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Wie geht es weiter?

„Trauerbierchen“: Goldener Löwe wird in Baden-Baden-Lichtental schmerzlich vermisst

Zwei Jahre nach der Schließung des „Löwen“ in Baden-Baden-Lichtental haben sich frühere Gäste zum „Trauerbierchen“ getroffen. Wie geht es mit dem Lokal weiter?

Eine Gruppe von Lichtentaler Bürgern hat sich vor dem früheren Traditionslokal versammelt
Viele Lichtentaler Bürger haben sich der Protestaktion angeschlossen. Sie wollen ihren Goldenen Löwen mit guter deutscher Küche zurück. Foto: Cornelia Hecker-Stock

Am Samstag vor zwei Jahren hatte der Lichtentaler „Löwen“ seinen letzten Öffnungstag. Zahlreiche Stammgäste verabschiedeten Pächterin Christa Franz mit mehr als nur einer Träne im Knopfloch und vielen Umarmungen. Seither wird das Traditionslokal in dem Stadtteil schmerzlich vermisst.

Anlass für Josef Kast, zu einem „Trauergedenkbierchentreff“ vor dem „Goldenen Löwen“ aufzurufen. Das fand eine rege Resonanz in der Lichtentaler Bevölkerung.

Frühere Pächterin des Lokals in Baden-Baden-Lichtental war sehr beliebt

„Von der Geburt bis zum Leichenschmaus, alles ist hier im Löwen gefeiert worden“, meint Rolf Maier bei dem Treffen traurig. Elke Mächler ergänzt: „Nach jedem Urlaub haben wir hier im Löwen traditionell den ersten Absacker in der Heimat genommen.“

Margret Mergen bedankt sich bei Christa Franz
Christa Franz (rechts), hier mit der früheren Baden-Badener Oberbürgermeisterin Margret Mergen, war als Pächterin sehr beliebt. Foto: Christiane Krause-Dimmock/Archiv

Für Claudia Licht ist mit der Schließung des „Löwen“ ein Stück Zusammenhalt verloren gegangen. „Das Lokal liegt mitten im Ortskern, wir brauchten kein Auto, man konnte sich hier gut unterhalten und fein essen, Christa Franz war wie eine Mama für alle“, erinnert sie an die beliebte frühere Pächterin.

Susanne Möller-Schmekenbecher vermisst neben dem beliebten Mittelpunkt Lichtentals die gute deutsche Küche, die sich alle Lichtentaler bei der Wiedereröffnung erhoffen.

Der Bluesclub ist es leid, seit zwei Jahren die Bewirtung der Gäste mit Ehrenamtlichen selbst zu stemmen. „Auch die Bands bekommen ja hier nichts mehr zu essen“, moniert die zweite Vorsitzende Andrea Safidine.

Das war noch eine richtige Wohlfühlkneipe.
Wolfgang Breyer
Früherer Besucher des „Löwen“

Die Rollerfreunde sind auch zu der Protestaktion gekommen. Sie vermissen schmerzlich ihren Stammtisch. „Das war noch eine richtige Wohlfühlkneipe“, sagt Mitglied Wolfgang Breyer.

Stadt Baden-Baden betont: „Goldener Löwe“ soll bald wieder öffnen

Auch Christoph Beck will, dass der „Goldene Löwe“ zeitnah wieder öffnet. Für ihn und seinen Vater Andreas war klar, dem Aufruf Kasts zu folgen. Das Vereinslokal fehle allen in Lichtental. „Ich war schon als Kind mit Vater und Oma hier, so etwas will man erhalten“, sagt Beck.

Die Tische im Gasthaus Zum Goldenen Löwen in Lichtental sind wegen der Umbauarbeiten abgedeckt.
Zur Dauer der Arbeiten im Goldenen Löwen in Baden-Baden-Lichtental kann die Stadt nach eigenen Angaben derzeit keine Angaben machen. Foto: Christiane Krause-Dimmock/Archiv

Seitens der Stadt wird der dringende Wunsch nach Wiedereröffnung geteilt. „Die Stadt hat allerhöchstes Interesse daran, dass der Goldene Löwe schnellstmöglich wieder den Betrieb unter einem neuen Pächter eröffnet“, schreibt die Pressestelle auf Nachfrage.

Noch gibt es keinen Vertrag mit einem neuen Pächter

Es sei auch nicht so, dass in diesen zwei Jahren gar nichts passiert wäre. Derzeit würden in der entkernten und statisch ertüchtigten Küche sowie in den Kellerräumen umfangreiche Brandschutzarbeiten durchgeführt, so die Pressestelle weiter.

Die wesentlichen haustechnischen Arbeiten im Untergeschoss seien abgeschlossen. Die weiteren Renovierungsarbeiten hingen jedoch maßgeblich vom Betriebskonzept und der damit verbundenen Kücheneinrichtung eines künftigen Pächters ab.

Aktuell sei es jedoch noch zu keinem Vertragsabschluss gekommen. Deshalb könne die Frage zur Dauer der Arbeiten oder einem konkreten Zeitpunkt der Wiedereröffnung nicht abschließend beantwortet werden.

Auswahlgremium ist an der Entscheidung beteiligt

Es laufen laut der Pressestelle jedoch Gespräche. Alle wesentlichen Schritte werden demnach mit einem Auswahlgremium abgestimmt. Diesem gehören Vertreter aus allen Fraktionen des Gemeinderates an.

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