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Erleichterung in Bühl

Drohenden Leerstand abgewendet: Woolworth folgt im Bühler „Nordtor“ auf C&A

Es gibt keinen Leerstand. Woolworth wird ins Bühler „Nordtor“ einziehen. Im Rathaus herrscht Erleichterung, nachdem C&A die Schließung seiner Filiale angekündigt hat.

Bei C&A in Bühl gehen demnächst die Lichter aus.
Bei C&A in Bühl gehen demnächst die Lichter aus. Am 27. Januar öffnet die Filiale im „Nordtor“ zum letzten Mal. Dann soll Woolworth als neuer Mieter einziehen. Foto: Ulrich Coenen

Der drohende Leerstand in Bühler „Nordtor“ ist abgewendet. Auf die C&A-Filiale, die am 27. Januar schließt, folgt Woolworth. Dies teilt Matthias Buschert, Pressesprecher der Stadt Bühl, auf Anfrage dieser Redaktion mit.

Die Erleichterung ist Oberbürgermeister Hubert Schnurr (FW) deutlich anzumerken. „Es gibt einen Nachmieter“, berichtet er. Die Stadtverwaltung hat nach der Hiobsbotschaft Kontakt zum Eigentümer des „Nordtors“ aufgenommen. Der hat Schnurr mitgeteilt, dass kein Leerstand droht. Es soll laut Schnurr nur eine relativ kurze Schließung des Geschäfts für Umbauarbeiten geben. Dabei sollen die Räumlichkeiten im „Nordtor“ an die Bedürfnisse des neuen Mieters angepasst werden.

„Wir freuen uns, dass die prominente Fläche am Stadteingang nahtlos besetzt wird, und zwar mit einem attraktiven Namen und mit einem interessanten Einkaufsangebot“, stellt Buschert fest. „Das Interesse von Woolworth an Bühl war uns bekannt. Wir sind sehr erfreut, dass dies nun als Nachfolge von C&A klappt.“

Gott sei Dank hat das geklappt.
Hubert Schnurr
Oberbürgermeister

Das sieht der Oberbürgermeister ähnlich. „Man kann erkennen, dass unsere Stadt attraktiv ist“, meint er. „Wäre Bühl nicht attraktiv, hätten wir einen Leerstand nicht verhindern können.“ Schnurr macht kein Geheimnis daraus, wie glücklich er über diese Entwicklung ist. „Gott sei Dank hat das geklappt“, räumt er ein. „Wir sind heilfroh.“

Der Oberbürgermeister, der gelernter Stadtplaner ist, stellt allerdings fest, dass es die Filialisten sind, die die Mieten für Verkaufsflächen in den Innenstädten in den vergangenen Jahren immer mehr in die Höhe getrieben haben. „Die Unternehmen haben sich gegenseitig überboten“, konstatiert Schnurr, der diese Entwicklung mit Skepsis beobachtet. „Glücklicherweise haben wir in Bühl noch eine große Anzahl inhabergeführte Geschäfte, auch in eigenen Immobilien, sodass uns dieser Trend weniger stark trifft als manch andere Kommune.“

C&A reagiert nicht auf Anfragen der BNN

Warum C&A Bühl nach zehn Jahren verlässt, ist unklar. Die Redaktion hat in den vergangenen Wochen vier Anfragen an die Pressestelle des Unternehmens gerichtet, die alle unbeantwortet blieben.

Das „Nordtor“ wurde 2014 eröffnet. Auf dem 1.500 Quadratmeter großen Eckgrundstück Hauptstraße/Rheinstraße am nördlichen Eingang zur Innenstadt errichtete die SEPA Projekt- und Entwicklungsgesellschaft (Stuttgart) gemeinsam mit der Activ-Group (Schlemmerhofen) das große Geschäftshaus mit dem charakteristischen Eckturm. Dort entstanden 1.800 Quadratmeter Mietfläche für Handel und 900 Quadratmeter für Büros und Praxen.

SEPA hatte als Projektentwickler bereits damals erhebliche Schwierigkeiten, Mieter für das „Nordtor“ zu finden. Ohne den Ankermieter C&A, der gleich zwei Geschosse beansprucht, hätte sich das Vorhaben nicht verwirklichen lassen. Die kleinere Fläche im Erdgeschoss hat mit Depot ein weiterer Filialist angemietet. Er verkauft Dekoartikeln und Wohnaccessoires.

Obwohl C&A in den vergangenen Jahren zahlreiche Filialen dichtgemacht hat, kommt das Aus in Bühl überraschend. Noch im März 2023 hatte das Unternehmen auf Anfrage dieser Redaktion mitgeteilt, dass Bühl nicht von einer Schließung betroffen sei.

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