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Umgestaltung ab April 2025

Stadtgarten Bühl: Planungsbüro vom Bodensee soll bis Mitte des Jahres Ideen konkretisieren

Auf dem Weg zu einem „neuen“ Stadtgarten Bühl ist ein weiterer Schritt gemacht. Noch schwebt aber ein Fragezeichen über dem Vorhaben.

Stadtgarten Bühl. Auf einer Bank sitzt ein Pärchen.
Der Stadtgarten soll ein neues Gesicht erhalten. Den Auftrag zur Planung hat der Gemeinderat an ein Büro aus Überlingen vergeben. Foto: Bernhard Margull

Im April 2025 soll die Umgestaltung des Bühler Stadtgartens beginnen. So geht es aus einer Vorlage der Stadtverwaltung an den Gemeinderat hervor, der jetzt die Planungsleistungen vergeben hat.

Den Auftrag erhält für rund 261.000 Euro das Büro Planstatt Senner aus Überlingen. Das Planungsbüro für Landschaftsarchitektur hat sich damit in einer europaweiten Ausschreibung durchgesetzt.

„Zukunftsfähige Weiterentwicklung historischer Stadtgarten“: Unter diesem Titel hat der Gemeinderat im Sommer 2023 das Vorhaben aufs Gleis gesetzt. Die Stadtverwaltung hofft auf eine Förderung durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.

Historisch kann der Stadtgarten in der Tat genannt werden. 1905 ist er an der Stelle eines früheren Holzplatzes entstanden. Möglich gemacht haben ihn Mittel der aus Bühl stammenden jüdischen Industriellen Carl Leopold und Adolph Netter. Die Brunnenanlage mit dem Denkmal für den zwei Jahre zuvor verstorbenen Großherzog Friedrich, ein Werk des aus Eisental stammenden Bildhauers Otto Feist, wurde 1909 eingeweiht. Den Entwurf für den Brunnen selbst hatte Karl Hoffacker gefertigt, der Direktor der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe.

Bühl wartet auf Zusage für Fördermittel

Es ist ausgerechnet der Klimawandel, der die Chance bietet, den seit Jahren in einer Art Dornröschenschlaf liegenden historischen Stadtgarten wachzuküssen. Das Vorhaben ist im Förderprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ als förderfähig eingestuft worden, ein endgültiger Zuwendungsbescheid liegt laut Stadtverwaltung aber bisher nicht vor, weshalb die Ampel noch nicht auf Grün, sondern allenfalls auf Gelb steht.

In Aussicht stehen Zuwendungen in Höhe von bis zu 1.229.100 Euro. Die Gesamtkosten liegen nach den im vergangenen Jahr vorgelegten Zahlen bei 1,973 Millionen Euro. Bei diesen Kosten handelt es sich allerdings um vorläufige Schätzungen.

Was ist geplant? Im Blickpunkt steht der Bereich des Brunnenbeckens, dessen Grauwasser zur Bewässerung des alten Baumbestands genutzt werden soll. Wege sollen entsiegelt und die Fläche in Richtung Eisenbahnstraße neu gestaltet werden.

Vorgesehen sind auch weitere Aufenthaltsbereiche wie eine Sitzgruppe beim „Kriegerdenkmal“. Neu wäre zudem eine zusätzliche Öffnung mit Zugangs- und Aufenthaltsmöglichkeit entlang der Bühlot. Insgesamt werde so „die Aufenthaltsqualität für die Bürger auch hinsichtlich des Klimawandels deutlich erhöht“, heißt es in der Verwaltungsvorlage.

In den Randbereichen ist eine Begrünung mit klimaangepassten, biodiversen Pflanzen vorgesehen. Außerdem sind Baumpflanzungen einzuplanen.

Büro aus Überlingen erhält Auftrag

Das Planungsbüro hat nun das Konzept zu konkretisieren. Dazu kommen die genaue Kostenberechnung, die Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt, die technische Ausrüstung und das Genehmigungsverfahren Wasserrecht.

Im Ausschreibungsverfahren wurden mehrere Planungsbüros in eine engere Wahl genommen. Im Verhandlungstermin, bei dem sich diese Büros vorstellen konnten, hat das Überlinger Unternehmen überzeugt. Der Auftrag hat ein finanzielles Volumen von rund 261.000 Euro. Bei der Entscheidung wurde der Preis mit 30 Prozent bewertet, die Leistungskriterien mit 70 Prozent.

Die Beauftragung erfolgt in mehreren Stufen. Damit sei die Möglichkeit gegeben, beim Ausbleiben eines Förderbescheids die Bearbeitung an einer bestimmten Stelle zunächst zu beenden, so die Stadtverwaltung. Fließt der Zuschuss, kann die Planung fortgesetzt werden.

Ergebnisse der Planung möchte die Stadtverwaltung Mitte 2024 vorlegen. Dies sei dann eine „belastbare Entscheidungsgrundlage, um Anfang 2025 mit der Baumaßnahme zu beginnen“.

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