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Monatlich kommen 14 Geflüchtete an

Bühl sucht wieder nach privaten Wohnungen für Flüchtlinge

Die Stadt Bühl rechnet bis Juni mit monatlich 14 weiteren Flüchtlingen, die untergebracht werden müssen. Die Nutzung von Hallen möchte OB Schnurr vermeiden.

Drei aus der Ukraine stammende Frauen gehen in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (LEA) zu ihrem Quartier. (zu dpa "Mehr als 217 000 Menschen haben in Deutschland 2022 Asyl beantragt") +++ dpa-Bildfunk +++
Wie können weitere Flüchtlinge untergebracht werden? Diese Frage stellt sich die Stadt Bühl. Das Symbolbild zeigt aus der Ukraine stammende Frauen. Foto: Stefan Puchner/dpa

Die Stadtverwaltung Bühl ist wieder auf der Suche nach privaten Wohnungen, die sie zu Zwecken der Flüchtlingsunterbringung anmieten kann. „Wir sind für jede Wohnung dankbar“, sagt Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW).

Damit macht er auf die Dringlichkeit der Aufgabe aufmerksam. Derzeit bringt die Stadt Bühl knapp 500 Obdachlose und Geflüchtete in städtischen sowie privaten Unterkünften unter. In den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises, dem Kloster Neusatzeck, der „Blume“ in Rittersbach und der „Krone“ in Oberbruch, wohnen weitere mehr als 200 Geflüchtete.

Die Zahlen könnten in den kommenden Monaten noch einmal deutlich steigen. Nach den Berechnungen des Landratsamts Rastatt muss die Stadt Bühl allein bis Juni monatlich jeweils weitere 14 Geflüchtete aufnehmen. „Wir sind deshalb auf die Mithilfe von Gebäude- und Wohnungseigentümern angewiesen“, verdeutlicht Schnurr. Der OB hofft deshalb, dass die bisherigen Beispiele Schule machen und noch mehr Bürger der Stadtverwaltung freien Wohnraum zur Vermietung anbieten.

Bühl möchte keine Hallen nutzen

Etwa zehn Prozent der von der Stadt untergebrachten Personen seien Obdachlose, informiert Schnurr. Dafür würden Gebäude in der Daimlerstraße und in der Ehletsiedlung genutzt.

Um zusätzliche Plätze zur Unterbringung von Geflüchteten zu schaffen, möchte die Stadt Bühl weitere Kapazitäten aus dem privaten örtlichen Wohnungs- und Gebäudebestand generieren. „Mit der privaten Anmietung haben wir auf beiden Seiten gute Erfahrungen. Verstärkt seit Beginn des Kriegs in der Ukraine praktizieren wir dieses Modell“, sagt Schnurr.

Er betont, vorausschauend handeln zu wollen: „Die Unterbringungskapazitäten sind irgendwann erschöpft. Wir möchten keine Hallen- oder Containerbelegungen und müssen deswegen anderweitig Unterkünfte schaffen.“ Ohne private Wohnungen sei dies aber nicht möglich.

Kein Thema mehr ist vor diesem Hintergrund auch der noch vor wenigen Jahren in den Haushaltsberatungen regelmäßig diskutierte Verkauf von städtischen Immobilien: „Eher ist das Gegenteil der Fall.“

Kauf von Immobilien ist in Bühl ein Thema

Erst in dieser Woche stand ein Termin an, bei dem es um den möglichen Kauf eines Vier-Familien-Wohnhauses in einem Stadtteil gegangen sei, so Schnurr: „Es steht immer wieder mal ein Objekt zum Verkauf an.“

Dass der Wohnungsmarkt auch ohne die Unterbringung von Flüchtlingen angespannt ist, verhehlt Schnurr nicht. Natürlich sei die Gefahr, dass bei einer erfolglosen privaten Wohnungssuche ein gewisser Verdruss entstehe. Die Stadt ziele bei ihren Bemühungen aber vor allem auf Vermieter, die ihre Wohnungen derzeit überhaupt nicht vermietet hätten. Solche leer stehenden Wohnungen gebe es „grad genug“. Er kenne Beispiele, bei denen Wohnungen schon seit 20 Jahren nicht genutzt würden.

Was die Stadt nun sucht, sind insbesondere Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen, wobei diese nicht renoviert sein müssen. Der Mietvertrag wird mit der Stadt geschlossen. „Wir treten dabei mit allen Pflichten gegenüber dem Vermieter als Mieter ein, sodass diesem kein Risiko entsteht“, betont Schnurr, und er appelliert: „Helfen Sie durch die Vermietung von Wohnraum an uns mit, diese gemeinsame gesellschaftliche, humanitäre Aufgabe wahrzunehmen.“

Kontakt

Zuständig ist für die Vermietung das städtische Mietmanagement: Claudia Goertz, Telefon (0 72 23) 9 35-6 13, und Nicole Goetter, Telefon (0 72 23) 9 35-6 11, E-Mail wohnen@buehl.de.

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