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Veterinäramt eingeschaltet

Streit um Eisinger Hündin zieht Kreise

Der Streit um die Eisinger Hündin Mila geht weiter. Vier Wochen, nachdem sie wieder zur Eigentümerin des Tieres gezogen ist, beobachtet eine Gruppe von Nachbarn, ob die Hündin ordentlich gehalten wird. Die Eisingerin, bei der Mila in den vergangenen zwei Jahren gelebt hat, hat das Veterinäramt eingeschaltet.

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Im Mittelpunkt eines Streits steht Hündin Mila, die vor vier Wochen zu ihrer Eigentümerin in Eisingen umgezogen ist. Foto: privat Foto: privat

Der Streit um Hündin „Mila“ zieht Kreise. Im Eisinger Waldpark beobachten Bewohner, wie das dreijährige Tier nach seinem umstrittenen Umzug gehalten wird und haben eine WhatsApp-Gruppe gegründet.

Wie berichtet, musste die Eisingerin Elke Nothacker-Kübler den Vizsla-Labrador-Mix fünf Tage vor Weihnachten an die Eigentümerin übergeben, weil diese das Tier zurückgefordert hatte.

Nothacker-Kübler hatte Mila vor über zwei Jahren bei sich aufgenommen, nachdem sie von der Mutter der Eigentümerin darum gebeten worden war. Die Begründung der Mutter, die in der Nachbarschaft von Nothacker-Kübler wohnt, war, dass ihre Tochter mit ihrem Schäferhund und vier Katzen in einer Eisinger Zwei-Zimmer-Wohnung auf engem Raum lebe und sich nicht um Mila kümmern könne. Hinzu kommt, dass Mila an einer schweren Hüftdysplasie leidet.

Streit geht vor Gericht

Im Oktober 2018 erhielt Nothacker-Kübler Post vom Anwalt der Eigentümerin, weil diese den Hund zurückforderte. Im August 2019 ging der Streit vor Gericht. In einer Güteverhandlung am Pforzheimer Amtsgericht entschied der Richter in einer zehnminütigen Verhandlung, dass der Hund an die Eigentümerin zurückgegeben werden müsse, weil diese den Kaufvertrag besitze und auch nicht bereit war, das Tier an Nothacker-Kübler zu verkaufen.

Ein Einspruch gegen das Gerichtsurteil sei nicht möglich, weil die Hündin vom Gericht als Sache eingestuft werde, erklärt die Eisingerin. Immer wieder schlug die Eigentümerin Kaufangebote von Nothacker-Kübler aus und bestand darauf, dass das Gerichtsurteil vollstreckt wird. Am 19. Dezember holte sie Mila zusammen mit einem Gerichtsvollzieher vor dem Haus von Nothacker-Kübler ab und wurde von einer Gruppe von mehr als 20 Nachbarn, Freunden und Bekannten, die vor dem Haus warteten, erst beschworen und schließlich ausgebuht.

Leser reagieren in Briefen auf den Streit

Die Hündin sei die Leidtragende in dem Streit und verstehe nicht, was geschieht, schreiben Leser in Briefen an den Pforzheimer Kurier und auch Facebook-Nutzer drücken ihren Unmut über die „herzlose“ Entscheidung des Gerichts aus.

Die vergangenen vier Wochen ohne Mila seien nicht so schön gewesen und die Stimmung an Weihnachten entsprechend gedrückt, sagte Nothacker-Kübler auf Nachfrage des Pforzheimer Kurier. Aufstecken wollen sie und ihr Mann nicht: „Ich werde nicht aufgeben, solange Mila lebt“, kündigte die 50-Jährige kämpferisch an. Über ihren Anwalt hat Nothacker-Kübler gemeinsam mit ihrem Mann Anzeige gegen die Eigentümerin erstattet.

Das Paar fordert 8.500 Euro, die sie in den vergangenen zwei Jahren als Unterhalt für Mila ausgegeben hat – für Steuern, Haftpflicht, Tierarztrechnungen, Futter und Pflege. Ihr Anwalt bezeichne die Erfolgs-Aussichten als gut.

Ich werde nicht aufgeben, solange Mila lebt

Im Eisinger Waldpark ist Mila auch vier Wochen nach ihrem Umzug Gesprächsthema Nummer eins, sagt Nothacker-Kübler. Ihrer Angabe zufolge beobachtet eine Gruppe von zehn bis zwölf Leuten, wie Mila gehalten wird. Einer von ihnen habe außerdem festgestellt, dass sie vormittags und mitten in der Nacht Gassi geführt werde. Einige der Beobachter hätten sich zudem vernetzt und und eine WhatsApp-Gruppe gegründet, berichtet Nothacker-Kübler.

Jemand soll den Artikel im Pforzheimer Kurier über die Streitfall 200 Mal kopiert und in Briefkästen in der Nachbarschaft der Eigentümerin gesteckt haben. Nothacker-Kübler reagiert erstaunt und amüsiert über die Vorkommnisse: „Dabei kenne ich die Leute noch nicht einmal persönlich.“

Veterinäramt kündigt Kontrolle an

Verärgert ist sie, dass das Veterinäramt des Enzkreises noch nichts unternommen hat. Sie hatte das Amt schon vor geraumer Zeit auf die Wohnverhältnisse der Eigentümerin hingewiesen. Oliver Jäger, Sachgebietsleiter beim Veterinäramt, sagte auf Anfrage, eine Kontrolle solle in den nächsten zwei Wochen stattfinden. Er verwies darauf, dass es sich um ein laufendes Verfahren handele und er daher nicht mehr zu der Sache sagen dürfe.

Auch die Anwältin der Eigentümerin, Natascha Roeder gibt gegenüber dieser Zeitung keine Auskunft. „Ich will nichts kommentieren, da es sich um ein laufendes Verfahren handelt.“ Die Anwältin weist außerdem darauf hin, dass es in dem Streit ein rechtskräftiges Urteil gebe.

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