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Hohe Temperaturen in der Innenstadt

Stadtklimaanalyse: Baden-Baden will wegen Hitzebelastung handeln

Ergebnisse der Klimaanalyse im Forst- und Umweltausschuss vorgestellt: Eine hohe Einwohnerdichte führt zu hohen gefühlten Temperaturen zum Beispiel in der Weststadt.

Der Leopoldsplatz in Baden-Baden.
Hotspot: Sehr hoch können die gefühlten Temperaturen am Baden-Badener Leopoldsplatz sein. Foto: Henning Zorn

Die Ergebnisse der Stadtklimaanalyse, deren Daten auf das Jahr 2021 zurückgehen, sollen als wichtige Planungsgrundlage für die künftige Stadtentwicklung genutzt werden. Hier hat man besonders eine klimawandelgerechte Gestaltung von Siedlungs- und Freiflächen in Baugebieten im Blick, wobei es speziell auch um Maßnahmen gegen die zunehmende Hitzebelastung geht. Darüber wurde der Forst- und Umweltausschuss des Gemeinderats in seiner jüngsten Sitzung informiert.

Bei dieser Analyse hat man unter anderem Gunstfaktoren wie Kaltluftströme berechnet und sie Ungunstaspekten, zu denen die thermische und lufthygienische Belastung gehört, gegenübergestellt. Dies ermöglicht etliche Kernaussagen wie etwa die Feststellung, dass große Gebiete im Stadtkreis nachts abgekühlt werden, wobei den bodennahen Kaltluftabflüssen jedoch teilweise Hindernisse im Weg stehen.

Hotspots mit hohen Temperaturen in der Baden-Badener Innenstadt

Hotspots mit hoher gefühlter Temperatur hat man zum Beispiel allgemein in der Innenstadt (wie etwa am Leopoldsplatz) und am Bertholdplatz identifiziert. Grundsätzlich wird die „thermische Betroffenheit“ in Baden-Baden in der Tallage zwischen Bertholdplatz und Weststadt als sehr hoch eingestuft, in Haueneberstein, Sandweier, Oos und Steinbach als hoch.

Die Schwerpunkte dieser verstärkten Hitzebelastung liegen in den Kerngebieten der Siedlungsbereiche aufgrund hoher Einwohnerdichte und geringerer Durchlüftung im Vergleich zu Randlagen.

Ergänzend zur Klimaanalyse wurden für geplante Baugebiete in Baden-Baden einzelne sogenannte Klimasteckbriefe erarbeitet, die nicht nur einen schnellen Überblick über die lokalklimatischen Verhältnisse ermöglichen, sondern auch Aussagen über klimabedingte Änderungen bei den Planungen.

Durchlüftung soll in Baden-Baden verbessert werden

So wurden Handlungsstrategien für insgesamt 40 Plangebiete entwickelt. Dabei geht es zum Beispiel um Maßnahmen zur Verbesserung und Erhaltung der Durchlüftung: Freihalten von Kaltluftproduktionsflächen und Luftleitbahnen, Schaffung von Grünzügen und strömungsdurchlässigen Siedlungsbereichen.

Aufgrund der Erkenntnisse zu den drastischen Klimafolgen für unsere Stadt ist dringendes Handeln geboten.
Stadtverwaltung
in der Stadtklimaanalyse

Zur Reduktion der thermischen Belastung gibt es unter anderem folgende Optionen: Minimierung von versiegelten Flächen, Verschattung, Erhalt/Aufbau privater und öffentlicher Grünflächen, Baumbepflanzungen, Dachbegrünung, Fassadenbegrünung, Gebäudeisolierung. Insgesamt, so stellte Daniel Noyes vom städtischen Fachgebiet Umwelt und Arbeitsschutz in der Sitzung fest, seien alle Bebauungsplangebiete auch tatsächlich bebaubar.

Als nächster Schritt soll für ein Klimaanpassungskonzept ein Maßnahmenplan erarbeitet werden. Im Blickpunkt steht dabei in erster Linie die wachsende Hitzebelastung, denn in Baden-Baden ist bis Mitte des Jahrhunderts eine Verdopplung und bis zum Jahrhundertende sogar eine Vervierfachung der Zahl der heißen Tage (über 30 Grad) zu erwarten.

Ihr Fazit aus den Ergebnissen der Klimaanalyse fasst die Stadtverwaltung mit folgenden Worten zusammen: „Aufgrund der Erkenntnisse zu den drastischen Klimafolgen für unsere Stadt ist dringendes Handeln geboten.

Baden-Baden hat aufgrund seiner Lage mit großen Waldbeständen sowie Park- und Grünanlagen sehr gute Voraussetzungen, die es für zukünftige Generationen zu erhalten und weiterzuentwickeln gilt.“

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