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Ho-Tec rüstet auf

Firma in Gaggenau investiert rund eine halbe Million Euro in neue Anlage

Ho-Tec hat etwa eine halbe Million investiert. Das Geld steckte die Firma aus Bad Rotenfels in eine neue Anlage. Warum das Unternehmen in der Pandemie wirtschaftlich zulegte.

Neues Schmuckstück: Geschäftsführer Manfred Hornung (rechts) und Maschinenführer Raphael Werner an der automatischen Pulverbeschichtungsanlage, die bei Ho-Tec in Bad Rotenfels am Montag in Betrieb genommen wurde.
Neues Schmuckstück: Die neue Beschichtungsanlage ging am Montag bei der Firma Ho-Tec in Bad Rotenfels in Betrieb. Foto: Stephan Juch

Das neue Schmuckstück „Im Holderwäldele 4“ läuft seit Montag: Rund eine halbe Million Euro hat die Ho-Tec Group in eine neue automatische Pulverbeschichtungsanlage investiert.

„Das Herzstück der Firma“, wie Gesellschafter Manfred Hornung es nennt, sei damit ausgetauscht worden. Und nicht nur das: Bereits im Juli, quasi mit dem Ende des Vorgängermodells, ist nach 35 Jahren der Betriebsleiter Ewald Stock in Ruhestand gegangen.

„Ein Mann der ersten Stunde, dem wir viel zu verdanken haben“, sagt Hornung. 22 Mitarbeiter sind in dem Unternehmen im Industriegebiet von Bad Rotenfels, einem Stadtteil von Gaggenau, beschäftigt.

Stock habe von Anfang an alles miterlebt und mitentwickelt, blickt sein Chef auf die Historie von Ho-Tec zurück. Diese begann 1986 mit der Einführung der Pulverbeschichtung in Gernsbach.

Mercedes Benz wird auf Beschichtung aufmerksam

In der Hillau hat Hornung damals für die Firma Klemm Skistöcke beschichtet, mit denen weltweit Nationalmannschaften ausgestattet wurden. Über diese Schiene wurde Mercedes Benz zufällig auf das Verfahren aufmerksam.

Anschließend fragte der Autohersteller bei Hornung an, ob es nicht auch in der Automobilindustrie angewendet werden könnte. So erweiterte die junge Firma ihr Produktportfolio und wuchs.

1991 erfolgte der Umzug in eine neue Halle im gerade erschlossenen Industriegebiet Bad Rotenfels, wo schon 1994 eine Erweiterung notwendig wurde.

Dort beschichtet Hornung mit seiner Mannschaft Teile für den Maschinenbau, für Zaunanlagen, Fenster- und Balkongitter, für die Medizintechnik, die Auto- und Elektro- sowie die Möbelindustrie.

In der Möbelindustrie liege inzwischen der Schwerpunkt. Der Geschäftsführer verweist etwa auf Regale für C&A, die im Holderwäldele ihre Robustheit bekommen haben, und auf die Sitze im Wartebereich der Flughäfen von Mexico City und Hurghada.

Auch Sitzschalen, auf denen die Fußballfans in der Arena auf Schalke oder von Fenerbahce Istanbul Platz nehmen, sowie Zäune von Atomanlagen in Frankreich durchliefen die Werkshalle von Ho-Tec in Bad Rotenfels.

Dort sei mit der neuen Maschine „eine deutliche Verbesserung der Qualität und der Arbeitsabläufe“ eingezogen, durch die sich Hornung weiteres Wachstum am Standort verspricht.

Firma aus Bad Rotenfels legt in der Pandemie wirtschaftlich zu

Die Auftragslage sei schon jetzt gut. Auch während der Pandemie habe das Unternehmen wirtschaftlich zulegen können: um fünf Prozent 2020 und um 16 Prozent 2021, sagt der Firmenchef: „Es gab keinen Stillstand.“

Das liegt laut Hornung auch daran, dass es sich bei der Pulverbeschichtung nach wie vor um das umweltfreundlichste Beschichtungsverfahren handele, „weil weder Lösungsmittel noch Spritzschlämme freigesetzt werden“.

Probleme bereitet dem Urottenauer, der mit seiner Frau in Völkersbach lebt, aktuell aber der Fachkräftemangel. Zwar habe man jüngst zwei Mitarbeiter der geschlossenen Kartonfabrik Baden Board in Gernsbach übernehmen können.

Er suche aber nach wie vor Verstärkung für die Produktion. In Ausbildung befinden sich aktuell zwei angehende Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik.

Unternehmen will sich weiter vergrößern

Die Azubis lernen unter anderem bei Raphael Werner. Der Gaggenauer ist Maschinenführer an der neuen Pulverbeschichtungsanlage und freut sich über die besseren Bedingungen an seinem Arbeitsplatz.

Er stellt angesichts der fortschreitenden Digitalisierung aber fest: „Früher war mehr Handwerk gefordert, heute mehr Wissen.“

Über das verfügt auch Haki Vishaj. Er ist der neue Betriebsleiter bei Ho-Tec. Geschäftsführer Hornung sei froh, die Nachfolge von Ewald Stock aus den eigenen Reihen regeln zu können.

Somit seien die Voraussetzungen für weiteres Wachstum geschaffen, denn Hornung und seine Frau sind aktuell auf der Suche nach einer neuen Halle, um einen Geschäftszweig ausbauen zu können. Seine Ehefrau arbeitet als Prokuristin im Betrieb. Sie ist zudem Ortsvorsteherin von Malsch-Völkersbach.

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