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Angriffe auf Rettungskräfte

Silvesternacht in Bühl: Menschen schleudern Böller auf Einsatzwagen der Feuerwehr

Rettungskräfte werden mit Böllern beschossen – die Vorfälle in der Silvesternacht in Berlin haben viele geschockt. Gab es so etwas auch in Bühl? Was der Feuerwehrkommandant erlebt hat.

Günter Dußmann Feuerwehr Bühl
Günter Dußmann ist Feuerwehrmann in Bühl. Er hat schon so einiges erlebt. Foto: Wilfried Lienhard

Seit den Angriffen auf Rettungskräfte in der Silvesternacht in Berlin diskutiert die Politik über mögliche Konsequenzen. Auch in der Region gab es einige Vorfälle.

Der Bühler Feuerwehrkommandant Günter Dußmann berichtet von eigenen Erfahrungen und der Situation in Bühl.

Macht man als Feuerwehrmann in Bühl auch solche Erfahrungen?
Günter Dußmann

Das hält sich hier im Rahmen. Allerdings sind gerade in der Silvesternacht auch auf mein Einsatzfahrzeug zwei Böller geworfen worden. In einem anderen Fall ist mitten auf der Straße eine Feuerwerksbatterie abgebrannt worden, weshalb wir hier auf dem Weg zum Einsatz nicht durchfahren konnten. Was uns hier eher beschäftigt, ist, dass die Feuerwehr gerufen wird, auch wenn es offensichtlich nicht nötig wäre. Bitte nicht falsch verstehen: Wer unsicher ist, ruft uns. Aber wir haben auch Einsätze, die nicht nötig gewesen wären.

Was halten Sie von der Forderung nach einem Böller-Verbot?
Dußmann

Ich bin kein Freund der Böllerei. Allerdings können wir nicht wegen ein paar schwarzer Schafe etwas verbieten, was vielen anderen einfach nur Spaß macht. Wichtig wäre, dass man sich an die Regeln hält: Man zielt mit Feuerwerk nicht auf Menschen und man räumt hinterher seinen Dreck weg.

Was empfinden Sie bei Ausschreitungen wie in Berlin?
Dußmann

Da sich solch Dinge vor allem in den Großstädten abspielen, betrifft es meistens die Berufsfeuerwehren. Wenn es aber weitergehen und auch die Freiwilligen Feuerwehren erreichen sollte, dann wird es gefährlich in dem Sinn, dass etliche Feuerwehrleute aufhören könnten. Sie würden sagen: ‘Ich möchte helfen und nicht mein eigenes Leben wegen solcher Dinge in Gefahr bringen.’“

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