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Verhaftungen in Griechenland

Rauschgift im Wert von 3,5 Millionen Euro: riesiger Drogenprozess in Baden-Baden

Es geht um organisierte Kriminalität, Drogenhandel im Wert von 3,5 Millionen Euro, um schwere Waffen und unter Umständen auch noch um Verflechtungen in die albanische Politik: Vor dem Landgericht in Baden-Baden beginnt am 14. Februar ein riesiger Drogenprozess.

MIT 1,3 Tonnen Marihuana und sieben Kilogramm Kokain soll ein 40-Jähriger aus Durmersheim gedealt haben.
MIT 1,3 Tonnen Marihuana und sieben Kilogramm Kokain soll ein 40-Jähriger aus Durmersheim gedealt haben. Foto: dpa

Es geht um organisierte Kriminalität, Drogenhandel im 1.000-Kilogramm-Bereich im Wert von 3,5 Millionen Euro, um schwere Waffen und unter Umständen auch noch um Verflechtungen in die albanische Politik: Vor dem Landgericht in Baden-Baden haben sich ab dem 14. Februar an bislang sieben anberaumten Verhandlungstagen ein albanisch-griechischer Staatsbürger aus Durmersheim sowie ein 39-Jähriger aus Baden-Baden wegen Drogenhandels zu verantworten.

Dem Albaner wirft die Staatsanwaltschaft Baden-Baden vor, zwischen Anfang 2016 und Mitte 2018 in 50 Einzelfällen insgesamt 1 .349 Kilogramm Marihuana und sieben Kilogramm Kokain im Wert von fast 3,5 Millionen Euro an andere Personen aus München, Krefeld, Pforzheim, Muggensturm, Durmersheim, Ludwigshafen und anderen Orten im In- und Ausland verkauft zu haben. Dem deutschen Staatsangehörigen legt die Ermittlungsbehörde zur Last, in mehreren Fällen Beihilfe geleistet zu haben. Im Rahmen des Gesamtkomplexes werden sich in den kommenden Wochen noch sechs weitere Festgenommene vor Gericht verantworten müssen.

Verhaftungen in Griechenland

Weitere Verhaftungen, so der Erste Staatsanwalt, Michael Klose, habe es unter anderem in Griechenland gegeben. Die Staatsanwaltschaft hat in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt und dem Zollfahndungsamt in den vergangenen Monaten ein kompliziertes Puzzle aus vielen Einzelteilen zusammengefügt. Den Anfang nahmen die Ermittlungen in Österreich, wo sich ein Drogenkurier den Behörden als verdeckter Ermittler angetragen hatte. Wie sich später herausstellte, war er aber selbst Teil der Drogenhändlerbande und hatte offensichtlich darauf abgezielt, den Ermittlern in die Karten zu schauen.

Abhörmaßnahmen in Bayern

Fast zeitgleich war im bayerischen Landshut in einem anderem Drogenfall ermittelt worden. Durch dort eingeleitete Abhörmaßnahmen wurde den Fahndern klar, dass es sich um die gleiche Bande handeln musste. Weitere Ermittlungen führten dann zu dem Mann aus Baden-Baden und schließlich zum jetzigen Hauptangeklagten. Dieser sei äußerst konspirativ vorgegangen, berichtete Klose.

Im Juni vorigen Jahres griff die Polizei dann zu. Insgesamt habe es rund ein Dutzend Verhaftungen gegeben, unter anderem auch in Griechenland. Bei dem Durmersheimer fanden die Ermittler, so Michael Klose, eine beachtliche Buchhaltung, in der die Drogengeschäfte penibel aufnotiert waren.

Schwer bewaffnete Menschen in den albanischen Bergen

Es wurden auch Fotos entdeckt, auf denen die Täter schwer bewaffnet in den albanischen Bergen vor einer Marihuana-Plantage zu sehen sind. Andere Aufnahmen zeigen, wie sie mit örtlichen Bürgermeistern posieren. Auch Bezüge zur deutschen Rockerszene hätten die Ermittler feststellen können. Bei einem Abnehmer in Muggensturm beschlagnahmten die Beamten bei einer Durchsuchung eine Schusswaffe.

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