Die Zahl der OPs soll nunmehr über einen Zeitraum von vier Wochen sukzessive erhöht werden. Sollte es aber eine zweite Infektionswelle mit der Lungenkrankheit geben, genießen die Covid-19 Patienten erneut höchste Aufmerksamkeit. „Wir können jederzeit beim OP-Programm wieder einen Schritt zurückgehen“, erläutert Iber.
Seit Corona gingen andere Krankenhausbehandlungen zurück
Seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie sind andere Krankenhausbehandlungen in den Kliniken zum Teil enorm zurückgegangen. „Die Menschen sind aus Sorge vor Corona nicht gekommen“, erklärt sich Iber die Entwicklung.
Die Zahl der Herzinfarkt- und Schlaganfälle ging beispielsweise um rund 25 Prozent zurück, bei Krankheiten der Verdauungsorgane wurde ein Rückgang von 47 Prozent registriert, bei Verletzungen um 22,5 Prozent. Bei letzteren ist eine Erklärung die Tatsache, dass in der Corona-Krise das Freizeitprogramm drastisch eingeschränkt ist, weil etwa das Leben der Sportvereine zum Erliegen gekommen ist.
Ansonsten sind Menschen aber offenbar aus Angst von einer Corona-Ansteckung bei ersten Symptomen der Krankheiten nicht in eine Klinik gegangen. „Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass diese Krankheiten in diesem Zeitraum weniger häufig aufgetreten sind“, erläutert der Medizinische Geschäftsführer.
Notfallaufnahmen wieder für alle Notfallpatienten offen
Inzwischen sind die Notaufnahmen der Kliniken Baden-Baden-Balg, Bühl und Rastatt wieder für alle Notfallpatienten offen. Iber und sein Kollege, der Kaufmännische Geschäftsführer Jürgen Jung, betonen, dass es für Patienten etwa mit Verdacht auf Schlaganfall oder Herzinfarkt keinen Grund gebe, aus Angst und Sorge von einer Covid-19-Infektion eine der Kliniken nicht aufzusuchen.
In den zentralen Notaufnahmen der drei Häuser werden demnach Covid-positive und Covid-negative Personen „unter strengen Hygienerichtlinien und unter Einhaltung der erforderlichen Schutzmaßnahmen getrennt behandelt“. Patienten mit nachgewiesener Infektion mit der Lungenkrankheit oder mit „hochgradigem Covid-Verdacht“ werden dagegen „weiterhin ausschließlich in einer abgetrennten Isolierstation der Klinik in Balg behandelt“.
Mangel an Schutzausrüstung bestand bislang nicht
Die Corona-Krise haben die Häuser des Klinikums Mittelbaden bislang offenbar gut gemeistert. „Wir konnten immer sehr kontrolliert arbeiten“, sagt Iber.
Ein Mangel an Schutzausrüstung habe nicht bestanden, erläutert der Aufsichtsratsvorsitzende, der Rastatter Landrat Toni Huber. „Wir sind gut aufgestellt“, meint die Stellvertreterin, Baden-Badens Oberbürgermeisterin Margret Mergen.
Seit Anfang April sinkt die Zahl der stationören Corona-Patienten
Seit Anfang April sinkt die Zahl der stationären Corona-Patienten. Zwischen dem 31. März und dem 2. April wurden die meisten Corona-Patienten registriert: Der Höchststand wurde am 1. April erreicht: 53 Personen waren Corona-positiv in stationärer Behandlung, hinzu kamen 60 Verdachtsfälle. Am vergangenen Donnerstag wurden noch 18 Patienten stationär behandelt: zehn auf der Normal- und acht auf der Intensivstation.
Insgesamt wurden im Stadtkreis Baden-Baden und im Landkreis Rastatt bis dahin 682 Corona-Erkrankungen aktenkundig. 32 Menschen starben, davon 19 im Stadtkreis. 562 sind genesen.
Pflegeheime lockern Besuchsverbot
Die sechs Pflegeeinrichtungen der Klinikum Mittelbaden GmbH haben noch keinen Covid-19-Fall. Das Besuchsverbot wird etwas gelockert: ab Mittwoch, 6. Mai, können Termine für einen Besuch telefonisch vereinbart werden. In jeder Einrichtung wird ein Besuchszimmer ausgewiesen. Bis zu zwei Besuche pro Woche für je eine Person über 18 Jahre sind möglich, kündigt Jung an. Ein Mitarbeiter des Heims werde dabei anwesend sein.