Die Unterschriftenaktion des Vereins Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße, der einen Abriss der Ruine Hundseck fordert, läuft gut. Mitte August haben die Mitglieder mit dem Sammeln von Unterschriften begonnen. Inzwischen sind es bereits knapp 600.
Nach dem Beitrag in unserer Zeitung gab es in den Bühler Facebook-Gruppen eine lebhafte Diskussion über das Thema. Viele Interessenten würden gerne unterschreiben, fragten sich aber, wie sie Kontakt zum Verein bekommen. Der Wunsch nach einer digitalen Unterschriftenaktion wurde geäußert.
Dieser Forderung kommt der Vereinsvorsitzende Hansjörg Willig jetzt nach. Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße hat auf „openPetion“, einer Internetplattform für Online-Petitionen, eine weitere Unterschriftenaktion mit demselben Inhalt gestartet. Die analoge Aktion, bei der jeder die Forderung nach Abriss per Unterschrift mit dem Kugelschreiber unterstützen kann, läuft parallel weiter. „Das Interesse ist weit über die Grenzen von Bühl und Ottersweier hinaus groß“, sagt Willig. „Deshalb macht die Online-Petition Sinn.“
Das ehemalige Kurhaus Hundseck liegt auf Gemarkung Ottersweier. Im Rahmen einer Verwaltungsgemeinschaft mit Bühl ist die Nachbarstadt als Baurechtsbehörde für das Gebäude zuständig. Wegen Einsturzgefahr wurde das wegen seines desolaten Zustands bereits 1998 aus der Denkmalliste gestrichene Bauwerk 2012 auf Veranlassung der Stadt Bühl teilweise abgerissen. Weil sich die beiden Eigentümer nicht um ihre Immobilie, die zum Spekulationsobjekt für wechselnde Besitzer geworden war, kümmerten, bestand Einsturzgefahr.
Hansjörg Willig will die Ruine Hundseck beseitigen
Willig will, dass die verantwortlichen Politiker endlich handeln und die Ruine beseitigen. Das Gelände solle der Natur zurückgegeben werden. Einen Neubau hält Willig für keine gute Idee. „Wir sollten uns stattdessen um die noch erhaltenen und leer stehenden Baudenkmäler an der Schwarzwaldhochstraße wie Bühlerhöhe und Sand kümmern“, fordert er.
Der Verein Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße wollte auf dem Bühler Bauernmarkt am Samstag, 16. September, an einem eigenen Stand über Schwarzwaldhochstraße und vor allem Hundseck informieren. Der Verein wollte dort auch Unterschriften sammeln. „Leider hat die Stadt unseren Infostand abgelehnt“, klagt Willig. „Natürlich sind wir keine Landwirte, aber auf dem Bauernmarkt geht es vor allem auch um Nachhaltigkeit. Dafür engagiert sich der Verein Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße. Ich habe mich sehr über die Entscheidung aus dem Rathaus gewundert. Das Angebot des Bauernmarktes ist breit gefächert und wir hätten sehr gut dazu gepasst.“
Verein Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße nimmt das Land in die Pflicht
Willig stellt klar: „Unser Ziel ist nicht, dass die Stadt Bühl als Baurechtsbehörde den Abriss alleine finanziert. Das Land muss helfen. Wenn der Nationalpark Schwarzwald vergrößert wird, liegt der Schandfleck Hundseck mitten im Nationalpark. Das Land hat Geld für blödsinnige Werbemaßnahmen wie die Aktion für Lehrernachwuchs. Es steht in Sachen Hundseck in der Pflicht.“
Bei der Stadt sieht man das anders. „Hundseck und der Bauernmarkt passen nicht zusammen“, meint Pressesprecher Matthias Buschert. „Außerdem will der Verein auf dem Bauernmarkt nicht nur über die Schwarzwaldhochstraße informieren, sondern auch Unterschriften sammeln. Der Verein kann gerne jederzeit einen Stand auf unserem Wochenmarkt beantragen.“
Jetzt sammelt der Verein Unterschriften im Internet.
