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Eröffnung der Vergnügungsparks

Höllisches Tempo beim Bühler Zwetschgenfest: Blaue Königin mag keine superschnellen Karussells

Das Bühler Zwetschgenfest ist eröffnet. Vor allem der Vergnügungspark mit seinen großen Fahrgeschäften und den zahlreichen Buden lockt direkt in Bahnhofsnähe wieder viele Tausend Gäste.

Zwetschgenfest 2023
Rasante Fahrten sind im Vergnügungspark des Zwetschgenfestes mit „Magic“ möglich. Das schnell rotierende Karussell wollte von der städtischen Delegation allerdings niemand besteigen. Foto: Bernhard Margull

Vor dem Riesenrad hat sich bereits eine lange Schlange gebildet. Der Vergnügungspark des Zwetschgenfestes öffnet offiziell erst um 14 Uhr. Weil die Karussells sich in der ersten halben Stunde kostenlos drehen, ist der Andrang bereits eine Viertelstunde vorher groß. Die Autoscooter nebenan, die alle in Reih und Glied aufgestellt sind, werden von den Helfern ausgeparkt, damit es pünktlich losgehen kann.

Ausgerechnet die Festgäste, die vor dem Riesenrad warten, haben allerdings ein wenig Pech. In 38 Meter Höhe über der Stadt eröffnen die Blaue Königin und der Oberbürgermeister traditionell das Heimat- und Erntedankfest. Die große städtische Delegation mit Zwetschgenkönigin Alexandra Grasmik, Affentaler Weinkönigin Sarah Linz, OB Hubert Schnurr und Stadträten schiebt sich an den Wartenden vorbei und erhält die ersten Plätze in den Gondeln.

Langsam geht es in die Höhe. Der Blick über die Innenstadt auf den Schwarzwald ist immer wieder atemberaubend, auch weil man ihn aus dieser Perspektive nur einmal im Jahr genießen darf. Besonders spannend ist die Sache für Jessica Stiefel. Die war bis 2022 Zwetschgenkönigin. Als Mitarbeiterin der Stadtverwaltung hat sie jetzt erstmals als Nachfolgerin von Andreas Bohnert, der in den Ruhestand gegangen ist, die Organisation des Vergnügungsparks übernommen.

Mein erstes Jahr ist schon sehr aufregend.
Jessica Stiefel
Organisatorin Vergnügungspark

„Alles hat super geklappt“, berichtet Jessica Stiefel gegenüber dieser Redaktion. „Mein erstes Jahr ist schon sehr aufregend. Ich bin froh, dass alles funktioniert.“

Wieder festen Boden unter den Füßen, geht es weiter zum nächsten der acht großen Fahrgeschäfte. Das heißt „Magic“, hat vier Ausleger, die jeweils in einem Gondelkreuz münden. Daran hängen dann die Gondeln. Nicht nur das Mittelteil dreht sich rasend schnell, auch die Gondeln kreisen um die eigene Achse und um den überdimensionalen Clown im Zentrum. Der Hinweis des städtischen Fachbereichsleiters Reinhard Renner, dieses Karussell könne auch langsam fahren, verhallt ungehört. Niemand traut sich.

Zwetschgenfest 2023
Losglück braucht die Blaue Königin Alexandra Grasmik nicht. Sie erhält einen großen braunen Teddy an der Losbude geschenkt. Foto: Bernhard Margull

Vorbei an Buden mit Süßwaren und Imbissständen geht es zum 14 Meter hohen Kettenkarussell. „Die Hoheiten sollen mitfahren, das reicht“, findet Hubert Schnurr. Die beiden Majestäten steigen ein, die Stadträte Franz Fallert und Karl Ehinger sind mit von der Partie. „Alles, was langsam fährt, ist in Ordnung“, meint Sarah Linz. Ganz so langsam ist die Fahrt dann aber doch nicht, weil das riesige Kopfteil des Karussells nicht nur rotiert, sondern sich gleichzeitig hebt und senkt. Einem Passagier fliegt die Mütze weg.

Passanten wünschen sich Selfies von den Majestäten

Auf dem weiteren Weg über den Rummel müssen die Majestäten immer wieder stoppen. Passanten wollen Selfies machen oder bitten jemanden aus der städtischen Delegation mit dem rasch übergebenen Smartphone um ein Bild mit gleich beiden Hoheiten.

Nächste Station ist das Pferderennen. Wer die Jockeys aus Holz schnell vorantreiben will, muss seine Holzkugel ins richtige Loch rollen. Es ist ein wenig so wie auf der Kegelbahn. Gute Treffer lassen die Rösser galoppieren. Zuerst gibt es ein Kopf-an-Kopfrennen zwischen gleich vier Jockeys, doch am Ende hat Alexandra Grasmik die Nase vorn. Standesgemäß für die Zwetschgenkönigin. Natürlich gibt es Jubel.

Das Zwetschgenfest ist immer wieder schön.
Benjamin Lindig
Sprecher der Schausteller

Ein weiteres Ziel ist die große Losbude mit den zahlreichen Plüschtieren, die hoch über den Köpfen der Festgäste auf glückliche Gewinner warten. Die beiden Majestäten müssen freilich nicht wie normale Festbesucher ihr Glück auf die Probe stellen. Sie dürfen sich etwas aussuchen. Alexandra Grasmik entscheidet sich für einen braunen Teddy, Sarah Linz für einen großen knuffigen Vogel. Beim nächsten Halt gibt es etwas Süßes. Die Blaue Königin wählt standesgemäß Zwetschgenschokolade, während ihre Kollegin die Erdbeerfüllung bevorzugt.

Zielsicher steuert der OB auf das Kinderkarussell „Traumreise“ von Jürgen und Romana Roos zu. Die Freiburger sind seit vier Jahrzehnten beim Zwetschgenfest dabei und erhalten einen Geschenkkorb. „Wir freuen uns immer wieder in Bühl zu sein“, verrät Romana Boos. „Man meint, man komme nach Hause. Ich hoffe, dass wir noch einige Jahre dabei sein dürften.“

Auch Benjamin Lindig, der in diesem Jahr von Jürgen Hahn die Aufgabe als Sprecher der Schausteller übernimmt, ist mein Rundgang dabei. Der Karlsruher betreibt die Imbissbude „Thüringer Häusle“. „Das Zwetschgenfest ist immer wieder schön“, schwärmt er. „Ich komme gerne nach Bühl, und das schon seit 25 Jahren.“

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