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Einschränkungen

Erneuter ÖPNV-Streik: So wirkt sich das auf Baden-Baden aus

Die Gewerkschaft Verdi ruft wieder zum Streik auf, und in Baden-Baden fahren deshalb keine Busse. Wie viele Menschen stehen vergebens an den Haltestellen? Und gibt es mehr Stau auf den Straßen?

Mehrere Autos stehen auf der B50 stadteinwärts in Baden-Baden.
Auf der B500 stehen stadteinwärts viele Autos im Stau. Doch dieses Bild unterscheidet sich trotz Streik nicht von den anderen Tagen. Auf dieser Strecke ist immer viel Berufsverkehr. Foto: Sarah Gallenberger

Freitagmorgen, 7.50 Uhr. Der Verkehr am Cité-Kreisel rollt. Stau gibt es keinen. Und das, obwohl an diesem Tag, so kurz vor dem Wochenende, wieder gestreikt wird.

Will heißen: Die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Baden-Baden legen ihre Arbeit ganztägig nieder. Neben dem Busverkehr sind auch die Merkurbergbahn sowie das Kundenzentrum am Augustaplatz betroffen, schreibt die Stadtpressestelle. Auslöser ist ein Warnstreik, zu dem die Gewerkschaft Verdi einige Tage zuvor aufgerufen hatte.

Baden-Badener gewöhnen sich mittlerweile an Streik-Situation

Die Redaktion macht sich in den Morgenstunden auf den Weg, um betroffene Fahrgäste der Buslinien anzutreffen. Wie groß ist der Ärger? Was sagt man dazu? Doch schon an der ersten Haltestelle wird klar: Ganz so einfach wird das nicht.

Denn von verzweifelten Menschen, die nicht wissen, wie sie nun zu Arbeit oder Schule kommen sollen, fehlt jede Spur. „Das ist ja auch nicht das erste Mal“, sagt eine Dame beim Morgenspaziergang auf der Rheinstraße. Sie selbst fahre nicht mehr Bus. Aber ihre Enkel schon.

Auf einem Bildschirm an einer Bushaltestelle in Baden-Baden wird auf den Warnstreik von Verdi hingewiesen.
Digitaler Hinweis: Am Leopoldsplatz gibt es auf dem Bildschirm eine Information für die Fahrgäste. Foto: Nico Fricke

„Das wird ja immer angekündigt“, ergänzt sie. Dadurch habe ihre Familie frühzeitig die Möglichkeit, auf andere Optionen auszuweichen. Und damit ist sie wohl nicht alleine.

Denn auch an den anderen Haltestellen fehlen verwirrte Gesichter oder verärgerte Bürger: Weil niemand dort ist. Vereinzelt steht mal jemand herum. Aber beim Näherkommen wird schnell klar: Hier wartet man nicht auf den Bus, sondern auf die Mitfahrgelegenheit.

Auf der B500 kommt es wie jeden Morgen zum Stau

Wenn nahezu niemand auf den Bus wartet, müssen die Menschen für eine Alternative gesorgt haben. Wir schauen uns die B500 an: Ist dort mehr Verkehr?

Ganz so einfach ist das nicht zu beurteilen. Immerhin ist dort ein Stau nicht selten. Vor allem in den frühen Morgen- oder Abendstunden, wenn Berufstätige wieder ihren Weg nach Hause antreten.

Und jetzt, wo es auf der B500 zwecks Bauarbeiten in der Nähe des Cité-Kreisels teilweise ohnehin nur einspurig ist, spitzt sich die Lage auf der Straße ohnehin immer mal wieder zu. Die Redaktion schaut sich trotzdem vor Ort um. Und stellt fest: Nach Verkehrsproblemen sieht das nicht aus.

Zwar staut es sich etwas, doch das Ausmaß hält sich vorerst in Grenzen. Bis etwa 8.30 Uhr: Dann stehen die Autos auf der B500, an der grünen Einfahrt stadteinwärts, über mehrere Hundert Meter hintereinander. Zu weiteren Staus könnte es im Laufe des Tages aber auch aufgrund der Bauarbeiten an der Schillerbrücke kommen.

Verdi verhandelt über bessere Arbeitsbedingungen

Ziemlich schnell steht an diesem Morgen fest: Die Auswirkungen des Streiks halten sich in Grenzen. Zumindest, was die betroffenen Verkehrsteilnehmer anbelangt. Denn im Hintergrund geht es für die Gewerkschaft um viel mehr.

Aktuell verhandelt Verdi in allen Bundesländern außer Bayern parallel über bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsbetriebe. Die Gespräche betreffen der Gewerkschaft zufolge mehr als 130 kommunale Unternehmen in Städten und Landkreisen sowie insgesamt 90.000 Beschäftigte – rund 6.500 davon in Baden-Württemberg.

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