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Verkehrsprobleme erwartet

Die südliche Hauptstraße in Bühl wird zur Baustelle und voll gesperrt

Während im Bühler Norden eine Vollsperrung der Hauptstraße zu einer erheblichen Verkehrsbelastung in einem Wohngebiet führt, bereitet die Stadt die nächste große Baustelle am anderen Ende der Stadt vor.

Luftbild über einen Kreisel hinweg in eine Stadt
Vom Jägerkreisel bis zur Bühlertalstraße reicht der Abschnitt der Hauptstraße, der im kommenden Jahr zur Baustelle wird Foto: Bernhard Margull

Bühl. Die Arbeiten zur Umgestaltung inklusive Kanalsanierung in der südlichen Hauptstraße in Bühl beginnen voraussichtlich Mitte Januar des kommenden Jahres. Zu rechnen ist nach jetzigem Planungsstand mit einer Bauzeit von 15 Monaten. Die Baustelle reicht von der Jäger-Tankstelle bis zur Bühlertalstraße. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hat jetzt der Planung zugestimmt.

Die Arbeiten erfordern laut Bauleiter Dominic Fies vom Laufer Planungsbüro Zink eine Vollsperrung. Eine halbseitige Sperrung sei nicht möglich, weil es dafür eine mindestens drei Meter breite Fahrbahn bräuchte. Es seien hier aber nur 2,05 Meter.

Begonnen werde mit dem Abschnitt zwischen Bühlertalstraße und Oberweierer Straße. Die Vollsperrung erstrecke sich jeweils von Schacht zu Schacht. Mit den Anwohnern sei frühzeitig abzustimmen, wenn ihre Anwesen nicht zu erreichen sein werden. Ein Konzept zur Verkehrsführung sei in Abstimmung mit dem Ordnungsamt in Arbeit, sagte Fies.

Die Kosten bezifferte er auf 2,83 Millionen Euro. Der Landkreis Rastatt beteiligt sich mit 313.200 Euro an der Maßnahme, bei der Straße handelt es sich um eine Kreisstraße. Zudem können rund 100.000 Euro aus dem Sanierungsprogramm „Südlicher Stadteingang“ einkalkuliert werden.

Umgestaltung soll Situation der Radfahrer verbessern

Laut Felix Kiesel, dem Abteilungsleiter Straßenplanung beim Planungsbüro, erhält die Fahrbahn eine Gesamtbreite von 7,50 Meter, inklusive der Option eines je 1,50 Meter breiten Radschutzstreifens auf beiden Seiten. Die Straße werde etwas schmaler, was auf der östlichen Seite zusätzliche Baumbeete ermögliche und Tempo 30 unterstütze.

Das Vorhaben ermögliche es, die Situation für Radfahrer zu verbessern. Das gelte gerade für den Bereich bei der Tankstellenzufahrt. Doch auch auf dem gesamten Abschnitt sei daran gedacht, an Zufahrten und in Kreuzungsbereichen Radfahrerfurten rot zu markieren.

Dazu komme zwischen dem Jägerkreisel und der Oberweierer Straße der Ausbau des Kanals, der deutlich aufdimensioniert werde. Eine hydraulische Prüfung habe die Notwendigkeit dieser Maßnahme gezeigt. Zwischen der Oberweierer Straße und der Bühlertalstraße könne das vorhandene Kanalsystem ertüchtigt werden.

Bauzeit soll bei Minimum bleiben

In der Diskussion thematisierten die Ausschussmitglieder vor allem die Bauzeit. Wie Wolfgang Schuchter, im Rathaus der Abteilungsleiter Tiefbau, auf eine Frage von Franz Fallert (FW) sagte, hätten die ursprünglich geplanten 18 Monate mittlerweile reduziert werden können. Die 15 Monate gälten bei einer Fünf-Tage-Woche mit täglich acht Stunden Arbeitszeit.

Lutz Jäckel (FDP) regte an, zumindest in Teilabschnitten die Möglichkeit einer Sechs-Tage-Woche zu erwägen. Das hieße auch sechs Tage Baulärm, entgegnete Schuchter. Möglichkeiten gebe es aber einige, etwa eine fünf Tage mit jeweils zehn Stunden Arbeitszeit. Eine Sechs-Tage-Woche könne die Bauzeit weiter reduzieren, meinte Jäckel.

Sie würde aber auch höhere Kosten verursachen, warnte Hans-Jürgen Jacobs (CDU). Die Frage sei ein Thema für die geplante Informationsveranstaltung mit Anwohnern, Betroffenen und der Innenstadtgemeinschaft Bühl in Aktion, befand Oberbürgermeister Hubert Schnur (FW). Auf jeden Fall wolle die Stadtverwaltung die Bauzeit auf ein Minimum beschränken.

Der Baubeginn im Januar soll laut der Vorlage an den Ausschuss zwei potenzielle Schwierigkeiten erst gar nicht aufkommen lassen. Eine Überschneidung mit dem Breitbandausbau im nördlichen Stadtbereich würde zu erheblichen Verkehrsproblemen führen. Als zweiten Vorteil betrachtet die Stadtverwaltung es, dass der Einzelhandel das Weihnachtsgeschäft ohne Beeinträchtigung durch eine solche Baustelle bestreiten könne.

„Wir wissen jetzt, wo wir dran sind“, konstatierte Pit Hirn (SPD). „Die Vollsperrung ist nicht schön, aber wenn es eine schnellere Bauabwicklung ermöglicht, schlucken wir es.“ Sein Fraktionskollege Ulrich Nagel drängte darauf, dass die medizinischen Versorgungseinrichtungen anfahrbar bleiben.

Forderung nach Einbahnstraßenregelung

Peter Teichmann (GAL) zog die Verbindung zwischen Vollsperrung und Umleitungen: „Wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, dass die Sperrung den Verkehr in alle möglichen Straßen hineindrückt“. Schon in Ottersweier müsse auf die Sperrung hingewiesen werden.

Außerdem sei über Einbahnstraßenregelungen nachzudenken. Die Humboldtstraße etwa habe wegen der Sanierung des Windeck-Gymnasiums in den nächsten Jahren die höchste Belastung zu erwarten: „Hier muss es eine Einbahnstraße geben“. 

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