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Tour der Architektenkammer

Tag der Architektur: Warum es im Schwarzwald japanische Elemente gibt

Am „Tag der Architektur“ bietet die Architektenkammer eine Bustour nach Baden-Baden, Rastatt, Sinzheim und Bühlertal an. Das Portfolio reicht vom klassischen Hochbau über die Sanierung bis zur Landschaftsarchitektur.

Weingut Kopp
Die Aussicht ist im Weingut Kopp grandios. Durch die großen Panoramafenster des Restaurants blickt der Gast auf Schwarzwald, Vorgebirgszone und Oberrheintal. Der Blick fällt zunächst auf den Baden-Badener Stadtteil Varnhalt. Foto: Ulrich Coenen

„Multitalent Architektur“ lautet das Motto. Am bundesweiten „Tag der Architektur“ bietet die Architektenkammer Baden-Württemberg am Samstag, 24. Juni, wieder zahlreiche Exkursionen an. Auch die Kammergruppe Baden-Baden/Rastatt ist dabei. 

„Architektur wird in der Öffentlichkeit viel zu wenig wahrgenommen“, meint der Baden-Badener Vorsitzende Nobuhiro Sonoda. Mit dem „Tag der Architektur“, der seit 1994 angeboten wird, will die Architektenkammer dem entgegenwirken. 

„Themen wie Gestaltung, Wohnen und Energiesparen sind in der Bevölkerung nicht präsent“, meint Sonoda. „Ohne eine gute Planung wird unsere gebaute Umwelt katastrophal, zumindest aber beliebig. Mit dem Tag der Architektur wollen wir Architektur und ihre Bedeutung für die Menschen publik machen.“

Vier sehr unterschiedliche Projekte stehen auf dem Programm einer Busfahrt, die am 24. Juni um 12.45 Uhr am Augustaplatz in Baden-Baden beginnt. 

Das Portfolio reicht vom klassischen Hochbau über die Sanierung bis zur Landschaftsarchitektur, umfasst den nördlichen und den südlichen Landkreis und die Stadt Baden-Baden. Sonoda leitet die Exkursion. Die jeweiligen Architekten führen persönlich durch die besuchten Objekte.

Unesco-Weltkulturerbe als Herausforderung für Architekten in Baden-Baden

Erste Station ist eine sanierte Villa in der Vincentistraße in Baden-Baden (Maisch Architekten). Die Arbeiten wurden 2019 abgeschlossen. „Das Haus ist ein gutes Beispiel für die Sanierung einer Villa unter den Vorgaben des Unesco-Weltkulturerbes“, sagt Sonoda. Gerade die Baden-Baden Villengebiete und die dortige Nachverdichtung stehen regelmäßig in der Kritik. Sonoda spricht bei der Sanierung, die auch energetische Aspekte berücksichtigt hat, von einem „guten Gestaltungswillen“.

Nächstes Ziel ist die Hans-Thoma-Grundschule in Rastatt, die in den Jahren 2019 bis 2021 nach Plänen des Frankfurter Büros Architektei Mey entstanden ist. „Der Neubau ist ein Wettbewerbserfolg und ersetzt einen Vorgängerbau“, berichtet Sonoda. „Das Büro hat uns angesprochen, weil es die Schule am Tag der Architektur der Öffentlichkeit präsentieren will.“

Weiter geht es zum Weingut Kopp im Sinzheimer Ortsteil Ebenung. Das 2022 vollendete Weingut mit Restaurant ist ein Werk des Architekten Thomas Bechtold (Bühl). 

Moderne Wein-Architektur gibt es in der Ortenau kaum. Der Winzer Johannes Kopp, dessen Familie bereits seit 1928 in Ebenung ansässig ist, hat als Bauherr ein modernes architektonisches Zeichen gesetzt. In Ermangelung traditioneller mittelbadischer Vorbildern erinnert das Weingut Kopp eher an eine Villa, die der Bauherr wegen der grandiosen Lage an diesem Ort gebaut hat. 

Japanische Elemente in Schwarzwald

Das verwundert nicht, denn Bechtold ist auf anspruchsvolle Einfamilienhäuser spezialisiert und wurde dafür mehrfach vom Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) und der Architektenkammer ausgezeichnet. Für Sonoda ist das Weingut vor allem unter einem Aspekt interessant: „Wie fügt sich der Neubau in die Landschaft?“

Die letzte Station ist der Wanderweg Wiedenbachtal in Bühlertal, der in den Jahren 2014 bis 2017 nach einem Entwurf des Landschaftsarchitekten Dietmar Herz aus Baden-Baden-Steinbach entstanden ist. Er bildet die Ouvertüre zu den Gertelbachwasserfällen. „Herz hat das hervorragend gelöst“, findet Sonoda. Er spricht von einer spannenden Transformation, die Elemente der Natur aufgenommen hat. Der Japaner schwärmt von „japanischen Elementen“ des Entwurfs. „Alles sieht aus wie Natur, obwohl es von Menschenhand geschaffen wurde“, sagt er. 

Anmeldung und Kontakt

Anmeldung für die Bustour bis 17. Juni bei Nobuhiro Sonoda, Telefon: (07221) 4079688, E-Mail: sonoda@t-online.de

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