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Ende für Interimslösungen

Drei Schulleiterstellen müssen in Gaggenau neu besetzt werden

Gleich an drei Gaggenauer Schulen steht die Neubesetzung der Schulleiterstellen an. Bei zwei der Einrichtungen kommt damit endlich Entlastung in Sicht: Die stellvertretenden Leiter der Hans-Thoma-Grundschule und des Goethe-Gymnasiums arbeiten schon seit mehr als zwei Jahren im Ein-Mann-Betrieb. Nur an der Carl-Benz-Gewerbeschule ist mit einem glatten Übergang zu rechnen.

Falk Hartmann hat gute Chancen, Schulleiter an der Carl-Benz-Gewerbeschule in Gaggenau zu werden.
Falk Hartmann hat gute Chancen, Schulleiter an der Carl-Benz-Gewerbeschule in Gaggenau zu werden. Foto: Slobodan Mandic

Dort spricht viel dafür, dass Falk Hartmann die Nachfolge von Volker Bachura antritt. Er bestätigt gegenüber den BNN, dass er sich um den Posten beworben hat.

„Ich mache seit zwei Jahren den Job für zwei“, sagt Rudolf Retzler offen. Er ist seit 2018 Konrektor der Hans-Thoma-Schule. Ebensolang steht er allein an der Spitze.

„Das ist schon mehr als ein Full-Time-Job.“ Er hat Leitungsaufgaben, unterrichtet – und als wäre das noch nicht genug, dreht der engagierte Lehrer in seiner Freizeit Lernvideos .

Rektorin der Hans-Thoma-Schule kommt nicht aus der Elternzeit zurück

Die eigentliche Schulleiterin, Rektorin Andrea Widmann, ist seit 2016 im Amt, aber schon nach kurzer Zeit in Elternzeit gegangen. Ihre Stellvertreterin Julia Brandenburg führte die Schule eine Zeit lang allein, legte aber Ende 2017 ihr Amt nieder. Jan Stenger, der Konrektor der Merkurschule, leitete die Schule vertretungsweise, bis Retzler die Nachfolge von Julia Brandenburg antrat.

Mittlerweile ist klar, dass die Rektorin Andrea Widmann nicht auf ihren Posten zurückkehrt. Das teilte das Regierungspräsidium in Karlsruhe auf Nachfrage hin mit. Die Stelle werde deshalb im Juli ausgeschrieben. Wenn alles glatt geht, soll sie bis Februar besetzt werden.

Konrektor Rudolf Retzler wird sich um die Stelle bewerben

„Ich habe angekündigt, dass ich mich bewerben werde“, sagt Retzler. Wenn er Erfolg hat, wird seine Konrektoren-Stelle neu besetzt. Wenn nicht, kommt ein neuer Leiter an die Schule.

Rudolf Retzler bewirbt sich als Schulleiter der Hans-Thoma-Schule.
Rudolf Retzler bewirbt sich als Schulleiter der Hans-Thoma-Schule. Foto: Dominic Körner

Dann bleibt Retzler erst einmal Konrektor, schaut sich aber auf lange Sicht nach einer Rektoren-Stelle um. „Mein Ziel ist es, Schulleiter zu werden“, sagt er im BNN-Gespräch klar.

Höhere Besoldung könnte Bewerber locken

Doch in beiden Fällen teilen sich erst einmal endlich wieder zwei Personen die Leitung. „Die Schule braucht eine stabile Führung“, sagt Retzler. „Und dafür braucht es ein stabiles Team.“

Er erwartet einige Mitbewerber. Das Kultusministerium arbeitet an einem Konzept, das Schulleiter unterstützen soll. Nach Angaben des Regierungspräsidiums in Karlsruhe wird es für 1. September erwartet. Eine der Maßnahmen ist eine höhere Besoldung. „Das macht schon einiges aus“, sagt Retzler.

Die Neubesetzung am Goethe-Gymnasium ist auf gutem Weg

Die Stelle des Schulleiters am Goethe-Gymnasium ist seit März 2018 vakant. Der damalige Rektor Andreas Heitz starb nach wenigen Monaten im Amt überraschend. Bis zum kommenden Schuljahr dürfte die Nachfolge endlich geregelt sein.

Das Besetzungsverfahren ist auf der Zielgeraden: Der Gemeinderat hat kürzlich nicht-öffentlich einem Besetzungsvorschlag zugestimmt. Da die Stadt Gaggenau der Schulträger ist, war dieses Ja zwingend notwendig.

Stellvertreter Bernhard Krabbe hat seinen Hut in den Ring geworfen

Nach Informationen der BNN soll es sich bei dem Vorgeschlagenen um den stellvertretenden Schulleiter Bernhard Krabbe handeln. Bestätigt ist das jedoch nicht.

Das Regierungspräsidium in Karlsruhe gibt weder zur Person noch zur Bewerberzahl Auskunft. „Da es sich um ein noch laufendes Verfahren handelt, können wir dazu nichts sagen.“

Bernhard Krabbe hält sich ebenfalls bedeckt. „Ich habe keinerlei offizielle Informationen“, sagt er. Er rechnet im Juli mit einer formellen Zu- oder Absage. „Ich bin da aber ganz tiefenentspannt.“

Bernhard Krabbe ist Anwärter auf das Amt im Goethe-Gymnasium.
Bernhard Krabbe ist Anwärter auf das Amt im Goethe-Gymnasium. Foto: Kocher

Er hat sich erst beworben, als die Stelle zum dritten Mal ausgeschrieben wurde. In der ersten Runde gingen keine Bewerbungen ein, in der zweiten zog eine bereits ausgewählte Kandidatin ihre Bewerbung wieder zurück.

Wenn die Stelle besetzt ist, kommt endlich wieder ein vollständiges Leitungs-Duo in Sicht. Wie in der Hans-Thoma-Schule gilt dann: Entweder wird die Stelle des Stellvertreters ausgeschrieben, oder das neue Team kann direkt durchstarten.

Auch die vierte Abteilungsleiter-Stelle für den Bereich Mathematik und Naturwissenschaften kann dann ausgeschrieben werden. Da der Schulleiter bei den Bewerbungen ein Wort mitzureden hätte, muss der Posten vorher besetzt sein.

Ein besonders wichtiges Thema für die kommenden Monate sieht Bernhard Krabbe in der Digitalisierung. „Da sind wir mitten drin“, sagt er. Neue Medienpults für die Klassenzimmer, interaktive Tafeln und digitale Lernplattformen nennt er als Beispiele.

Wichtig sind auch Sanierungsarbeiten. Die Biologie- und Chemie-Räume seien bereits erneuert worden, sagt Krabbe. Nun folgen unter anderem die Physik-Räume und die Pavillons.

Falk Hartmann hat gute Chancen an der Carl-Benz-Gewerbeschule

Der Schulleiter der Carl-Benz-Gewerbeschule, Volker Bachura, wechselt zum kommenden Schuljahr an die Gewerbeschule in Bühl, Bernd Schlögl bleibt Stellvertreter. Als neuer Schulleiter hat sich Falk Hartmann beworben. Er gehört bereits als Abteilungsleiter zur erweiterten Schulleitung.

Schwarz auf Weiß hat Hartmann es noch nicht, aber er geht davon aus, dass er das Amt im kommenden Schuljahr übernimmt. „Ich habe positive Rückmeldungen bekommen.“ Alle Verfahrensschritte seien durchlaufen.

Wie Bernhard Krabbe sieht er eine wichtige Aufgabe in der Digitalisierung. Die Ausstattung müsse verbessert werden und das Potenzial digitaler Lernplattformen weiter genutzt werden. „Industrie 4.0“ bleibt ein wichtiger Schwerpunkt der Gewerbeschule.

Aber Hartmann möchte auch neue Akzente setzen. Zum Beispiel möchte er im Bereich der Automobilindustrie neben der Elektro-Mobilität weitere alternative Antriebsformen sowie das Thema „Autonomes Fahren“ stärker einbeziehen.

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