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Kunstprojekt an Landesstraße nach Neusatz

Plakatwand in Ottersweier gegen Hass und Hetze

Künstler Ernst W. Schneider will mit Zitieren des Grundgesetzes in Ottersweier an den Grundwert der Demokratie erinnern.

Ein Plakat mit der Aufschrift „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ steht neben einer Straße.
In der Hubstraße in Ottersweier ruft der Künstler Ernst W. Schneider Grundgesetz-Artikel 1 öffentlich in Erinnerung. Foto: Schneider

In der Hubstraße in Ottersweier, der viel befahrenen Landesstraße 83a nach Neusatz, zieht nahe dem Ortsausgang seit Jahren eine künstlerische Plakatwand die Blicke auf sich. Darauf ist jetzt zu lesen: „Die Würde des Menschen ist unantastbar!“ Der Künstler Ernst W. Schneider hat sich entschlossen, dafür sein letztes Gemälde auf der Plakatwand zu überstreichen.

Schon früher hatte Schneider die Stellwand in Ottersweier für ein Statement genutzt

Anlass dazu hatten ihm die „zum Teil respektlosen bis aggressiven und diffamierenden Reden“ und das „Verhalten in einigen Bereichen unserer Gesellschaft“ gegeben, lässt er auf Nachfrage wissen. Mit dem Zitieren des Grundgesetz-Artikels 1 wollen er und seine Frau Elke an den allumfassend gültigen Grundwert unserer Demokratie öffentlich erinnern. Der Schriftzug ist als Collage gestaltet, die zu den Stilmitteln Schneiders gehört. Schon einmal hatte er die Stellwand für ein politisches Statement genutzt. Vor Jahren gab er an gleicher Stelle ein Plädoyer für Europa ab.

Die Stellwand selbst geht auf die deutsch-französische Aktion „Plakat Wand Kunst“ zurück. Links und rechts des Rheins wurde Kunst auf diese Weise im öffentlichen Raum gezeigt, so auch in Bühl, Rheinmünster und Drusenheim mit Arbeiten unter anderem von Johanna Helbling-Felix und Wolfgang Müller aus Bühl sowie Ernst W. Schneider. Nach Beendigung konnte er eine Tafel übernehmen, die er in seinem Vorgarten installierte, um darauf Bilder im Großformat zu malen und über längere Zeiträume hinweg der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Kritik an „Putins Krieg“

Stellung bezogen hatte der frühere Kunsterzieher am Bühler Windeck-Gymnasium auch vor zwei Jahren nach dem russischen Überfall auf die Ukraine. Schneider malte martialische Bilder, die sichtbar machen, was man nicht sehen kann: die Furcht und Bedrohung durch den brutalen Aggressor. „Putins Krieg“, eine Serie von 25 Acrylgemälden, ist weiterhin als Online-Ausstellung auf der Homepage des Künstlers zu sehen.

Schneider hatte Malerei und Zeichnung sowie Kunstgeschichte in Karlsruhe studiert. Von 1985 an organisierte er zusammen mit seiner Frau über 100 Ausstellungen in der gemeinsamen Galerie E&E Schneider in Ottersweier.

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