuständigkeiten übertragen worden, hieß es weiter.
Entlastung entsteht in Rottweil
Das ist eine der Maßnahmen, mit denen das Ministerium auf das Problem der Überbelegung reagiert (wir berichteten). „Soweit möglich, werden bei Verlegungen zur Entlastung überbelegter Justizvollzugsanstalten auch die Wohnortnähe und sonstige Belange der Gefangenen berücksichtigt“, erklärte der Ministeriumssprecher.
Mit dem Neubau der JVA Rottweil sollen künftig weitere 500 Haftplätze im Land geschaffen werden. Das Gefängnis könne aber nicht vor dem Jahr 2026 in Betrieb genommen werden, hieß es.