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Johannes-Apotheke schließt im April

Wegen Personalmangel: Einzige Apotheke in Forbach gibt auf

Ab April wird es in Forbach keine Apotheke mehr geben. Weil es am Personal fehlt, schließt die Johannes-Apotheke zum 31. März. Wie wird die medizinische Versorgungssicherheit der Forbacher zukünftig gewährleistet?

Innenraum der Johannes-Apotheke in Forbach
Personalmangel: Seit 2012 sei das Personal „auf Kante genäht“, so der Inhaber der Johannes-Apotheke in Forbach, Karl-Heinz Wilhelm. Nachdem nun auch die Filialleiterin in den Ruhestand gehe, könnten zwei Stellen nicht mehr besetzt werden und die Schließung der Apotheke sei unumgänglich. Foto: Reinhold Bauer

Ab April gibt es in Forbach keine Apotheke mehr. „Wir haben zu wenig Personal und Fachkräfte“, sagt Inhaber Karl-Heinz Wilhelm. Die Mitarbeiter verlieren ihre Jobs jedoch nicht. Sie werden in der Wendelinus-Apotheke in Weisenbach, die ebenfalls Wilhelm gehört, übernommen.

Sorgen um die medizinische Versorgungssicherheit müssen sich Forbachs Bürger laut Apotheker Wilhelm nicht machen. Im Ortszentrum von Forbach gibt es künftig eine Rezept-Sammelstelle. Der Briefkasten wird täglich geleert.

Der genaue Standort und die Leerungszeiten stehen erst fest, wenn alles behördlich genehmigt ist. Die Fahrerin, die die Medikamente ausliefert, bekommt Verstärkung durch einen weiteren Boten.

Zudem verlängert die Wendelinus-Apotheke ihre Öffnungszeiten. Diese sind ab April Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 18.30 Uhr und samstags von 8 Uhr bis 12.30 Uhr.

Ein Gebäude mit der Aufschrift Johannes-Apotheke
Schließung rückt näher: Wenn die Johannes-Apotheke in Forbach zu hat, gibt es im Ortszentrum künftig eine Rezept-Sammelstelle. Der Briefkasten soll täglich geleert werden. Foto: Reinhold Bauer

Bürgermeisterin hofft auf Wiedereröffnung

Forbachs Bürgermeisterin Katrin Buhrke bedauert die Schließung der einzigen Apotheke in der Gemeinde sehr. Die Hoffnung hat sie jedoch noch nicht ganz aufgegeben: Sollte sich das momentan fehlende Personal finden, könnte die Apotheke wieder öffnen. Die Räumlichkeiten in der Haupstraße 37 in Forbach werden erst einmal weiterhin von Apotheker Wilhelm angemietet.

Apotheke war schon zweimal geschlossen

Der Personalmangel habe von Beginn an bestanden, als er 2012 die Apotheke übernommen habe, sagt Wilhelm. Bereits vor drei oder vier Jahren habe die Apotheke einmal für ein paar Tage, ein anderes Mal für dreieinhalb Wochen schließen müssen.

In der Zwischenzeit hätten zwei Mitarbeiter gekündigt, nun gehe auch die Filialleiterin in den Ruhestand. Mit den sechs verbleibenden Mitarbeitern sei es unmöglich, die Apotheke weiter zu betreiben.

Seit Jahren sucht Wilhelm nach Fachkräften. „Bisher habe ich jedoch keine gefunden“, sagt der Apotheker. „Es ist sehr schwierig jemanden zu finden, der bereit ist, 40 Stunden in der Woche zu arbeiten. Die meisten wollen eine Teilzeitstelle.“ Der Standort Forbach sei aufgrund seiner geographischen Lage ebenfalls nicht gerade beliebt.

Bereits im Mai 2020 musste die einzige Apotheke im Gaggenauer Stadtteil Hörden schließen. Auch dort mangelte es an Personal. Schon damals befürchtete die Vizepräsidentin des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg, Tatjana Zambo, dass kleinere Apotheken künftig nach und nach zur Aufgabe gezwungen sein werden.

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