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Neue Räume gesucht

Die Kleiderstube des DRK in Baden-Baden wird zum Sozialkleiderladen

Das Deutsche Rote Kreuz in Baden-Baden will aus der Kleiderstube einen Sozialkleiderladen machen. Dafür sucht man dringend neue Räumlichkeiten - und Mitstreiter.

Claudia Huck in der jetzigen, sehr beengten DRK-Kleiderstube.
Der Platz reicht nicht aus: Claudia Huck steht in der jetzigen, sehr beengten DRK-Kleiderstube. Die platzt aus allen Nähten. Foto: Cornelia Hecker-Stock

Die Kleiderstube des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Baden-Baden platzt aus allen Nähten. Gesucht werden dringend neue Räumlichkeiten. Mit ein Grund ist die geplante Umwandlung in einen Sozialkleiderladen, in dem künftig jeder ganz normal einkaufen kann, allerdings zu Niedrigpreisen.

Seit über 20 Jahren befindet sich die DRK-Kleiderstube im Untergeschoss des DRK-Zentrums am Schweigrother Platz. Laut der Assistentin der Geschäftsführung, Claudia Huck, wurde das „kleine Kämmerlein“ zuvor als Archiv genutzt. Vor zwölf Jahren wurde zwar renoviert, dennoch waren die Räume bisher schon eher suboptimal und genügen der neuen Planung nicht mehr.

Allein von der Optik her muss man Claudia Huck Recht geben, dass es nur geringe Kauflaune etwaiger Interessenten weckt, wenn sie über eine Treppe in den Keller steigen müssen, um shoppen zu gehen. Es gibt kein Tageslicht, zudem neigen Räume in solcher Lage unter der Erde ein wenig zum Muffeln, selbst wenn alle angebotenen Teile sauber gewaschen sind.

Rund 1.000 Stücke gehen in Baden-Baden pro Monat über die Theke

In normalen Zeiten gehen rund 1.000 Kleidungstücke monatlich über die Theke, und zwar rein wie raus. Das Besuchervolumen ist jedoch deutlich geringer. Denn diese Zahl schließt zum einen die Weiterverarbeitung der eingehenden Kleiderspenden mit ein. Und im Normalfall entscheiden sich die meisten Kunden auch nicht nur für ein Teil, sondern nehmen gleich mehrere Angebote mit.

Interessant ist für Huck ein deutlicher Trend zu mehr Nachhaltigkeit. „Es kommen immer öfter Kundinnen, die nicht mehr gewillt sind, viel Geld in ihre Kleidung zu investieren, um sie dann nach zwei Jahren doch wieder auszurangieren. Sie kaufen ganz bewusst lieber gut erhaltene Gebrauchtware, um Ressourcen und Umwelt zu schonen.“

Wir wollen den Menschen das Gefühl vermitteln, ganz normal shoppen zu gehen.
Claudia Huck, Assistentin der Geschäftsführung

Mit dem angestrebten Sozialkleiderladen wird diesem Trend Rechnung getragen. Dort soll künftig jeder Kleidung einkaufen können, ohne Prüfung der Bedürftigkeit. „Wir wollen den Menschen das Gefühl vermitteln, ganz normal shoppen zu gehen, nur eben zu deutlich günstigeren Preisen“, erläutert die Assistentin das Konzept.

Die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten gestaltet sich jedoch nicht ganz einfach. Die Miete darf nicht allzu hoch sein, da ein sozialer Kleiderladen keine gigantischen Einnahmen generieren wird, um die Kosten zu decken, verdeutlicht Huck. Da viele Kunden mit dem Bus kommen, wäre eine Haltestelle in der Nähe optimal. Auch ein oder zwei Parkplätze ergeben Sinn, da die Spender ihre mitgebrachten Kleidersäcke nicht über weite Strecken schleppen können.

Am besten fände das DRK ein Ladengeschäft

Die Geschäftsführung geht laut ihrer Assistentin von einer benötigten Grundfläche zwischen 80 und 120 Quadratmetern aus. Neben dem Ausstellungs- und Verkaufsraum, in dem auch anprobiert werden kann, wird eine Lager- und Sortierfläche benötigt sowie WC und Waschgelegenheit für die Mitarbeiter. Am vorteilhaftesten wären Räume, die bisher schon als Ladengeschäft genutzt wurden, damit keine Nutzungsänderung beantragt werden muss. Sie sollen gefällig gestaltet werden, am besten mit einem Schaufenster.

Zudem sucht das DRK noch weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, die sich in dem Sozialkleiderladen ein- oder mehrmals die Woche engagieren möchten. Es geht um das Auspacken und Sortieren der angelieferten Kleidung ebenso wie den Verkauf der Ware.

Ideal wäre berufliche Erfahrung mit Textilien, um vielleicht Rat und eigene Ideen einzubringen, aber das ist natürlich kein Muss. Wichtig ist Zuverlässigkeit, da durch die geplanten täglichen Öffnungszeiten von einigen Stunden mehr Helfer benötigt werden.

Zu den kostengünstigen Angeboten in der Kleiderstube zählen Kleidungsstücke, Schuhe, Taschen, Accessoires, Bettwäsche oder Handtücher. Natürlich wird das DRK immer Textilien für Notsituationen auf Vorrat halten, etwa für Wohnsitzlose oder bei vermehrtem Flüchtlingsaufkommen.

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