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Energieverschwendung?

Warum in der Baden-Badener Bahnhofsunterführung dauerhaft Licht brennt

Ließe sich an der Baden-Badener Bahnhofsunterführung viel Energie sparen? Ein Leser kritisiert die Dauerbeleuchtung. Was steckt dahinter?

Hell erleuchtet: Die Lampen in der Unterführung am Bahnhof Baden-Baden brennen trotz Energiekrise dauerhaft. Eine Sache der Bahn, wie die Stadtwerke erklären.
Hell erleuchtet: Die Lampen in der Unterführung am Bahnhof Baden-Baden brennen trotz Energiekrise dauerhaft. Eine Sache der Bahn, wie die Stadtwerke erklären. Foto: Alena Wacker

Mehr als 20 Lampen brennen warm-weiß und in langer Reihe in der Unterführung am Bahnhof Baden-Baden – und das mitten am Tag. Zeitungsleser Rainer Hörner stellt sich in Zeiten der Energiekrise und des Stromsparens die Frage: Muss das sein?

„An der Unterführung für Fußgänger und Radfahrer am Bahnhof in Baden-Baden brennen rund um die Uhr die Lampen“, schreibt Rainer Hörner unserer Redaktion – und der Zeitungsleser hat auch direkt einen Verbesserungsvorschlag parat: „In Zeiten des Energiesparens stellt sich die Frage, ob hier nicht besser ein Lichtsensor installiert werden könnte, der dafür sorgt, dass die Lampen ab einer gewissen Lichtstärke aus sind.“

Das Einsparpotenzial lohne sich seiner Meinung nach. „Ich schätze mal grob, dass hier pro Jahr in der Größenordnung von etwa vier Haushalten Strom verbraucht wird.“

Bahnunterführung muss ausreichend beleuchtet sein

Verantwortlich für die Verkehrssicherungspflicht in der Bahnunterführung, und damit auch für deren ausreichende Beleuchtung, ist die Stadt Baden-Baden – das bestätigt Bernhard Gerstner, Abteilungsleiter Netz und Anlagen Strom der Stadtwerke Baden-Baden.

Zu dieser Verkehrssicherungspflicht gehören unter anderem die Räumung bei Glatteis und eine ausreichende Beleuchtung von Fußgängerwegen und Gefahrenstellen. Obwohl Stadt und Stadtwerke die Beleuchtung in der Unterführung am Bahnhof Baden-Baden betreuen, ist sie dennoch Eigentum der Bahn, erklärt Gerstner.

„Die Bahn betreibt die Beleuchtung in der Unterführung, die Stadt kümmert sich darum, alles in Schuss zu halten.“ Das bedeutet konkret: „Im Bereich unterhalb der Bahngleise sind die Richtlinien der Bahn einzuhalten.“ Und zu diesen Richtlinien gehöre auch, dass die Beleuchtung in der Unterführung durchgängig gegeben sein muss, so Gerstner.

Dass die Lichter in der Unterführung rund um die Uhr brennen, ist, nach Standards der Bahn, also gewollt. Keine Absicht dagegen sei die dauerhafte Beleuchtung der sogenannten Rampen, also dem Bereich im Freien, der zur Unterführung hinleitet. Bei den Rampen, räumt Gerstner ein, „liegt ein Defekt in der Beleuchtungssteuerung vor“.

Rampen an der Bahnhofsunterführung: Zeitschaltuhr wird nachgerüstet

Dieser führte bislang dazu, dass die Beleuchtung in diesem Bereich auch tagsüber eingeschaltet war. Um dieses Problem möglichst schnell beseitigen zu können, wurde in dieser Woche – und aufgrund des Hinweises von Hörner – kurzfristig eine Zeitschaltuhr nachgerüstet, die die Einschaltzeiten begrenzt. Damit bleibt zumindest an den Rampen das Licht ab sofort tagsüber aus. „In Zeiten der Energieknappheit trägt das zu einer Verringerung des Stromverbrauches bei“, so Gerstner.

Für die beiden Rampen rechne er mit einem Einsparpotenzial von ein bis zwei Haushalten pro Jahr, wobei bei einem Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 bis 4.000 Kilowattstunden gerechnet werde.

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