Skip to main content

Ehrenamtlicher Einsatz

Heinrich Häußel aus Baden-Baden erhält Staufermedaille

Heinrich Häußel hat für seinen Einsatz die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg erhalten. Er erzählt, wie er die Hochburg bei Emmendingen wieder in Schuss brachte, um sie zu erhalten.

Heinrich Häußel (Mitte) aus Steinbach ist Träger der Staufermedaille. Links OV Ulrich Hildner, rechts OB Dietmar Späth.
Heinrich Häußel (Mitte) aus Steinbach ist Träger der Staufermedaille. Links Ortsvorsteher Ulrich Hildner, rechts Oberbürgermeister Dietmar Späth. Foto: Christina Nickweiler

Seit mehr als zwei Jahrzehnten reist Heinrich Häußel aus Steinbach Wochenende für Wochenende zur Hochburg bei Emmendingen. Dort pflegt er die Burgruine. Als aktives Mitglied einer ständigen Arbeitsgruppe will er das Bauwerk für die Nachwelt erhalten. Hierfür verlieh ihm das Land Baden-Württemberg die Staufermedaille. Es ist die höchste Auszeichnung für den Einsatz im Dienste des Gemeinwohls.

Die Auszeichnung wird von Ministerpräsident Winfried Kretschmann verliehen. Vor wenigen Tagen fand im Alten Ratssaal des Rathauses in Baden-Baden ein Festakt mit Häußels Weggefährten und Mitstreitern des Hochburgvereins statt. Oberbürgermeister Dietmar Späth (parteilos) übermittelte die Glückwünsche des Ministerpräsidenten und überreichte die Medaille.

Häußel beschäftigt sich im Ruhestand mit Burgengeschichte

Häußel ist 1938 geboren und in Steinbach aufgewachsen. Er begeistert sich seit seiner Jugend für die Überreste geschichtsträchtiger Monumentalbauten. So hatte es ihm schon vor Jahrzehnten der Burgbrunnen auf der Burg Windeck angetan. Als Lehrer verschlug es ihn beruflich nach Bühlertal. Dort machte er sich seit 1964 als Übungsleiter und später als Jugendwart im Turnverein Bühlertal einen Namen.

Erst nach seiner Pensionierung konnte er seiner Leidenschaft zur Burgengeschichte nachgehen. Im Sommer 2000 arbeitete er zum ersten Mal mit der Arbeitsgruppe auf der Ruine Hochburg und ist seither festes, aktives Mitglied des Hochburgvereins in Emmendingen.

Die Hochburg aus dem Mittelalter diente zunächst als Adelsresidenz, entwickelte sich aber im Laufe der Jahrhunderte zu einer der größten Festungen in Baden. Zu dieser Zeit entwickelte sich die Wehrtechnik, die sich noch heute an mehreren Befestigungsringen ablesen lässt.

Ich werde so lange ich kann auf der Burgruine arbeiten.
Heinrich Häußel, Staufermedaillen-Träger

Bei seinem ersten Arbeitseinsatz entdeckte Häußel zu seinem Entsetzen, dass das Mauerwerk mit Brombeerhecken zugewuchert war. So begann er, auf einer Leiter und mit einer Astschere das Gestrüpp in mühseliger Kleinarbeit zu entfernen. „Im Sommer, wenn es heiß war, habe ich einen Sonnenhut getragen“, erinnert sich Häußel an die Anfangszeit. Wenn es regnete schützte er sich mit einer Plane.

Nach und nach sei aus der Wildnis ein ansehnlicher Bau geworden. Es habe zwei Jahre gedauert, „aber wir haben das wunderbar wieder hergerichtet“. Als Anerkennung wurden ihm vom Verein bereits der Hochburg-Thaler, das Hachberg-Schild und das Markgrafenschild verliehen.

Der Träger der Staufermedaille erzählt, mit welcher Freude er vier Quader in das Mauerwerk einsetzen durfte. Später sei er zum Mörtelmacher und zum Spezialisten für Rodungsarbeiten aufgestiegen. Als er mit 62 Jahren begonnen habe, hätten sie sich gegenseitig die Zementsäcke zuwerfen können. Das gehe heute nicht mehr. Aber: „Ich werde, so lange ich kann auf der Burgruine arbeiten“.

nach oben Zurück zum Seitenanfang