Golfer sind ein fröhliches Völkchen. Sie verstehen es, Anekdoten rund um Green, Tee oder Bunker aus dem Ärmel zu schütteln. Beim PG Powergolf Charity Turnier des Baden Hills Golf und Curling Club zugunsten der Aktion „BT-Leser bereiten Weihnachtsfreude“ herrschte jedenfalls allerbeste Laune.
Kanonenstart läutet Turnier in Rheinmünster ein
Innerhalb nur einer Woche war das Benefizturnier mit fast 100 Sportlern ausgebucht, an der Abendveranstaltung nahmen 123 Gäste teil. Die gewählte Variante eines „Kanonenstarts“ bei dem Turnier klingt zwar martialisch. Bedeutet aber lediglich, dass auf allen 18 Bahnen gleichzeitig begonnen wird. So kann das Turnier ohne Zeitverlust gespielt werden.
Nach rund vier bis fünf Stunden hatten alle ihr Pensum absolviert, und bei einem gemütlichen Drink wurden unter viel Gelächter Erfahrungen ausgetauscht. Unterwegs hatte der 1989 aus England gekommene Head-Greenkeeper Neil Shawcross, Chef der sechs Platzwarte, auf Wunsch „Zielwasser“ an die meist in Vierer-Teams spielenden Flights verteilt.
Christian Unterstab, der als Sechsjähriger begonnen hat Golf zu spielen, ließ sich wie viele andere auch gerne davon motivieren. Sein Vater Klaus plauderte derweil über „Ladies“. Die kosten den Golfer eine Runde an sein Team, wenn er nicht über den etwa 100 Meter weiter vorne platzierten Damen-Abschlag hinauskommt.
Lutz Aschmoneit erzählte von den Tücken des kleinen Sees an Loch fünf, der ein Mitglied schon mal elf Bälle gekostet hat, bis das Wasser endlich überwunden war. Über den Fluch der Technik gab es einige Anekdoten zu berichten. Etwa von der Dame, die von ihrem Hund samt Elektrotrolley ins Wasser gezogen wurde. „Am Ende gingen alle drei baden, doch ein Gentleman zog heroisch seine Schuhe aus, rettete Mitspielerin, Hund und Trolley aus dem Wasser und spielte danach barfuß weiter“, wusste Robert Heiberger zu erzählen.
Anekdoten sorgen für Heiterkeit
An Loch acht vergaß eine andere Dame ihren Trolley rechtzeitig zu stoppen und landete ebenfalls im Teich, Handy und Autoschlüssel waren nicht mehr erreichbar.
Greenkeeper Kevin brauchte mehrere Anläufe um den festgefahrenen Trolley zu befreien und hatte bereits blaue Lippen aufgrund der Kälte, können sich Lothar Schmidt und seine Frau Elke Schmidt-Karaschinski noch gut erinnern. Dabei sind die normalerweise seltenen frostigen Temperaturen ein großes Plus des fast ganzjährig bespielbaren Platzes, erklärt Shawcross. Er fügt schmunzelnd hinzu, dass die flache Bauweise ihn zudem für jedes Alter attraktiv mache.
Es geht bei Golf nicht um Leben oder Tod – es geht um viel mehr.Bruno Knobloch, Teilnehmer
Und der Head-Greenkeeper verrät Insiderwissen, etwa dass Golf durch die permanente Konzentration viel anstrengender für den Kopf sei als die etwa acht Kilometer Laufen für den Körper. „Es geht bei Golf nicht um Leben oder Tod – es geht um viel mehr“, bringt Bruno Knobloch das Credo mit einem Augenzwinkern auf den Punkt.
„Quiet please“ fordert da Golflehrer Uwe Haasmann absolute Ruhe für seinen Abschlag ein. Kaum ist der vollbracht, verrät ein weiterer Spieler die Todsünde schlechthin: „Wenn du mit der eigenen Freundin spielst kannst du gleich die Scheidung einreichen“. Doch auch hier entschärft das nachgeschobene Schmunzeln die Aussage.
Die launige Runde auf der Clubterrasse wechselte ins Restaurant über und ließ sich beim gelungenen abendlichen Menü von der neuen Pächterin Carmelina Lo Monaco und ihrem Team verwöhnen.
Tombola lockt mit attraktiven Preisen
Dank Klaus und Claudia Krieg, auf deren Initiative hin das Benefizturnier ins Leben gerufen wurde, wird es im Herbst wohl noch eine zweite Aktion geben. Der neue Präsident des Golf-Clubs Jörg Buchholz bedankte sich bei allen Sponsoren und Sportlern „die teils schon vor dem ersten Abschlag gespendet haben“.
Die Tombola zugunsten der BT-Aktion lockte mit attraktiven Preisen wie einem Elektro-Trolley, Wochenend-Gutscheinen oder einer Weinverkostung für 16 Personen.