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Tanz und Lebensfreude

„Jetzt lacht die Sonne, später der Sternenhimmel“: Tolle Stimmung bei After-Work-Party in Sinzheim

Am Freitag hat in Sinzheim die After-Work-Party der Lebenshilfe stattgefunden. Menschen mit und ohne Behinderung feierten, tanzten und lachten gemeinsam.

Menschen vor Festkulisse
Die jungen Besucher der After-Work-Party in Sinzheim hatten von Beginn an sichtlich Spaß beim Feiern. Foto: Katrin König-Derki

Eine After-Work-Party, das bedeutet Gemeinschaft, Spaß, Loslassen, Tanz, Kulinarik. Die After-Work-Party der Lebenshilfe Baden-Baden, Bühl und Achern auf dem Gelände der Werkstätten in Sinzheim am Freitagabend bedeutete all dies.

Und noch viel mehr: An Buntheit war die Veranstaltung kaum zu übertreffen. Hunderte von Menschen mit und ohne Behinderung mischten sich in einem unbeschwerten Selbstverständnis, das vor Augen führte, wie Inklusion aussehen kann und sollte.

Bunte Mischung bei After-Work-Party in Sinzheim

Die Buntheit gilt an diesem Abend freilich auch für gänzlich andere Aspekte. Das Alter zum Beispiel. Vom Kindergartenkind bis hin zu Senioren – auf dem Festgelände darf sich wirklich jeder willkommen fühlen. Auch mit Blick auf das Outfit wird aufgeboten, was es aufzubieten gibt: Manch ein Gast kommt trotz der anfänglich großen Hitze in dunklem Anzug oder Abendkleid, eine Frau sogar mit eleganter langer Schleppe, ein Mann mit leuchtendem Blumengesteck im Haar.

Geschickt manövrieren sich derweil Rollstuhlfahrer durch die Menge, manchmal auch paarweise, denn: Unter Menschen mit und ohne Behinderung strahlen verliebte Pärchen um die Wette. Die Fläche vor der Bühne, wo DJ Mr. Bocxx auflegt – von Pop aus den 1980er Jahren bis hin zu deutschem Schlager –, wird fast von Beginn an zum Tanzparkett, über das eine Maschine schillernde Seifenblasen weht.

Als erste wiegen sich hier junge Menschen mit Behinderung im Rhythmus, bewundernswert frei und ungehemmt. Glücklich. Sie vermitteln eine Lebensfreude, die sich auf die gesamte Partymeile überträgt. Mit einsetzender Dämmerung werden sich immer mehr Besucher auf die Tanzfläche wagen und der Musik hingeben.

Leicht verändertes Konzept bei Fest

Mal hier, mal dort unterwegs ist auch Markus Tolksdorf, Geschäftsführer der regionalen Lebenshilfe. Ihn freut besonders, dass die Party traditionsgemäß nicht nur Menschen „aus dem Dunstkreis der Lebenshilfe“ angelockt hat, sondern auch institutionsferne Gäste.

Den Begriff „Tradition“ erklärt Susanne Hasel, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Einrichtung und im Orga-Team der Veranstaltung aktiv: „Unsere After-Work-Party hat vor der Pandemie bereits zwei Mal mit kleinem Unterhaltungsprogramm stattgefunden.“ Nun sei das beliebte Event neu aus der Taufe gehoben worden.

Mit leicht verändertem Konzept: „Während wir früher die Gastronomie in Eigenregie organisierten, haben wir aufgrund des hohen logistischen Aufwands jetzt das Weingut Nägelsförst, Günis Foodtruck und die Acoustics Cocktailbar im Boot. Der Verein Feurio-Vimbi, langjähriger Partner der Lebenshilfe, bietet Flammkuchen und Waffeln an. Wir betreiben dank des Engagements Ehrenamtlicher nur den Bierwagen.“

Jetzt lacht die Sonne, später der Sternenhimmel.
Andreas Hemlein
Mitglied der Geschäftsführung

Markus Tolksdorf sowie Andreas Hemlein, Mitglied der Geschäftsführung, übernehmen die offizielle Begrüßung der Gäste. Hemlein zeigt sich erleichtert über die ideale Witterung: „Jetzt lacht die Sonne, später der Sternenhimmel.“ Tolksdorf ergänzt: „Wenn wir eins können, dann Feste feiern.“

Nach einigen Formalien überlassen die Herren das Feld wieder den Tanzenden. „Lassen Sie es krachen!“, ruft Tolksdorf den Besuchern noch zu, bevor er wieder – bester Dinge – in die Menge eintaucht.

Die Gäste nehmen ihn beim Wort. Und beweisen in all ihrer Ausgelassenheit die Erfahrung des Lebenshilfe-Chefs: Feste feiern können sie wahrhaftig. Unzählige Besucher tanzen und singen bis Mitternacht – dem Sternenhimmel entgegen. Und den Seifenblasen.  

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