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Zukunft für RDK 8?

EnBW-Chef setzt sich bei IHK-Sommerempfang in Baden-Baden für Kraftwerksstandort Karlsruhe ein

Das Steinkohlekraftwerk RDK 8 in Karlsruhe könnte eine Zukunft haben, und zwar als wasserstofffähiges Gaskraftwerk. Das deutet EnBW-Chef Andreas Schell beim Sommerempfang der IHK Karlsruhe an. Noch wird geprüft.

IHK-Präsident Wolfgang Grenke, EnBW-Vorstandschef  Andreas Schell und MiRO-Chef Andreas Krobjilowski.
Beim Sommerempfang der IHK Karlsruhe dabei sind (von links) IHK-Präsident Wolfgang Grenke, EnBW-Vorstandschef Andreas Schell und MiRO-Chef Andreas Krobjilowski. Foto: Rake Hora

Top-Prominenz beim Sommerempfang der Industrie- und Handelskammer (IHK) Karlsruhe im Kurhaus Baden-Baden: Unter den 830 Gästen sind zur Stunde auch EnBW-Vorstansvorsitzender Andreas Schell und MiRO-Chef Andreas Krobjilowski. Die EnBW ist das größte Unternehmen mit Firmensitz in der Region, die MiRO Deutschlands größte Raffinerie.

Schell sagte am Rande der Veranstaltung gegenüber dieser Redaktion, er setze sich für den Kraftwerksstandort Karlsruhe ein. Er erinnerte daran, dass das Steinkohlekraftwerk RDK 8 im Rheinhafen nach wie vor eines der effizientesten Kohlekraftwerke weltweit ist – die EnBW hatte die 1,3 Milliarden Euro teure Anlage im Jahr 2014 in Betrieb genommen. Es werde bis zum beabsichtigten Kohleausstieg der EnBW 2028 im Markt bleiben.

EnBW-Chef Schell bei IHK-Sommerempfang: Es kommt nicht nur auf die Technologien an

Drei andere EnBW-Standorte sind bereits als sogenannte Fuel-Switch-Kraftwerke vorgesehen: Sie sollen zunächst auf Gas und später auf Wasserstoff umgerüstet werden. Man überlege und prüfe technisch auch für RDK den Bau eines wasserstofffähigen Gaskraftwerks, so Schell.

Gas- und Wasserstoffkraftwerke sind wichtig, weil sie flexibel sind und zuverlässiger als Wind- und Solarparks. Fachleute rechnen damit, dass man bundesweit zwischen 40 und 50 Gas- und Wasserstoffkraftwerke benötigt.

Wir brauchen eine Can Do-Mentalität.
Andreas Schell
EnBW-Vorstandsvorsitzender

Um die Energiewende voranzutreiben, brauche man aber nicht nur die entsprechenden Technologien. „Wir brauchen eine Can Do-Mentalität“, so Schell. Und dies in allen Bereichen, von der Wirtschaft über die Politik bis in die Breite der Gesellschaft.

„Wir brauchen für die Energiewende einen klaren Plan“, sagte Schell. Dafür müsse man verschiedene Bereiche integrieren, priorisieren und dann rasch in die Umsetzung kommen. „Ein bewährter Ansatz aus dem Flugzeugbau kann hier helfen: Den Plan vom Ende her entwickeln.“

IHK-Präsident Wolfgang Grenke, der zusammen mit Hauptgeschäftsführer Arne Rudolph eingeladen hatte, zeigte sich erfreut über die sehr große Resonanz. Die Empfänge der Kammer gelten als gesellschaftliche Top-Ereignisse in der Region, waren aber zuletzt wegen Corona ausgefallen. Um auf Nummer sicher zu gehen, verzichtete die Kammer in diesem Jahr auf den klassischen Neujahrsempfang in Karlsruhe und wich auf das Sommertreffen in der einstigen Sommerhauptstadt Europas – Baden-Baden – aus.

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