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Neues Gräberfeld in Sandweier

Friedhöfe im Wandel: Immer mehr Menschen in Baden-Baden geben Pflege des Grabes ab

Wer wird sich später einmal um mein Grab kümmern? Diese Frage stellen sich nicht nur Menschen ohne Angehörige. In Baden-Baden gibt es nun ein weiteres pflegefreies Angebot.

Der „Garten der Erinnerung“ in Sandweier bietet einen Komplettservice für die Pflege der Grabstätte. Damit werden Angehörige von der Fürsorge entlastet.
Der „Garten der Erinnerung“ in Sandweier bietet einen Komplettservice für die Pflege der Grabstätte. Foto: Alena Wacker

„Friedhöfe befinden sich im Wandel“, weiß Bürgermeister Alexander Uhlig (parteilos). Am Mittwoch kam er mit Mitwirkenden zusammen, um das neue gärtnergepflegte Gräberfeld „Garten der Erinnerung“ in Sandweier zu besuchen.

Der Grund für den Wandel auf Friedhöfen ist für Uhlig eindeutig: „Mobilität ist in der heutigen Gesellschaft gefragt“, bemerkt er. Immer öfter würden Familien heute weiter voneinander entfernt leben. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, brauche es „alternative Bestattungsformen“.

Angehörige werden von der Fürsorge entlastet

Das bestätigt auch Miriam Maisenhölder vom Verband Badischer Friedhofsgärtner. Dieser setzte mit der Stadt sowie dem Blumen und Gartenbau Seiterle das Gräberfeld in Sandweier um.

Neben dem „Urnengarten“ und dem „Pinienhain“ auf dem Friedhof in Oos, dem „Blütengarten“ und dem „Rosenhain“ auf dem Hauptfriedhof sowie dem „Garten der Begegnung“ auf dem Friedhof in Lichtental ist er das fünfte, gärtnergepflegte Gräberfeld im Stadtkreis Baden-Baden.

Überall dort können Kunden einen Rundumservice für ein Grab auf einem solchen Gräberfeld buchen. Im „Garten der Erinnerungen“ stehen insgesamt 108 Grabstätten, aufgeteilt auf neun Sarg- und 83 Urnengrabstätten, zur Verfügung. Außerdem gibt es 16 Urnenbestattungen am Baum.

Es gibt eine Vielfalt an Angeboten, um den Bedürfnissen gerecht zu werden.
Frank Greyer, Leiter des Fachgebiets Friedhof

Im Vergleich zu einer Jahresgrabpflege, bei der die Leistungen des Friedhofsgärtners jährlich neu vereinbart werden, umfasst die Dauergrabpflege die Nutzungszeit der Grabstätte – zum Beispiel 20 Jahre. „Es gibt eine Vielfalt an Angeboten, um den Bedürfnissen gerecht zu werden“, sagt Frank Greyer, Leiter des Fachgebiets Friedhof.

Welche Arbeiten der Friedhofsgärtner übernehmen soll, wird entsprechend den persönlichen Wünschen abgestimmt. Neben dem Sauberhalten und Gießen der Grabstätte kann etwa eine jahreszeitliche Wechselbepflanzung mit Frühjahrs-, Sommer- und Herbstpflanzen oder das Schmücken der Grabstätte mit Wintergestecken vereinbart werden.

Bedarf an Dauergrabpflege ist vorhanden

Der Bedarf an solchen pflegefreien Angeboten ist vorhanden und er steigt, bestätigen die Mitwirkenden. Daher wird eine der gärtnergepflegten Gräberflächen in Oos aktuell bereits erweitert und auch für das Rebland könne sich Greyer ein solches Konzept künftig vorstellen.

Letztlich komme es aber auf die Größe des Friedhofs an. „Die Belegung muss ausreichend groß sein, damit es sich rechnet“, sagt er.

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