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World of John Neumeier

So lief der der öffentliche Tanzworkshop mit John Neumeier in Baden-Baden

Der öffentliche Tanzworkshop mit dem Bundesjugendballett im Rahmen der „World of John Neumeier“ in Baden-Baden wurde zu einem regelrechten Festival der Körpersprache.

Zahlreiche Besucher folgten im Kurgarten vor der Konzertmuschel dem Aufruf zum Tanzworkshop mit dem Bundesjugendballett im Rahmen der „World von John Neumeier“.
Zahlreiche Besucher folgten im Kurgarten vor der Konzertmuschel dem Aufruf zum Tanzworkshop mit dem Bundesjugendballett im Rahmen der „World von John Neumeier“. Foto: Cornelia Hecker-Stock

John Neumeier war persönlich vor Ort und bestätigte den Besuchern „dieses Ballett ist unsere Zukunft und damit das Wichtigste, was ich in meinem Leben geschaffen habe“. Seines weiteren Statements „meine Welt ist der Tanz“ bedurfte es dagegen kaum, das dürfte jedem Ballettfan bekannt sein. Raymond Hilbert, der Ballettmeister des Bundesjugendballetts, schwor die Besucher mit einem augenzwinkernden „es gibt keine Altersbegrenzung“ zum kollektiven Mitmachen ein.

Ballettjugend motiviert Jung und Alt zum Mitmachen

Zuvor präsentierte das junge Ensemble zu mitreißenden, von einem kleinen, aber feinen Chor samt Musikern intonierten Songs wie Cohens „Hallelujah“ oder dem satten Blues von Aretha Franklin „A Natural Woman“ mit viel Applaus bedachte Tanzperformances. Quasi als Einstieg für den Tanzworkshop, denn nun galt es für die Teilnehmer, in kleinen Gruppen selbst ähnliche Bewegungsabläufe zu erarbeiten, unter Anleitung der jungen Profis.

Es war erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit Hilbert und seine Ballettjugend Jung und Alt im Kurgarten im Handumdrehen zum Mitmachen motivieren konnten. Kleine Ballettmädchen jauchzten vor Freude, selbst sonst eher zurückhaltende Teens und Twens waren voller Begeisterung dabei. Aber auch viele ältere Semester reihten sich ein, so dass mehrere Generationen munter miteinander gar nicht mal so kleine Sequenzen einübten. Mit seinem Geschick und spitzbübischem Charme gelang es Hilbert sogar, Senioren im Sitzen einzubinden, die fröhlich Arme schwenkten oder die Beine hoben und ebenso viel Spaß dabei hatten wie die jungen Leute.

Ekstatische Roboter treffen auf Charlie Chaplin

Der künstlerische Leiter Kevin Haigen spazierte auch zu den hinteren Zuschauerreihen und animierte immer neue Besucher, sich in die Gruppen einzureihen. Erst als Trockenübung, dann mit Musik wurde geklatscht und mit der Zunge geschnalzt, Hüften wurden geschwenkt, Arme verrenkt oder Paradeschritte im Stil von Charlie Chaplin eingeübt. Die jungen Wilden unter den Teilnehmern zuckten derweil wie in Ekstase, schüttelten in rasendem Tempo Kopf und Arme aus, hoben die Ellenbogen auf Schulterhöhe und bewegten die Unterarme wie Roboter.

Jede Gruppe übte für sich ihre Performance ein, bevor am Ende jeweils in Zweiergruppen alle ihr Können im Freestyle Dancing unter viel Applaus demonstrieren durften. Einschließlich der fröhlich lachenden Senioren auf ihren Stühlen. „Das Material nicht vergessen, es wird gleich wieder abgerufen“, mahnte Hilbert schalkhaft zur Wachsamkeit und belohnte mit Kastanien aus dem Kurgarten, die von fleißigen Mädels zuvor gesammelt wurden. Die Profis des Bundesjugendballetts nahmen ihre Aufgabe ernst, vermittelten aber trotzdem neben den Figurenfolgen jede Menge Spaß am Tanzen.          

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