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Mit neuem Programm

„Ich bin zum Spaß da“: SWR3-Comedian Andreas Müller startet Solo-Tour in Rastatt

SWR3-Comedian Andreas Müller fiebert dem Start seiner neuen Tour entgegen. Der Auftakt in Rastatt ist bereits ausverkauft. Der Radiomann verspricht auf der Bühne Scharfzüngiges und Nonsens.

 Comedian und SWR-Comedy-Chef Andreas Müller steht auf der Bühne
Comedian Andreas Müller gastiert am Donnerstag, 11. April zum Auftakt seiner neuen Tour in der Badnerhalle in Rastatt. Foto: Niko Neithardt/SWR

Johann Lafer, Winfried Kretschmann, Herbert Grönemeyer, Jogi Löw oder Boris Becker: Andreas Müller hat sie alle drauf. Der Stimmen-Imitator und Comedy-Chef der Baden-Badener Popwelle SWR3 geht nach mehrjähriger Pause wieder auf Tour.

Zum Auftakt steht er an diesem Donnerstag, 11. April, in der Nachbarschaft seiner Wahl-Heimat Bühl in der Badner Halle in Rastatt auf der Bühne. „Das ist vertrautes Terrain“, sagt der Spaßmacher. An seinem Auftrag lässt er keinen Zweifel: „Ich bin zum Spaß da!“

Müller präsentiert sein neues Solo-Programm. Darin wird es nicht nur um seine aktuelle Radio-Comedy „Tierdocs“ gehen, wenn er die Frage „Washatterdann?“ stellt.

Worüber kann sich das Publikum erregen oder aufregen? Was regt an? Der Comedian ist bekannt dafür, dass er stets auch Tagesaktuelles in sein Bühnenprogramm einfließen lässt.

Angst, dass ihm einmal der Stoff für Witziges und Pointen ausgehen könnte, plagt ihn nicht. „Die Aktualität hält immer etwas bereit“, sagt der Künstler.

Ich versuche Musik und Wort in einem fort.
Andreas Müller
Comedian

Für Müller ist es daher normal, dass das Tour-Programm in einer „verrückten Zeit“ immer wieder aktualisiert und angepasst wird. Wie Aktuelles betrachtet werde, sei aber immer eine Frage des Blickes. „Es gibt auch gute Meldungen“, betont Müller.

Auf der Bühne parodiert, politisiert, karikiert und musiziert der vielseitige Bühnenmann. Keyboard und Gitarre hat er stets dabei. „Ich versuche Musik und Wort in einem fort“, beschreibt er seine Show. Manches wird durch den Kakao gezogen.

Müller steht auf Quatsch

Seine Bandbreite auf der Bühne ist enorm. Scharfzüngige Bemerkungen im Stile eines politischen Kabarettisten liegen ihm ebenso wie reiner Nonsens. Für Quatsch als Spaßfaktor ist er auch privat zu begeistern. „Ich liebe Olaf Schubert“, nennt der Radiomann in diesem Zusammenhang einen von ihm sehr geschätzten Kollegen.

Wie viele deutsche Politiker, Sport- und Show-Größen Müller im Repertoire hat, kann er auf Anhieb gar nicht sagen. „Ich habe aufgehört, zu zählen“, antwortet der Comedian auf diese Frage. Der Sender kündigt ihn als „Mann der 1.000 Stimmen“ an.

Boris Becker ist ein Dauerbrenner

Manche Figuren wie Dauerbrenner Boris Becker, so scheint es, sind ihm geradezu auf den Leib geschrieben. Bei anderen tut er sich dagegen schwer. „Annalena Baerbock geht nur ansatzweise“, gesteht der Stimmen-Routinier.

Überhaupt seien Frauen nicht so leicht nachzumachen. In der Vergangenheit ist es ihm mit der früheren Kanzlerin Angela Merkel oder ihren Parteikolleginnen Rita Süssmuth und Ursula von der Leyen jedoch immer wieder trefflich gelungen.

Wolfgang Schäuble war die letzte große badische Stimme mit Gewicht.
Andreas Müller
Comedian

Manchen inzwischen verstorbenen Figuren trauert er nach. Etwa dem mächtigen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble. „Das war die letzte große badische Stimme mit Gewicht“, sagt Müller. Vermutlich wird er Schäuble auch künftig bisweilen im Programm zitieren.

Eine Alternative hat er ebenfalls parat. „Sein Schwiegersohn klingt fast so ähnlich.“ Gemeint ist der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU). Die meisten Figuren hat er spontan auch parat.

Nicht alle Promis stecken Parodien einfach so weg

Für TV-Koch Johann Lafer muss er schon lange nicht mehr üben. Der habe zudem schon früh erkannt, dass auch Parodien auf ihn durchaus Werbung für ihn seien.

Nicht alle Parodierten steckten die Comedy aber einfach so weg. Richtigen juristischen Ärger musste Müller jedoch trotz vieler Empfindlichkeiten von Promis nie einstecken. „Ich bin bislang gut durchgekommen“, blickt er zurück.

Wer erkennt Kicker an der Stimme?

Der Erfinder der Radio-Comedy „Jogis Jungs“ tut sich derweil schwer damit, einen der aktuellen Kicker im Nationalteam von Julian Nagelsmann zu parodieren. „Da gibt es noch keinen, der so richtig erkennbar ist“, sagt Müller. Das macht die Sache für ihn schwierig.

Wer erkennt schon Dribbelkünstler wie Jamal Musiala oder Florian Wirtz nur an der Stimme? Nach den jüngsten Länderspielerfolgen der Fußballnationalmannschaft gegen Frankreich und Holland könnte die Heim-EM für Müller doch noch ein größeres Thema werden. „Wenn die vorhaben, mehr zu gewinnen, muss ich mich damit beschäftigen“, sagt der Comedian.

Müller kennt das Lampenfieber

Müller ist längst ein erfahrener Bühnenkünstler. Dennoch kennt er nach vor das Gefühl von Lampenfieber. „Ein Auftritt ist immer etwas Besonderes“, sagt der Comedian. Als Radiomann sei er schließlich vor allem „der normale Anstaltsredakteur“. Viele Unterhaltungsprofis stünden dagegen Jahr für Jahr 150-mal oder mehr auf einer Bühne.

„Wichtig ist, dass die Lampe angeht“, verweist er den Auftakt-Moment auf der Bühne. Müller führt das aus aktuellem Anlass ins Feld. Bei der Vorpremiere seines neuen Programms in einer exklusiven Veranstaltung für SWR3-Gewinnerinnen und -Gewinner in einem Weingut in der Pfalz streikte zu Beginn die Lichttechnik.

Ein großes Malheur wurde daraus zum Glück nicht. Die Lampen gingen doch noch an und die Show glatt über die Bühne.

Weitere Termine

8. Juni Karlsruhe, 15. Oktober Bühl, 23. Oktober Bruchsal, 18. Februar Baden-Baden

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