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Einfach zu merken

Besondere Daten haben besonderen Reiz: Wann wird im Murgtal geheiratet?

Am wichtigsten Tag im Leben überlassen die meisten Menschen nichts dem Zufall. Dabei gibt es altbewährte Traditionen und spannende neue Trends. Eine Brautmodenverkäuferin erzählt.

Brautmoden-Expertin Karin Finkbeiner zwischen Brautkleidern
Die Brautmoden-Expertin Karin Finkbeiner weiß genau, was Frauen wollen, denn zum Second Hand Geschäft gehört auch eine Filiale mit neuen Kleidern. Etwa zwei Drittel der Kundinnen kauft neu, ein Drittel gebraucht. Foto: Brautmodenbörse Forbach

Der 24. Februar ist in diesem Jahr ein Datum, das man sich besonders gut merken kann. Es ist nicht der Valentinstag, aber in einigen Gemeinden dennoch ein Tag der Liebe. Beispielsweise wird im Gernsbacher Standesamt gleich zweimal geheiratet.

„Am 24. Februar 2024 hätten wir sogar noch Platz für weitere Trauungen gehabt, da insgesamt drei Termine verfügbar waren“, verrät Frauke Leupolz, Standesbeamtin der Stadt Gernsbach.

Dennoch scheint der Trend zu besonderen Hochzeitsdaten ungebrochen, denn auch im Gaggenauer Standesamt wird an diesem Tag geheiratet. Zwar nur ein Mal, aber ein Trend ist laut beider Standesämter deutlich: „Es zeigt sich, dass besondere Daten immer noch einen besonderen Reiz haben und gerne für den Start ins Eheleben gewählt werden“, sagt Frauke Leupolz.

So werden für besondere „Schnapszahlen“ sogar auch die eher weniger gefragten Tage unter der Woche gebucht. Im Gaggenauer Standesamt gab es beispielsweise am Dienstag, 21.12.2021, ganze vier Trauungen.

Brautmodenverkäuferin aus Forbach: Mai ist der schönere Monat zum heiraten

Doch warum am 24. Februar 2024 nur so wenige? Darauf weiß Karin Finkbeiner, Geschäftsführerin der Second Hand Brautmoden Boutique in Forbach, eine Antwort. „Dieses Jahr haben wir viele Hochzeiten am 24. Mai, natürlich, weil der Mai der viel schönere Monat zum Heiraten ist.“

Tatsächlich gibt es für diese Aussage eine amtliche Bestätigung. „So werden wir in Gernsbach auch am 24. April 2024, obwohl es ein Mittwoch ist, zwei Trauungen haben“, sagt die Standesbeamtin. In Gaggenau gibt es noch einen ganz besonderen Ausreißer am Samstag, 20. April 2024, mit drei geplanten Trauungen.

Die Hochzeitssaison geht also gerade erst los und damit auch der Brautkleidkauf. Die Brautmoden-Expertin Karin Finkbeiner weiß genau, was Frauen wollen, denn zum Second-Hand-Geschäft in Forbach gehört auch eine Filiale mit neuen Kleidern.

Etwa zwei Drittel der Kundinnen kauft neu, ein Drittel gebraucht. Die Gründe seien verschieden. Bei manchen gehe es ums Budget, immerhin liegen neue Kleider in dieser Boutique preislich zwischen 1.200 und 2.200 Euro. Gebrauchte Brautkleider gibt es auch für unter 1.000 Euro.

Das teuerste Kleid, das sie je in Kommission hatte, war ein silbergraues Brokatkleid für sage und schreibe 8.000 Euro. „Leider war es so speziell, dass es bei uns unverkäuflich war“, erinnert sich Finkbeiner.

Spezielles Kleid, spezielle Hochzeit? In Gaggenau gab es am 6. Dezember 2022 eine spezielle Trauung ohne Kleid: Brautpaar, Trauzeugen, Gäste sowie die Standesbeamtin waren im Weihnachtspullover da.

Die spontanste Hochzeit in Gaggenau gab es hingegen an einem Montag: um 15 Uhr angemeldet, um 16 Uhr verheiratet. „Das war für alle Beteiligten, also auch die Standesbeamtin, überraschend. Aber unser Standesamt macht gerne alles möglich“, sagt eine Sprecherin der Stadt.

Das Brautkleid ist das emotionalste Kleidungsstück, das es gibt.
Karin Finkbeiner
Geschäftsführerin Brautmodenbörse Forbach

Spontane Kleiderkäufe für kurzfristige Trauungen gibt es im Brautmodengeschäft eher selten. „Die meisten Paare sind wirklich gut vorbereitet“, sagt Karin Finkbeiner. Aber ein paar Dinge vergessen sie dann doch ganz gerne: Schleier und Strumpfband werden häufiger am Tag der Hochzeit kurz vor der Trauung gekauft.

Der spannendste Trend auf dem Heiratsmarkt, so die Brautmodenverkäuferin, sei aber der zur Zweithochzeit. „Immer häufiger kommen Frauen, die ihren Partner noch einmal heiraten. Zwar ohne Standesamt, aber dafür mit Brautkleid!“ Das muss Liebe sein.

Wahrscheinlich mag Karin Finkbeiner auch deswegen ihren Job so sehr. „Es gibt nichts Schöneres, als eine Kundin, die mich in den Arm nimmt, weil sie überglücklich ist, weil sie sich in ihrem Traumkleid wunderschön findet. Das Brautkleid ist das emotionalste Kleidungsstück, das es gibt“.

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