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„Der Sturm in Dir“

Mystik und Fantasie im Murgtal: Autorin aus Bermersbach veröffentlicht einen neuen Roman

Claudia Mutschler aus Bermersbach hat ein neues Buch geschrieben, das sie am 17. März im Rahmen der Rastatter Krimitage vorstellt. Sie schildert darin mysteriöse Geheimnisse der Residenzstadt Rastatt.

Autorin Claudia Mutschler (alias Manuela Maer)
Autorin Claudia Mutschler (alias Manuela Maer) hat ein neues Werk veröffentlicht. Foto: Dagmar Uebel

„Die beiden jungen Leute sahen sich an. Sekunden wurden zu Minuten, die Zeit verstrich und sie konnten kaum den Blick voneinander abwenden.“ Wer nach diesen Worten den Beginn eines Liebesromans vermutet, hat nur zum Teil Recht. Liebe ja, doch dieser Moment, in dem sich Isabelle und der Arzt Gustave begegnen, liegt in Manuela Maers (so ihr Pseudonym) erstem Roman ihrer „Ilya Duvent“-Reihe „Der Sturm in Dir“ 175 Jahre zurück. Der Roman von Claudia Mutschler spielt im Jahr 1848, zur Zeit der Badischen Revolution.

Historie auch, aber vor allem entstand ein Abenteuerroman, der bis zum Schluss fesselt. Die Gründe dafür könnten an Claudia Mutschlers Schreibstil liegen. Doch ganz bestimmt, weil er sich durch viele Fantasy-Facetten auszeichnet. „Allzu gerne verpacke ich mystische Orte in meinen Geschichten“, ist auf dem Buch-Cover der Bermersbacher Autorin zu lesen.

Dabei ist es die in ihrer Ehe unglückliche Isabelle, die in diesem Roman die Hauptrolle spielt. Die der Titelheldin damals zugedachte Rolle, ihre Sehnsucht nach Liebe fügen sich trefflich mit Historie und Mystik zu einem harmonischen Ganzen, das sich zu einem spannenden Abenteuerroman mit Lokalbezug fügt, der auf zwei Zeitebenen spielt. „Die erste Fassung der Geschichte stammt aus dem Jahr 2016“, verrät Mutschler.

Dass erst sechs Jahre später eine Neuauflage, 2022 sogar eine dritte, erfolgte, ist leicht erklärt. Sie bewies sowohl Mut als auch Courage, als sie vorübergehend das Amt der Ortsvorsteherin übernahm. Ein Fulltime-Job, neben dem ja auch noch ihre Familie eine große Rolle spielte. Und ihr seit 20 Jahren geliebtes Hobby, das Schreiben, viel zu kurz kam.

Sie versuchte sich mit „Blaue Libellen und grüne Heuschrecken“, „Morgen – ein neues Leben“ und „Geschichten und Alltägliches“ erfolgreich in kleinerem Format. In der Anthologie „Ja, domols“, die sie zusammen mit Reinhold Bauer in Form einer Zeitreise erstellte, bewahrte sie Menschen, historische Fotos und alte Geschichten aus dem Murgtal vor dem Vergessen, „um die Gegenwart zu verstehen“.

Mutschler überrascht mit guten Ortskenntnissen im Murgtal und in Rastatt

Und doch holte Mutschler, die sich sowohl zu Biografien, History und Klassik hingezogen fühlt, ihre Vorliebe für literarischen Horror und Fantasy bald ein. Schnell folgten mit „Wenn Sturm Tränen trocknet“, „Seelenqualen“ und demnächst mit „Düstere Offenbarungen“ die Teile zwei, drei und vier ihrer „Ilya Duvent“-Reihe, die aus Mutschlers Schreibwerkstatt stammen.

Damit fesselt sie ihre Leser mit Mystik und Fantasie, überraschte sie aber auch mit guten Ortskenntnissen im Murgtal und der ehemaligen Residenzstadt Rastatt. Mehr noch. Da sind ja schließlich noch die zwei schon anfangs erwähnten Zeit-Ebenen, die in „Der Sturm in Dir“ eine bedeutsame Rolle spielen und die Handlung spannend machen.

Denn, wie im Roman zu erfahren ist, verbergen sich in Rastatt viele schreckliche und mysteriöse Geheimnisse. Nur der im Jetzt lebenden Protagonistin Julia Brunner offenbaren sie sich, als sie ein ehemaliges Brunnenhaus jenseits der Murg betritt. Dass ihr Schicksal seit der Badischen Revolution 1848 mit ihrer damaligen Vorfahrin Isabelle verbunden ist, weiß Julia zunächst noch nicht.

Was aber hat es mit dem „Seelentrog“ auf sich, und was geschah in der Nacht, in der Gustave und Isabelle durch die Hexengasse fliehen wollen, verfolgt werden und Schreckliches geschieht? Welche Rolle spielt der Antiquitätenhändler Algäsius Akabott? Und was hat es mit dem Dämon auf sich? Fest steht: Um ihre Familie und Freunde zu retten, wagt Julia ein riskantes Manöver. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Manche Ideen für ihre Bücher schlummern, anfangs mitunter unerkannt, bis zur Reife in der Autorin. Doch die Idee zu „Der Sturm in dir“ entstand, wie Claudia Mutschler betont, am familiären Wochenend-Frühstückstisch: „Da bekam meine Fantasie Flügel.“ Die ersten, auf der Zunge liegenden Sprüche ernteten zunächst Gelächter.

Aber schon bald nahm der Dämon des Windes literarische Gestalt an, die Idee zur Buchreihe „Ilya Duvent“ war geboren. Überhaupt ihre Familie. „Mein Mann und unsere Kinder sind es, die meine Geschichten mit Spannung und voller Emotionen verfolgen und mich manchmal mit lebhaften Diskussionen in die richtigen Bahnen lenken“, sagt Mutschler. Und das sei auch gut so.

Service

Claudia Mutschler (alias Manuela Maer) wird während der Rastatter Krimitage am 17. März im Kellertheater, im Rossihaus und im Stadtmuseum Passagen aus ihrem Roman „Der Sturm in dir“ lesen. An dieser öffentlichen Lesung werden auch Autorinnen und Autoren aus der Region teilnehmen: Brigitte Glaser und Christiane Krause-Dimmock. Am 18. März werden es Bernd Leix, Andrea und Wilfried Herz, Wolfgang Wegner und Thomas Herzsprung sein, die ihr Werke vorstellen

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