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Mehr Menschen im ÖPNV

Ende der Corona-Talfahrt in Sicht: Baden-Badener Busse sind wieder voller

Noch ist bei den Verkehrsbetrieben Baden-Baden das Vor-Corona-Niveau nicht erreicht. Doch seit Mai dieses Jahres stabilisieren sich die Fahrgastzahlen langsam.

Es geht langsam wieder aufwärts: Aber noch ist bei den Verkehrsbetrieben Baden-Baden das Vor-Corona-Niveau nicht erreicht. Bei den Fahrgastzahlen liegt der Betriebszweig der Stadtwerke bei knapp 60 Prozent der normalen Auslastung.
Es geht langsam wieder aufwärts: Aber noch ist bei den Verkehrsbetrieben Baden-Baden das Vor-Corona-Niveau nicht erreicht. Bei den Fahrgastzahlen liegt der Betriebszweig der Stadtwerke bei knapp 60 Prozent der normalen Auslastung. Foto: Ralf Joachim Kraft

Trotz Corona waren die Busfahrer der Verkehrsbetriebe Baden-Baden viel unterwegs. Auf dem knapp 200 Kilometer langen Liniennetz fuhren sie fast das volle Fahrplanangebot.

Allerdings fühlten sich die Fahrer zeitweise recht einsam hinterm Steuer. Denn Homeoffice, Kurzarbeit und Homeschooling, ausgefallene Veranstaltungen, rückläufiger Tourismus und die Angst vor einer Infektion in öffentlichen Verkehrsmitteln ließen die Fahrgastzahlen einbrechen und die Einnahmen schrumpfen.

Nach einer über einjährigen Berg- und Talfahrt stabilisieren sich bei den Verkehrsbetrieben, einem Betriebszweig der Stadtwerke, seit Mai die Fahrgastzahlen. „Aktuell liegen wir bei knapp 60 Prozent der normalen Auslastung“, berichtet Carolin Geißler auf Anfrage. Über die Höhe der Einbußen und das aktuelle Defizit lasse sich noch keine Aussage treffen, sagt die Mitarbeiterin der Abteilung „Energiedienstleistungen und Öffentlichkeitsarbeit“.

Fahrgastzahlen stabilisieren sich seit Mai

Den größten Einbruch registrierten die Verkehrsbetriebe zu Beginn der Corona-Pandemie. Im ersten Lockdown ab März 2020 reduzierten sich die Fahrgastzahlen laut Geißler um etwa 75 Prozent. Auf diesen massiven Rückgang folgte eine leichte Erholung der Nachfrage während der Lockerungen von Mai bis September.

„Die Anzahl der Fahrgäste stieg bis Herbst wieder auf etwa die Hälfte der normalen Auslastung an“, sagt Geißler. Ab Dezember sei sie dann erneut gesunken. Geißler berichtet von einem Rückgang um knapp 60 Prozent. Seit Beginn der Pandemie hätten sich die Verkehrsbetriebe größte Mühe geben, die Busfahrten so sicher wie möglich zu machen.

Unsere Fahrer haben sich äußerst diszipliniert verhalten.
Carolin Geißler, Sprecherin der Stadtwerke

„Unsere Fahrer haben sich äußerst diszipliniert verhalten“, betont die Sprecherin. Das Personal habe ein strenges Hygienekonzept umgesetzt. Es habe strikt darauf geachtet, dass sämtliche Regeln eingehalten werden. Und dies „sowohl auf dem Betriebsgelände als auch während des Einsatzes“, wie Geißler sagt.

So sei verhindert worden, dass Busse zu Corona-Hotspots werden. Auch die Wissenschaft betont, dass mit korrekt getragener Maske eine sichere Fahrt im ÖPNV möglich sei. So kommt etwa eine im Mai 2021 veröffentlichte Studie der Berliner Charité im Auftrag der Bundesländer und des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zu dem Ergebnis, dass die Infektionsgefahr in Bussen und Bahnen nicht höher sei als im Individualverkehr.

Studie belegt: Sichere Fahrt im ÖPNV ist möglich

Um die Ansteckungsgefahr durch das Virus für Busfahrer und Fahrgäste zu vermindern, hatten die Baden-Badener Verkehrsbetriebe etliche Maßnahmen ergriffen. Bei Fahrzeugen, die laut Geißler anfangs noch nicht über eine Schutzscheibe im Fahrerbereich verfügten, durften die Fahrgäste nicht vorne einsteigen. Die erste Sitzreihe direkt hinter dem Fahrer blieb leer. Der Fahrkartenverkauf wurde eingestellt.

„Auf diese Weise haben wir für das Fahrpersonal eine Schutzzone eingerichtet und dadurch ein hohes Maß an Sicherheit erreicht“, betont die Sprecherin. „Als nächstes haben wir die Busse im Bereich der Fahrerkabinen mit Schutzscheiben aus Glas oder Kunststoff nachgerüstet und die Öffnungen zum Bezahlen möglichst klein gehalten. Damit war der Barverkauf von Fahrscheinen wieder möglich.“

Offene Türen bei jedem Stopp sorgen für Luftwechsel

Um die Frischluftzufuhr sicherzustellen und die Ansteckungsgefahr weiter zu vermindern, seien bei jedem Stopp alle Türen gleichzeitig geöffnet worden. Zeitweise habe es „konfliktträchtige Situationen durch Maskenverweigerer“ gegeben. Immer wieder sei es nötig gewesen, auf die Fahrgäste dahingehend einzuwirken, „dass sie sich gleichmäßig im Bus verteilen und ihren Mundschutz korrekt tragen“, so Geißler.

Die Maskenpflicht gilt in den Fahrzeugen und in den öffentlich zugänglichen Einrichtungen der Verkehrsunternehmen. Die Fahrgäste müssen im ÖPNV auch unter einer Inzidenz von 100 medizinische Masken tragen. Neben FFP2-, KN95-, N95-, KF94- und KF99-Masken dürfen jetzt auch wieder herkömmliche medizinische OP-Masken verwendet werden. Die Fahrer benötigen keine Maske, solange sie fahren und sich im abgetrennten Bereich aufhalten. Von der Maskenpflicht befreit sind Kinder unter sechs Jahren.

Maskenpflicht im Nahverkehr besteht auch weiterhin

Um die Fahrer zu entlasten, hätten die Verkehrsbetriebe auf verschiedene Weise über die Maßnahmen informiert, sagt Geißler. Etwa in Form von Aushängen an den Haltestellen, in den Bussen und im Internet oder durch regelmäßige Durchsagen über den Bordlautsprecher. So seien Konflikte vermieden worden.

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