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Zweite Auflage lockt viele Besucher an

Landfrauenmarkt in Neuweier schärft Bewusstsein für regionale Lebensmittel

Beim zweiten Landfrauenmarkt auf dem Hof des alten Winzerkellers in Neuweier ist viel geboten. Entsprechend groß ist der Zuspruch aus der Region.

Rosi Kohler (links) lockt die Besucher mit einem Apfelschnitz an und überzeugt Anke Basler.
Rosi Kohler (links) lockt die Besucher mit einem Apfelschnitz an und überzeugt Anke Basler. Foto: Christina Nickweiler

Es ist Ende Oktober. Aber die Himbeeren in den kleinen Pappschalen am Stand von Nadja Ibach beim Landfrauenmarkt auf dem Hof des alten Winzerkellers in Neuweier leuchten tief rot. Alleine schon die Farbe lockt die Besucher an. Und verleitet sie, länger am Stand auszuharren. Innerhalb von nur wenigen Minuten verkauft die Standbetreiberin vier Schalen.

„Die gehen wie warme Semmel über den Tisch“, sagt eine Helferin. Die Himbeeren, die das ganze Jahr auf dem landwirtschaftlichen Hof der Ibachs in Kartung gedeihen, sind nur eins von vielen Produkten beim Landfrauenmarkt an diesem Tag. 

Landfrauenmarkt: Eigene Naturprodukte zur Dekoration im Herbst

Es ist die zweite Auflage des Landfrauenmarkts. Er demonstriert den Besuchern nicht nur Lebensmittel aus der Region, sondern auch Produkte, die Mitstreiter des hiesigen Landfrauenvereins aus Naturmaterialien hergestellt haben. Hierzu gehören Dekorationen zur Herbstzeit oder gestrickte Wollmützen. Wie etwa am Stand von Rosemarie Neumann. Ihre Freundin aus der Nähe von Bruchsal hilft ihr am Stand. Einige Strickmützen und Schals sind von ihr. Und sie findet die Idee der Landfrauen, mit dem Markt das Bewusstsein für die regionalen Lebensmittel zu schärfen, großartig.

Am Stand erläutert Rosemarie Neumann auch, wie schwarze Johannisbeeren und Stachelbeeren gemischt einen dunkelroten Senf ergeben, der im Miniaturglas von den Marktbesuchern gerne als Mitbringsel gekauft wird. Der Begeisterung über den neu entdeckten Schwarzwald trägt die Sinzheimerin Rechnung, indem sie selbst genähte Kochschürzen auf bedrucktem Stoff mit Schwarzwaldsymbolen verkauft.

Schon drei neue Mitglieder habe ich heute gewonnen.
Jutta Zoller
Ehemalige Vorsitzende der Landfrauen

Clever die Idee, wofür die Landfrauen stehen, zu vermitteln: Das beherrscht Jutta Zoller als ehemalige langjährige Vorsitzende der Landfrauen aus dem Effeff. „Schon drei neue Mitglieder habe ich heute gewonnen“, freut sie sich. Und zeigt auf die bunten Tassen, auf denen der Schriftzug Landfrauen prangt. Überhaupt finde sie das neu entwickelte Logo „richtig cool“, erzählt sie weiter. Dieses ist auf einem Werbebanner schon von Weitem zu sehen. 

Um die Mittagszeit tummeln sich viele Besucher auf dem Landfrauenmarkt. Der Regen hält sich größtenteils zurück, die Temperaturen sind angenehm, sodass die Gäste immer wieder stehen bleiben und sich von Kostproben überzeugen lassen. Während Rosi Kohler aus Bühlertal im 30-Sekundentakt Apfelschnitze den Gästen reicht, überreicht Winzerin Andrea Murray aus Steinbach Interessierten kleine Probier-Gläschen mit Traubensaft. Das Besondere ist eine Extranote Ingwer im Saft. „Das ist sehr gesund“, weiß Kundin Andrea Palau aus Bühl. Die Mischung mit Kurkuma will sie einfrieren, um damit dann als Eiswürfel portioniert Getränke zu verfeinern.

Über den Winzerkellerhof zieht der Duft von frisch zubereitetem Essen. Am Stand von Klaus Wäldele aus Steinbach herrscht Hochbetrieb. Fleisch aus der Mutterkuhhaltung mit pikanter Meerrettichsoße gibt es hier. Unweit davon duftet das frisch gebackene Brot von Matthias Markolf und Yvonne Zick. Markolf erläutert den Standbesuchern, dass das Brot im Ofen, der mit Schamottsteinen ausgestattet ist, gebacken wird.

„Am Ende des Backvorgangs gibt der Schamott die Feuchtigkeit wieder an das Brot ab. So bleibt es lange frisch“, berichtet er. Jedenfalls sind die Laibe recht schnell unter dem Glas verkauft, sodass Yvonne Zick weitere Brote aus dem mitgebrachten Bestand einräumen muss. Als Landfrau hat sie sich auf Produkte aus Schafsmilch spezialisiert und betreibt einen Hofladen in Balzhofen. Die Bezeichnung „Schafraffenland“ zeigt, dass die Landfrauen kreativ sind, wenn es darum geht, die landwirtschaftlichen Lebensmittel auf pfiffige Art den Verbrauchern vorzustellen.

Gläserne Produktion im Winzerhaus Mauerberg

An diesem Aktionstag öffnet das Winzerhaus am Mauerberg seine Türen und macht bei der „Gläsernen Produktion“ mit. Petra Rosendahl und ihre Kollegen klären die Kunden darüber auf, was einen guten Tropfen Wein ausmacht. Einige Leute bewundern durch die gläserne Decke eine überdimensionierte Bocksbeutelflasche mit der Aufschrift „Stich den Buben“. Die Flasche lagert neben anderen Bocksbeutelflaschen in den Tiefen des Kellers. 

Eine Etage höher ist ausnahmsweise der große Saal für die Öffentlichkeit geöffnet. Dort gibt es für die Besucher Kaffee und Kuchen, der von den Landfrauen mit regionalen Zutaten selbstverständlich selbst gebacken worden ist.

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