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Formation am Feiertag

Einige kleine Altäre säumen den Weg bei der Fronleichnamsprozession in Gaggenau

Viele Menschen in Gaggenau haben der Hitze getrotzt und sind zur Fronleichnamsprozession gekommen. Unter den Besuchern befanden sich auch viele Angehörige der Katholischen Kroatischen Mission.

Prozession
Vor St. Marien sangen die Kindergartenkinder bei der Fronleichnamsprozession am Blumenbild der Friedenstaube. Foto: Christiane Krause-Dimmock

Viele wollen die göttliche Realität nicht an sich heranlassen, erklärte Pfarrer Tobias Merz während des Fronleichnamsgottesdiensts. „Doch wer an die Realpräsenz glaubt, der spürt, dass Gott auf Fragen wartet“, lud er ein, sich auf den Glauben einzulassen, vor allem aber der großen Prozession zu folgen, die im Garten des Helmut-Dahringer-Hauses ihren Anfang nahm.

Doch bevor sich die Formation auf den Weg machte und das Allerheiligste aussetzte, wurde emsig der Weihrauchkessel geschwenkt, so dass sich rasch eine würzig-duftige Note über die Szene legte.

„Lassen wir zu, dass er unserem Leben eine Wende gibt“, forderte er während der Predigt auf, welche das Gros der Gäste stehend unter den Bäumen der Anlage mitverfolgen konnten.

Viele Menschen bei Prozession zu Fronleichnam in Gaggenau

Der Zustrom der Menschen war trotz der mächtigen Hitze groß. Unter den Besuchern befanden sich auch viele Angehörige der Katholischen Kroatischen Mission, die seit vielen Jahren eine enge Verbindung zu St. Josef pflegt. „Ich bin 1973 nach Gaggenau gezogen und ich meine, dass wir damals schon gemeinsam Fronleichnam begangen haben“, erinnert sich Stjepan Tadic, der zusammen mit seinem Sohn und dessen Familien an der ersten Station bei St. Marien gewartet hatte.

Eine seiner Enkelinnen hatte dort gemeinsam mit ihrer Kindergartengruppe einen kleinen musikalischen Auftritt neben der schmucken Friedenstaube, die dort in Form eines Blumenteppichs für die Prozession vorbereitet worden war.

Auch ringsum war deutlich zu merken, dass diese Tradition im Sprengel noch sehr hoch gehalten wird. Fähnchen im klassischen Weiß und Gelb, teilweise aber auch kleine Altäre säumten den Weg, den die mächtige Gruppe im Anschluss in Richtung Musikschule und St. Joseph nahm. Mit dabei waren auch formelle Vertreter der Kroatischen Gemeinde wie etwa Don Ivo Nedic.

Dass unterwegs kaum wahrzunehmen war, welcher Gemeinde die Gläubigen angehörten, ließ sich leicht erklären. Die meisten Kroaten lebten schon lange hier, ergänzte Stjepan Tadic. Obendrein bestehe zwischen den beiden Arten die Gottesdienste zu begehen, kaum ein Unterschied. Ein sprachlicher allenfalls, ergänzte er schmunzelnd.

Pulk zieht an Fronleichnam singend von Station zu Station

Während die Sonne mehr vom Himmel herabbrannte als schien, bewegte sich der Pulk singend von Station zu Station. Auch die Tadics fügten sich in die Gruppe ein und kamen in den Genuss von Auszügen aus dem Evangelium nach Lukas, aus dem das Gleichnis vom Sämann erzählt wurde, der während seiner Arbeit Samenkörner an verschiedensten Stelle ausbrachte.

Manches fraßen die Vögel, einiges verdorrte, wurde gar zertreten, andere Gewächse konnten zwischen dichten Dornen nicht gedeihen. „Und ein anderer Teil fiel auf guten Boden, ging auf und brachte hundertfach Frucht. Als Jesus das gesagt hatte, rief er: ‘Wer Ohren hat zum Hören, der höre!’“

Anschließend führt die Prozession zur Musikschule und schließlich nach St. Josef, wo mit einem feierlichen Te Deum und dem Segen zum gemeinsamen Hock im Pfarrgarten übergeleitet wurde. In in Maria Hilf, Moosbronn, wurde eine Pfarr- und Wallfahrtsmesse zum Fronleichnamsfest angeboten.

Aber auch in Michelbach wird gefeiert. Dort hat die Pfarrgemeinde St. Michael für Sonntag um 9.30 Uhr zum Gottesdienst mit anschließender Fronleichnamsprozession eingeladen.

Dass all diese Veranstaltungen unter freiem Himmel auf entspannte, offenbar Corona-angstfreie Weise durchgeführt werden konnten, wurde angesichts der nur von wenigen Teilnehmern getragenen Masken offenbar mit großer Erleichterung angenommen.

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