Was für ein Finale: Am Ende machen die beiden Vertreter der zwei baden-württembergischen Spielbanken in Baden-Baden und Stuttgart den Titel unter sich aus.
Überwältigt von ihrem Erfolg bei der German Dealer Championship im Spielcasino im Kurhaus Baden-Baden sind beide. Der Lokalmatador aus der Bäderstadt ist allerdings der Glücklichere: Temin Joguncic ist bester Croupier Deutschlands.
Zweiter fühlt sich nicht als Verlierer
Robin Stepanek von der Spielbank in Stuttgart fühlt sich als Zweiter nicht als Verlierer. „Dass ich ins Finale gekommen bin, war schon toll“, sagt der Vertreter der Spielbank in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Für ihn überwiege deshalb der „Wow-Effekt“.
Versüßt wird ihm die Vize-Meisterschaft mit einem Preisgeld von 2.000 Euro. Zudem darf er, wie der Gewinner, vom 3. bis 6. Juni die deutschen Farben bei der Europameisterschaft der Dealer im niederländischen Venlo vertreten.
Der 25-jährige Sieger Joguncic war als Lokalmatador in den Wettbewerb mit insgesamt 22 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gegangen. Sie stammten aus elf Standorten von staatlich konzessionierten Spielbanken in Deutschland.
Lokalmatador war anfangs durch Erkältung geschwächt
Zum Auftakt des dreitägigen Events hatte er nicht die allerbesten Startvoraussetzungen erwischt. Den jungen Mann aus Baden-Badens Nachbarschaft Bühl plagte zunächst eine Erkältung. Davon ist bei der Siegerehrung jedoch nichts mehr zu spüren.
Goldplättchen rieseln nieder, als er Urkunde und den Wanderpokal für den besten deutschen Croupier in Empfang nimmt. Die erste Gratulantin ist die Mama. Sie schließt ihn überglücklich in ihre Arme.
Ich bin überwältigt!Temin Joguncic
Bester Croupier Deutschlands
Joguncic kann seinen Erfolg noch gar nicht so richtig fassen. „Mir fehlen die Worte“, sagt er unmittelbar nach der Pokalübergabe und dem Empfang des Siegerschecks über 2.500 Euro. Dann findet er im Gespräch mit dieser Redaktion doch noch Worte: „Ich bin überwältigt!“
In den Hauptdisziplinen American Roulette und Black Jack war der Lokalmatador nicht zu schlagen. Ein Kinderspiel war der Wettbewerb für ihn aber nicht. „Es war ein anstrengender Tag mit einer großen Belohnung für mich“, fasst er den Finaltag zusammen.
Der klingt nach der Siegerehrung am Abend mit einer Party im Club Bernstein im Casino im Kurhaus Baden-Baden aus.
Eine Jury hatte die Leistungen der Croupiers beurteilt und Punkte verteilt. Sieger Joguncic holt sich 4,670 Wertungspunkte. Vizemeister Stepanek kommt auf 4,607.
Auf dem dritten Rang landet Alina Ptak. Die Angestellte der Spielbank Berlin sammelt 4,527 Punkte. Sie wird mit einem Preisgeld von 1.500 Euro belohnt. Ferner gibt es Geldpreise für Gewinner sogenannter Side Events.
Fingerfertigkeit und Kopfrechnen
Bei den Side Events sind unter anderem Fingerfertigkeit und Kopfrechnen gefragt. So müssen etwa Jetons möglichst schnell gezählt und zusammengerechnet werden – Alltag im Job am Spieltisch. Besondere Fertigkeiten sind zudem bei der Ausgabe von Spielkarten erforderlich.
Das Abschneiden der beiden baden-württembergischen Starter lässt auch Tobias Wald über das ganze Gesicht strahlen.
„Einfach toll“, findet der ehemalige Baden-Badener CDU-Landtagsabgeordnete. Inzwischen ist Wald Geschäftsführer der drei staatlichen Spielbanken im „Ländle“ mit den Standorten Baden-Baden, Stuttgart und Konstanz.