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KVV-Bereich erweitert

Mit einem Ticket zu allen Zielen im Nationalpark Schwarzwald fahren

Ein Ticket kaufen, und damit im ganzen Nationalpark mit dem Bus unterwegs sein - das ist seit Mai möglich. Auch eine neue Expressbuslinie hat den Betrieb aufgenommen.

Betriebsausschuss: Nationalpark, Buslinie in Baden-Baden
Gemeinsames Projekt: Nach langen Verhandlungen haben sich der KVV, der TGO, die VGF und die BWTG auf auf eine tarifliche Erschließung geeinigt. Foto: Bernd Kappler

Der Name der Linie klingt futuristisch: X45. Ihr Ziel: das Nationalparkzentrum am Ruhestein. Seit 1. Mai rollt der Express, der tatsächlich aus der Zukunft kommt, im Stundentakt.

Nach langen Verhandlungen hatten sich die drei Tarifverbünde KVV (Karlsruher Verkehrsverbund, TGO (Tarifverbund Ortenau) und VGF (Verkehrsgemeinschaft Landkreis Freudenstadt) sowie der BWTG (Baden-Württemberg-Tarif GmbH) auf die tarifliche Erschließung des bisherigen Bermuda-Dreiecks geeinigt. Für alle ein Verlustgeschäft und nur durch die Beteiligung des Landes zu stemmen.

Verkehrskonzept erhält 80 Vorschläge

Grundlage bildet dabei ein Verkehrskonzept, das im Oktober 2018 vom Nationalparkrat zur Kenntnis genommen worden war. Rund 60 Vorschläge zur Verbesserung der aktuellen verkehrlichen Situation sind darin enthalten.

Grundlage für die Studie waren laut Nationalparkverwaltung unter anderem mehr als 600 Anmerkungen, die in einem Beteiligungsprozess mit der Region zusammengetragen worden waren.

Vor dem Baden-Badener Betriebsausschuss stellte der Betriebsleiter der Baden-Baden-Linie, Stefan Güldner, das Angebot kurz vor. Der Vorteil: Man kann mit einem Ticket alle Ziele im Nationalpark erreichen.

Die ehemalige Linie 245 ist dazu verlängert worden. Sie fährt vom Bahnhof Baden-Baden als Schnellbus über das Zentrum der Kurstadt in Richtung Schwarzwaldhochstraße. Laut KVV werden die Haltestellen Schwanenwasen, Dr. Fecht Waldheim, Bühlerhöhe /Plättig, Sand Kapelle, Hundseck, Unterstmatt, Kaltenbrunnen, Marktwaldhütte, Mummelsee, Seibelseckle, Nationalparkzentrum Ruhestein und zurück bedient.

Beliebiger Umstieg zwischen den Linien im Nationalpark

Am Nationalparkzentrum Ruhestein trifft die Linie X45 auf die beiden weiteren Nationalpark-Linien 400 aus Richtung Achern, 100 aus Richtung Freudenstadt und 200 aus Richtung Baiersbronn. Der KVV: „Zwischen den Linien kann beliebig umgestiegen werden, um weiter entfernte Ziele innerhalb des Nationalparkgebiets zu erreichen.“

Mit der gegenseitigen Anerkennung des Nationalparktickets ist das KVV-Gebiet auch tariflich in den Nationalpark hinein erweitert worden. Der Karlsruher Verkehrsverbund: „Dazu wurde ein tarifliches Übergangsgebiet zwischen KVV, VGF (Verkehrsgemeinschaft Freudenstadt) und TGO (Tarifverbund Ortenau) geschaffen, das die Fahrt mit dem KVV-Tarif zukünftig zum Beispiel auch bis zur Alexanderschanze ermöglicht.“

Das bedeute, dass alle netzweit gültigen Tickets wie beispielweise die Karte ab 65, ScoolCard, Studikarte, Kombikarte aber auch Tagestickets für das gesamte KVV-Netz wie Regiokarte solo oder plus (fünf Personen) und bei einer Anreise mit Start aus Baden-Baden die Citykarte für die Fahrt in und innerhalb des Nationalparks gültig sind.

Zusätzliche Buslinien zum Nationalpark

Zu den zentralen Maßnahmen des Gesamtpakets gehört neben der Einführung von zusätzlichen Regionalbuslinien, zum Beispiel zwischen Baden-Baden und Freudenstadt auch eine Parkraumplanung am Ruhestein für das neue Besucher- und Informationszentrum und für das künftige Nationalparkhaus in Herrenwies.

In Arbeit ist die Entwicklung einer digitalen Informationsplattform, um Informationen nutzerorientiert zu bieten. Lärmdisplays sollen zur Sensibilisierung von Motorradfahrerinnen und Motorradfahrern aufgestellt und eine gemeinsame Kommunikation mit den Akteuren der Region geschaffen werden. Das Ziel: Nachhaltige Mobilität soll in der Region stärker verankert werden. Schließlich sollen zentrale Bushaltestellen barrierefreie ausgebaut und mit Informationstafeln versehen werden.

SPD-Stadtrat Werner Schmoll befürchtete vor dem Betriebsausschuss, dass die Auslastung der Busse gering sein werde, da es nach wie vor entlang der Schwarzwaldhochstraße kostenlose Parkplätze gebe. Was Stefan Güldner bestätigt. Bislang werde nur der Parkplatz am Ruhestein bewirtschaftet. Dort müssen drei Euro für zwei Stunden oder sechs Euro für ein Tagesticket bezahlt werden. Das Einzelticket vom Bahnhof Baden-Baden zum Ruhestein kostet 3,60 Euro. Fahrzeit mit X45 Eine Stunde und fünf Minuten.

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