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Neuauflage von „kunst findet stadt“

Italienische Künstlerin will Baden-Badener Kurgarten in ein neues Licht tauchen

Bei der Aktion „kunst findet stadt“ wird der Kurgarten in Baden-Baden zum Museum. Gezeigt werden ab Mitte Juli Werke der international gefragten italienischen Künstlerin Marinella Senatore.

Die Künstlerin Marinella Senatore aus Italien.
International gefragte Künstlerin: Marinella Senatore aus Italien gestaltet im Sommer die Aktion „kunst findet stadt“ im Kurgarten in Baden-Baden. Die Präsentation von Kunst im öffentlichen Raum hatte in dieser Form in Baden-Baden im vergangenen Jahr Premiere. Foto: Fabio Mantegna

Kunst unter freiem Himmel im Ambiente des Kurgartens in Baden-Baden erfährt eine Neuauflage: Mit der Aktion „kunst findet stadt“ konnte die Bäderstadt im vergangenen Sommer trotz Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie bei Einheimischen und Gästen punkten.

Vom 15. Juli bis zum 4. September wird nun die italienische Künstlerin Marinella Senatore eine Auswahl ihrer Werke vor dem Kurhaus zeigen.

Der Raum wird zum Fest: Mit einem Spektakel in der süditalienischen Stadt Lecce erzielte Senatore im vergangenen Jahr höchste Aufmerksamkeit. Vielfarbig-raffinierte Plastiken nach dem Vorbild der traditionellen süditalienischen „Luminarie“, einer Art Festbeleuchtung, bildeten den optischen Rahmen für eine vielbeachtete Modenschau von Dior, einer der weltweit bekanntesten Modemarken.

Eine Art imaginäre Bühne entsteht

Die aus Holz hergestellten und mit bunten LED-Glühbirnen gestalteten Bögen und geometrischen Formen markieren dabei eine Art imaginäre Bühne, schaffen einen hoch atmosphärischen Raum.

Jetzt soll die Künstlerin auch den Kurgarten der mit dem Welterbe-Titel dekorierten Bäderstadt für mehrere Wochen in ein neues Licht tauchen.

Tradition aus Apulien wurde aufgegriffen

Die Luminarie-Tradition wird bei Festen und Feierlichkeiten in der italienischen Region Apulien gepflegt. In den Straßen werden weiße Holzrahmen aufgestellt und darauf bunte Glühlämpchen installiert.

Ursprünglich waren es kleine Öllampen. Mittlerweile entstehen die Installation mit bunten Glühbirnen beziehungsweise LED-Lämpchen.

Die Präsentation einer Auswahl ihrer Werke im Sommer in Baden-Baden ist für die Künstlerin die erste große Einzelausstellung in Deutschland, bevor sie im Herbst den Palais de Tokyo in Paris bespielt.

Das Ziel der Neuauflage von „kunst findet stadt“ in der Bäderstadt ist dasselbe wie bei der Premiere mit Werken des dänischen Künstlers Jeppe Hein: Kunst soll Menschen zusammenbringen, sie zum Nachdenken anregen und ihnen ein besonderes Erlebnis ermöglichen.

Kurgarten wird zur Bühne für Kunst im öffentlichen Raum

Neben den renommierten Baden-Badener Kunstadressen wie dem Museum Frieder Burda oder der Staatlichen Kunsthalle wird bei der Aktion zudem der Kurgarten zur Bühne für Kunst im öffentlichen Raum. Schön für alle, die sich darauf einlassen möchten, ist dabei auch dieser Aspekt: Der Eintritt ist frei.

Ausrichter der Aktion ist die Baden-Baden Events GmbH (BBE). Das Konzept, das hinter dem Projekt steht, sieht vor, dass jedes Jahr ein Künstler oder eine Künstlerin die Möglichkeit haben, eine künstlerische Arbeit unter freiem Himmel zur Schau zu stellen. Die Auswahl trifft ein Beirat mit renommierten Kunstexperten.

Dem Gremium gehören Oberbürgermeisterin Margret Mergen, Kur- und Tourismuschefin Nora Waggershauser sowie Henning Schaper, Direktor des Museums Frieder Burda, Thomas Köhler, Direktor des Berlinischen Galerie, dem Landesmuseum für Moderne Kunst in der Hauptstadt, sowie Florian Matzner, Professor für Kunstgeschichte und Vizepräsident der Akademie der Bildenden Künste in München an.

Im Beirat hat die italienische Künstlerin offensichtlich großen Eindruck hinterlassen. „Das Faszinierende an Marinella Senatores Arbeitsweise liegt im performativen und interaktiven Charakter der Werke. Sie wird den Kurgarten zu einer Bühne für alle werden lassen“, würdigt das Gremium die kreative Dame aus Italien.

Eine Arbeit wurde eigens für Baden-Baden produziert

Herzstück der Präsentation der in Rom lebenden Künstlerin soll eine Arbeit werden, die sie eigens für die Schau in Baden-Baden produzierte. Es ist zugleich das größte Werk der Künstlerin, das bis dato in Deutschland ausgestellt wurde, kündigt die BBE in einer Mitteilung an.

In ihren Arbeiten, heißt es weiter, zieht Senatore stets die Begebenheiten des Ausstellungsortes mit ein und erschafft so fließende, vom Ort und der Umwelt beeinflusste Räume.

Künstlerin lebt in Rom

Senatore , Jahrgang 1977, lebt in Rom und wirkt dort als interdisziplinär arbeitende Künstlerin. Sie ist ausgebildet in Musik, den Bildenden Künsten und Kinematographie. Sie ist also auch eine Expertin für Grundlagen und Verfahren bei Aufnahme und Wiedergabe von Filmen.

Wichtig ist ihr bei der Arbeit die starke Einbeziehung und Zusammenarbeit mit der lokalen Gesellschaft und deren Teilhabe.

Senatore stellte schon in vielen Metropolen aus

Senatore ist mit ihren Kunstwerken und Tanzprojekten schon seit Jahren international unterwegs.

Sie hat sie unter anderem in New York, im Centre Pompidou in Paris, in Berlin, Miami und Tel Aviv ausgestellt. Mitgewirkt hat Senatore etwa bei den Biennalen in Venedig, Sao Paolo, Havana sowie bei der Manifesta12 in Palermo.

Wir sind sehr froh, sie für Baden-Baden gewonnen zu haben
Nora Waggershauser, Kur- und Tourismus-Chefin

„Wir sind sehr froh, sie für Baden-Baden gewonnen zu haben“, sagt die BBE-Geschäftsführerin und Tourismuschefin der Bäderstadt, Nora Waggershauser. Senatore sei eine „weltweit gefragte Künstlerin“, die derzeit „einige große und prestigeträchtige Projekte“ plane.

Waggershauser ist mit dem Beirat nun sehr gespannt darauf, „wie ihre Kunstwerke im Kurgarten wirken“.

Begehbare Wasserinstallation war eine Attraktion

Für Waggershauser und den Beirat war die Premiere im Vorjahr „ein großer Erfolg“. Insbesondere die begehbare Wasserinstallation von Jeppe Hein war über Wochen hinweg eine Attraktion in Baden-Baden. „Wir waren damit zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, resümierte Waggershauser zum Abschluss der Aktion im September des vergangenen Jahres.

In der stark vom Tourismus abhängigen Bäderstadt leiden viele Branchen besonders unter den Folgen der Corona-Pandemie. Das Gästeaufkommen ist deutlich zurückgegangen.

Die Idee zu „kunst findet stadt“ entstand im Rahmen einer Programmfindungsrunde von Baden-Baden Events (BBE). Dahinter stand der Anspruch, die Open-air-Formate in Baden-Baden weiterzuentwickeln. Die ursprünglich im Jahr 2020 geplante Premiere musste wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben werden.

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