Das angenehme Frühlingswetter spielte den Bermersbacher Kleintierzüchtern voll in die Karten. Von offizieller Seite kamen sogar schon Bedenken auf: „Wenn die Sonne so weiter bollert, werden die Hasen weich.“ Diese Sorge war unbegründet, denn die Schokoladen-Hasen schmolzen noch nicht in der Frühlingssonne, die über dem Forbacher Bergdorf strahlte.
124 Osternester hatte der Kleintierzuchtverein dieses Jahr auf dem weitläufigen Areal bei den Giersteinen verteilt. „Sogar zwei vegane Nester und ein Allergiker-Osternest wurden bestellt und von uns im Gras versteckt“, erzählte der frisch gebackene Vorsitzende Alexander Weber.
Bermersbach: Traditionsveranstaltung seit 63 Jahren
Es war seine erste Amtshandlung, nach dem er die Vereinsleitung nach 38 Jahren von seinem Vater Karl-Heinz übernommen hatte. Er kennt die Anfänge dieser Traditionsveranstaltung, die der Verein in Bermersbach zum 63. Mal organisierte. Begonnen hat es zunächst im familiären Rahmen auf dem damaligen Minigolfplatz oberhalb der Ebetmühle.
Später wurde auf die Rodklamm und den Panoramaweg ausgewichen, bevor man endlich bei den Giersteinen landete. Alexander Weber und seine Vereinsfreunde sind sich derzeit aber einig, dass die Veranstaltung nicht mehr größer werden sollte. Schon zwei Wochen vor Ostern meldete der Kleintierzuchtverein, dass die Veranstaltung ausverkauft ist.
Über den Daumen gepeilt, dürften das 500 Leute sein, die sich hier versammeln, so ein Vorstandsmitglied. Und an einen Plan B (die Schlecht-Wetter-Alternative in der Festhalle) möge man besser gar nicht denken. Tatsächlich kann sich aber auch kaum jemand daran erinnern, dass das Wetter einmal gar nicht mitgespielt hat.
Der Startpunkt zur gemeinsamen Osternest-Suche ist immer beim Bermersbacher Rathaus. Dort sehen ungeduldig wartende Kinder mit großen Augen zum ersten Mal den leibhaftigen Osterhasen und die Henne. Dirigent Heiko Hager und die Bermersbacher Musikanten geleiten nun die Prozession mit flotter Marschmusik zu den Giersteinen.
Kinder bei der hektischen Suche an den Giersteinen erfolgreich
Längst haben die Vereinsmitglieder dort die vorbestellten Osternester bestückt, mit den Namen der Kinder versehen und irgendwo im Gras, unter einer Wurzel oder in einer Felsspalte versteckt.
Alexander Weber, eingerahmt vom Osterhasen und der Henne, erzählte zunächst Interessantes zu der Geschichte der Ostereier. Voller quälender Ungeduld warteten die Kinder, bis er endlich die Osternest-Suche freigab. Dann gab es kein Halten mehr.
Kleintierzuchtverein Bermersbach freut sich über gelungene Osteraktion
Völlig ohne Plan, dafür umso lauter, begann nun die hektische Suche. Es ist kaum zu glauben, aber binnen kurzer Zeit hatte jedes Kind auch sein eigenes Nest gefunden. Ob die Eltern, Opa und Oma möglicherweise etwas nachgeholfen haben? Immerhin liegt der Verdacht nahe, da längst nicht alle der kleinen Kinder lesen können.
Es sei noch nie irgendwas übrig geblieben, betonten die Verantwortlichen. Im Gegenteil: Im Notfall würde die Henne noch schnell einige Eier legen können, schmunzelten sie angesichts ihrer wieder einmal sehr gelungenen Osteraktion.