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Ehrenamtlicher Einsatz für Pfarrgemeinden

Die Weihe zu Ständigen Diakonen ist in Bühl eine Premiere

Sechs Jahre Vorbereitung liegen hinter Dietmar Krauß und Holger Meier. Sie werden am 26. November zu Ständige Diakone geweiht und können dann unter anderem predigen, taufen, beerdigen und Trauungen leiten – als Ehrenamtliche.

Zwei Männer stehen in einer Kirche.
Holger Meier (links) und Dietmar Krauß an einem der Orte ihres künftigen Wirkens als Ständige Diakone mit Zivilberuf: Am Ambo in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul werden sie in Gottesdiensten das Evangelium verkünden.  Foto: Werner Vetter

Die Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat, im Gottesdienst und im Leben, werde ihre Hauptaufgabe als Diakone sein, sind sich Dietmar Krauß und Holger Meier einig.

Die beiden Bühler werden, zusammen mit fünf weiteren Kandidaten aus der Erzdiözese, am 26. November um 10.30 Uhr im Gottesdienst in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul in Bühl von Weihbischof Christian Würtz zu Ständigen Diakonen geweiht.

Das ist eine Premiere: Ein Weihegottesdienst für Diakone findet erstmals in Bühl statt. Genau genommen werden Dietmar Krauß und Holger Meier künftig „Ständige Diakone mit Zivilberuf“ sein.

Denn die beiden Familienväter werden weiterhin in ihren bisherigen Berufen arbeiten, Holger Meier als Disponent in einem Bühler Autohaus und Dietmar Krauß als Grund- und Hauptschullehrer an der Maria-Victoria-Schule in Ottersweier.

Die beiden Bühler haben sich schon vorher engagiert

In der Seelsorgeeinheit Bühl/Vimbuch werden sie sich als Diakone ehrenamtlich engagieren, und zwar noch intensiver und durch die nun absolvierte Ausbildung noch fundierter, als sie es zuvor jahrzehntelang getan hatten, auch schon als Ministrant, Kommunionshelfer, Lektor, Pfarrgemeinderat oder Stiftungsrat.

Ständige Diakone können in der katholischen Kirche vielfältige liturgische und pastorale Aufgaben übernehmen, unter anderem in der Messfeier das Evangelium verkünden, die Kommunion spenden und predigen, sie können taufen, beerdigen und Trauungen leiten.

Jeder der Kandidaten hat sich überdies als Schwerpunkt ein diakonisches Feld entsprechend seinen Intentionen und Begabungen gewählt. So wird sich Holger Meier in der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul der Familien- und Kinderarbeit widmen, dabei auch die Betreuung der Ministranten übernehmen.

Dietmar Krauß hat als sein diakonisches Feld die Seelsorge für Menschen mit Behinderung gewählt. Er vertieft damit sein bisheriges Engagement in verschiedenen Projekten mit der Lebenshilfe Bühl/Achern.

Sechs Jahre Ausbildung liegen hinter den Männern

„Ohne die Unterstützung durch unsere Familien, das Verständnis seitens unserer Frauen und Kinder, hätten wir die berufsbegleitende Ausbildung zum Ständigen Diakon nicht bewältigen können“, meinen Krauß und Meier mit großer Dankbarkeit.

Denn es seien rund sechs zeit- und arbeitsintensive Jahre gewesen, erst mit Theologischem Kurs und Pastoralkurs, dann mit der über dreijährigen Ausbildung im Referat Ständiger Diakonat.

Vielfältiges hätten sie in diesen Jahren gelernt, resümieren die beiden. Sie haben – um nur einiges zu nennen – Altes und Neues Testament studiert, sich in Liturgie, Kirchengeschichte und christliche Soziallehre vertieft, haben Gesprächsführung trainiert und viel über ihre künftige Kooperation mit anderen kirchlichen Berufen erfahren.

Prüfungen haben sie in allen Fächer abgelegt, und in einem der Fächer eine zehnseitige schriftliche Arbeit angefertigt.

Als Besonderheit während seiner Ausbildung bleiben Holger Meier die „Straßen-Exerzitien“ in Karlsruhe im Gedächtnis, bei denen er den Auftrag hatte, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, die er zufällig traf: „Dabei konnte ich zum Beispiel auf einem Friedhof viele wertvolle Gespräche führen“, berichtet Meier.

Die, die mit uns diesen Weg gegangen sind, stehen auch in jeweils ganz unterschiedlichen Lebenssituationen.
Dietmar Krauß
angehender Ständiger Diakon

Die sieben Bewerber für die Diakon-Ausbildung kommen aus einem weiten Gebiet des Erzbistums, aus Bühl, Ettlingen, Heidelberg, Gaiberg (bei Heidelberg), Freiburg und Wehr am Hochrhein.

„Die, die mit uns diesen Weg gegangen sind, stehen auch in jeweils ganz unterschiedlichen Lebenssituationen“, berichtet Dietmar Krauß, „es hat mich beeindruckt, welch enge Gemeinschaft im Zusammen-Beten und Zusammen-Lernen dennoch entstanden ist.“ Krauß freut sich auch, dass Erzbischof Stephan Burger sich viel Zeit für Gespräche mit jedem einzelnen Kandidaten genommen habe.

„Die Diakone mit Zivilberuf kommen aus der Pfarrgemeinde und wirken für die Pfarrgemeinde“, sagt Krauß.

Das Institut für Pastorale Bildung der Erzdiözese Freiburg formuliert es so: „Nur mit dem Rückhalt und der Akzeptanz im gemeindlichen Umfeld kann das Amt eines Ständigen Diakons mit Zivilberuf segensreich ausgeübt werden.“

Die Familien der Bewerber müssen ebenfalls zustimmen

Daher werden Ehefrau, Heimatpfarrer, Dekan, Pfarrgemeinderat und Diakonatskreis bei Beginn mehrerer Ausbildungsabschnitte um Stellungnahmen gebeten. Allein der Wille des Bewerbers genügt nicht, um Diakon zu werden.

Nun sehen sich Dietmar Krauß, Holger Meier und ihre Weggefährten ihrem Ziel ganz nahe: Am Christkönigssonntag werden sie durch Handauflegung und Gebet von Weihbischof Würtz zu Ständigen Diakonen geweiht.

Zwar hat jeder der Kandidaten einen eigenen Weihespruch, doch auch der gesamte Jahrgang hat sich einen zum Dienst der Diakone beziehungsreichen Text aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil gewählt: „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst des Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi.“

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