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Aus dem Bauausschuss

Stadt Baden-Baden will Marktplatz als historisches Zentrum stärken

Auf dem Baden-Badener Marktplatz soll ein Ort der Begegnung und der Kultur entstehen. Ideen sind etwa mehr Sitzgelegenheiten und der Wegfall der Parkplätze vor der Kirche.

Überwiegend leer, so präsentiert sich der Marktplatz. Ideen zur Umgestaltung hat die Stadtverwaltung jetzt im Bauausschuss angestoßen.
Überwiegend leer, so präsentiert sich der Marktplatz. Ideen zur Umgestaltung hat die Stadtverwaltung jetzt im Bauausschuss angestoßen. Foto: Bernd Kappler

Den Aufenthaltscharakter des Marktplatzes als historisches Zentrum stärken, die historische Flaniermeile wiederbeleben und den Florentinerberg attraktiver machen: Das hat sich die Stadtverwaltung auf die Fahnen geschrieben, denn mit dem Ende der Sanierung der Stiftskirche im Jahr 2023 sieht sich auch die politische Gemeinde offenbar im Zugzwang. Was dabei herauskommt, ist im Moment aber völlig offen.

Vor dem Bauausschuss skizzierte Isabelle Mühlstädt, Mitarbeiterin bei der Stabsstelle Welterbebewerbung und Stadtgestaltung, die Möglichkeiten: Ein „Runder Tisch“ mit allen Akteuren, also der Kirchengemeinde, der BKV, Carasana, Stadt und Denkmalamt. Das Ziel: ein Konzept zur Attraktivierung des Marktplatzes.

Nach einem ausführlichen historischer Exkurs zur Geschichte des Marktplatzes sprudelten die Ideen. Die Geschichte des Bäderwesens könnte anschaulich gemacht werden, zum Beispiel die Kurtradition im Alten Dampfbad mit der Ursprungsquelle oder ein Einblick ins Stollensystem, so Isabelle Mühlstädt.

Zahlreiche Ideen liegen vor

Eine Fülle von Ideen liegt auf dem Tisch. So etwa eine Zweigstelle des geplanten Welterbe-Besucherzentrums, die Wiederbelebung der Achse Marktplatz als Flaniermeile, die Nutzung der leerstehenden Räumlichkeiten des Friedrichsbads und mehr öffentliche Sitzgelegenheiten. Geprüft werden müsse auch der Denkmalwert der Terrassen, die in den 80er Jahren zur Landesgartenschau geschaffen worden waren.

Die Erlebbarkeit der römischen Geschichte mit einem Tastmodell „Aquae“, ein Geschichtsfenster mit Blick auf die Ruinen hinter dem Alten Dampfbad oder die Inszenierung der römischen Bäder durch Visualisierungen, brachte die Referentin ins Spiel. Auch eine größere Attraktivität des Florentinerbergs mit Neuanpflanzungen und einer öffentlichen Toilette zählt dazu.

Das Kleingeld müssen wir noch zusammenkratzen..
Alexander Uhlig, Bürgermeister

Um aus dem Platz einen Ort der Begegnung und Kultur zu machen, sei aber auch die Barrierefreiheit erforderlich, eventuell mit einem Aufzug und mit barrierefreien Wegen.

Ferner sei das Kirchenportal von Parkplätzen zu befreien. Das Alte Dampfbad könnte zum Informations-, Kultur- und Begegnungszentrum werden. Immerhin: Der Marktplatz ist der historische Kern der Stadt mit römischen Zeugnissen und einer fast 2000-jährigen Kurtradition.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er zum Parkplatz und seit dem Nato-Gipfel eine nur sporadisch genutzte, weitgehend leere Fläche. Letzter Innovationsschub war die Revitalisierung des Gemeindehauses M10. Besucherströme hat aber auch dieses Projekt nicht auslösen können.

Ideen, die im Bauausschuss auf Kopfnicken gestoßen sind. Bürgermeister Alexander Uhlig (CDU) schränkte aber auch gleich ein: „Das Kleingeld müssen wir noch zusammenkratzen.“ Klaus Bloedt-Werner (CDU) warf ein, dass Dreh- und Angelpunkt sei, wie der Marktplatz besser erreichbar wird und ob sich im Neuen Schloss bald was tut.

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