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Ansturm in der Pandemie

Über 200 Angebote stehen im Jahresprogramm des Nationalparks Schwarzwald

Auf Spuren wilder Tiere oder am Lagerfeuer übernachten? Über 200 Angebote listet das Jahresprogramm des Nationalparks Schwarzwald auf. Vor allem für Kinder sind Angebote in der Natur ein heilsamer Ausgleich zur digitalen Welt, meint der Leiter der Besuchsinformation im Schutzgebiet.

Ursula Pütz, Leiterin des Besucherzentrums des Nationalparks Schwarzwald steht vor einer präparierten Winterlandschaft mit einem Hasen.
Ein Anziehungspunkt: Das Besucherzentrum des Nationalparks Schwarzwald. Die Leiterin des Besucherzentrums, Ursula Pütz, blickt auf eine präparierte Winterlandschaft mit einem Hasen. Foto: Bernd Kamleitner

Auf knapp 100 Seiten warb der Nationalpark Schwarzwald in den vergangenen Jahren jeweils in einer gedruckten Broschüre für sein Jahresprogramm. In diesem Jahr suchen Naturfreunde vergeblich eine Veranstaltungsübersicht in Papierform.

„Wir sind auf online umgestiegen“, bestätigt Franziska Lemoine, Sprecherin des Schutzgebiets zwischen Baden-Baden und Freudenstadt auf Anfrage.

In den vergangenen beiden Jahren wurde das umfangreiche Programm des seit dem 1. Januar 2014 ausgewiesenen Nationalparks durch Vorgaben aufgrund der Corona-Pandemie immer wieder kräftig durcheinander gewirbelt.

Änderungen bei oder Absagen von Veranstaltungen können im gedruckten Jahresprogramm nicht korrigiert werden.

Nationalpark kann auf Änderungen online schnell reagieren

Online funktioniert die Weitergabe der aktuellen Informationen dagegen umgehend. „Wir können sofort reagieren“ verweist Franziska Lemoine auf die Bedeutung dieses Instruments.

Manchmal müssen Programmänderungen beim Termin, der Uhrzeit oder dem Treffpunkt, Uhrzeiten oder Treffpunkte zum Beispiel wegen schlechten Wetters kurzfristig vorgenommen werden.

Bei starkem Regen, Wind, Gewitter oder Glätte fallen Führungen oder andere Veranstaltungen im Gelände schon mal aus Sicherheitsgründen aus. Daher verweist der Nationalpark inzwischen generell auf die aktuellen Angaben auf seiner Homepage.

Anmeldungen über die Homepage sind inzwischen der Standard

Hinzu kommt die Feststellung, dass Anmeldungen für Veranstaltungen inzwischen fast durchweg über die Internetseite des Nationalparks erfolgen. Der Kreis derer, die das gedruckte Programm studiert, ist dagegen offenbar zuletzt immer kleiner geworden.

Ob der Schritt zum im Netz abrufbaren Jahresprogramm ein Abschied für immer von einer gedruckten Ausgabe bedeutet, das ist noch offen.

„Wir werden das beobachten und das Feedback abwarten“, erläutert die Nationalpark-Sprecherin das weitere Vorgehen.

Schwankungen bei der Nachfrage

Grundsätzliche Änderungen in der Nachfrage nach Veranstaltungen oder dem Interesse an einem Besuch im Schutzgebiet kann Ursula Pütz dagegen nicht feststellen. Die Leiterin des Nationalparkzentrums am Ruhestein an der Schwarzwaldhochstraße (B 500) kennt allerdings Schwankungen, die sich aus ihrer Sicht mit wechselnden Einschränkungen durch die jeweils aktuelle Corona-Verordnung erklären lassen.

 Ein Rangerin ist mit Besuchern im Nationalpark Schwarzwald unterwegs.
Informationen aus erster Hand: Ein Rangerin ist mit Besuchern im Nationalpark Schwarzwald unterwegs. Foto: Daniel Müller / Nationalpark Schwarzwald

Wenn die Vorgaben verschärft wurden, kam es tendenziell zu mehr Stornierungen von bereits gebuchten Veranstaltungen als sonst üblich, berichtet Pütz.

Das geschah in der jüngsten Vergangenheit meist sehr kurzfristig. Wenn die Verordnung wieder gelockert wurde, nahmen die Buchungsanfragen wieder zu.

200 verschiedene Angebote im und über das Schutzgebiet

Generell verzeichnete das zweigeteilte und insgesamt 10.000 Hektar große Schutzgebiet, das mit dem Slogan „Eine Spur wilder“ wirbt, vor allem in Zeiten des Lockdowns einen regelrechten Ansturm.

Das brachte die Rangerinnen und Ranger am manchen Tagen an ihre Grenzen beim Versuch, die Natur zu schützen und die Einhaltung der Regeln durch die Besucher zu sichern.

Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Gästen über jedes Angebot in der Natur, das möglich ist.
Sebastian Schwab, Leiter der Besuchsinformation im Schutzgebiet

Der digitale Veranstaltungskalender listet mehr als 200 verschiedene Angebote – von Vorträgen über Führungen bis zu mehrtägigen Programmen. Naturfreunde können mit den Vögeln früh aufstehen, am Lagerfeuer übernachten und sich von Experten über Tiere und Pflanzen im Nationalpark informieren lassen.

Klassiker sind auch Führungen mit Rangern. Buchungsanfragen werden über die Web-Seite bereits entgegengenommen.

An Wegweisern im Wald ist auch ein Hinweis auf die Kernzone des Nationalparks Schwarzwald angebracht.
Natur Natur sein lassen: So lautet das Motto in der Kernzone des Nationalparks Schwarzwald. Das Schutzgebiet erstreckt sich zwischen Baden-Baden und Freudenstadt. Foto: Bernd Kamleitner

Menschen suchen Ausgleich in der Natur

Die Unwägbarkeiten der Pandemie begleiten (nicht nur) den Nationalpark auch weiterhin, weiß Sebastian Schwab. „Bis dahin freuen wir uns gemeinsam mit unseren Gästen über jedes Angebot in der Natur, das möglich ist“, sagt der Leiter der Besuchsinformation im Schutzgebiet.

Er betont zudem die Bedeutung des Angebots vor allem für Kinder und Jugendliche. „Sie brauchen diesen heilsamen Ausgleich zur digitalen Welt und all den Einschränkungen, mit denen sie gerade im Alltag umgehen müssen, dringender denn je.“

Führung jetzt auch in englischer und französischer Sprache

Auf eine Neuerung im Jahresprogramm verweist Maite Graus, Veranstaltungsmanagerin im Urwald von morgen. Mehrere Führungen werden inzwischen in englischer und französischer Sprache angeboten.

Das zeigt, dass sich immer mehr internationale Touristen für das Naturerlebnis im in dieser Form in Baden-Württemberg einzigartigen Schutzgebiet im Nordschwarzwald interessieren.

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