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Elektrofanggerät im Einsatz

In Gernsbach werden Fische aus dem Sägmühlkanal umgesiedelt

Die Hochwasserschutzmaßnahmen an der Gernsbacher Bleichstraße machen ein Elektroabfischen am Pfleiderer-Kanal erforderlich. Der Sportfischerverein Petri Heil fand dabei unter anderem eine große Bachforelle.

Fischretter: Mitglieder des Sportfischervereins Petri Heil und Gewässer-Ökologe Frank Pätzold vom RP Karlsruhe fischen den Sägmühlkanal leer.
Fischretter: Mitglieder des Sportfischervereins Petri Heil und Gewässer-Ökologe Frank Pätzold vom RP Karlsruhe fischen den Sägmühlkanal leer. Foto: Manfred Zapf

Mit der Entleerung des Sägmühlkanals haben kürzlich die Arbeiten zur Hochwasserschutzmaßnahme in der Bleichstraße begonnen. Dafür musste der Sagmühlkanal zunächst trockengelegt werden, um die im Kanal befindlichen Fische mit einem Elektrofanggerät herauszufischen.

Das rief den Sportfischerverein Petri Heil und den Gewässerökologen Frank Pätzold vom Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe auf den Plan.

Sportfischerverein konnte zunächst nur kleine Fische entdecken

Mit großen, in den Kanal eingebrachten Sandbehältern wurde der Kanal nach unten zur Hoeschbrücke hin abgedichtet und das Teilstück bis zum Kraftwerk mittels Pumpen leergepumpt, erklären die Gernsbacher Sportfischer die Vorgehensweise.

Zunächst nur kleine Fische im Eimer: Harald Rieber im Sagmühlkanal.
Zunächst nur kleine Fische im Eimer: Harald Rieber im Sagmühlkanal. Foto: Manfred Zapf

„Mit einem Bagger wurde dann ein Boot in das restliche Wasser des Kanals herabgelassen und mit den benötigten Utensilien – vor allem dem Stromerzeuger, dem Fangkescher, den Kabeln sowie den Behältern – zur Aufnahme der zu fangenden Fische bestückt.“

Harald Rieber vom Sportfischerverein konnte zunächst nur kleine Fische entdecken, die vom Elektrofanggerät vor allem in der Nähe von Pflanzbüscheln und größeren Steinen aufgestöbert wurden. Das sollte sich bald ändern, als die Elektrobefischung im Kanaltunnel mit deutlich tieferem Wasser fortgesetzt wurde, berichtet der Verein weiter.

Fische müssen durch das Elektrofanggerät kurzzeitig betäubt werden

Jetzt mussten die Fische, die durch das Elektrofanggerät kurzzeitig betäubt werden, von den mithelfenden Petri-Heil-Mitgliedern eimerweise hochgezogen werden, um sie so schnell wie möglich unterhalb der Sperre wieder in die Murg zu entlassen.

„Dort konnte man genau beobachten, wie bei den Fischen schon nach kurzer Zeit die Muskellähmung nachließ und sie wieder ganz normal im nun tieferen Wasser davonschwammen“, beschreibt Manfred Zapf vom Vereinsmanagement. „Insgesamt wurden bei der Aktion circa 100 große Döbel, circa die doppelte Menge an mittleren und kleineren Döbeln sowie Mühlkoppen, Schmerlen und Elritzen umgesetzt.“

Zu den interessanteren Fischarten, die gefangen und umgesetzt wurden, zählten laut Zapf: Zwei „sehr schöne große Bachforellen“, eine Quappe mit einer Länge von etwa 33 Zentimetern, sechs Lachse mit einer Länge von rund 13 Zentimetern sowie eine ebenfalls etwa 13 Zentimeter große Barbe. Ein Aal sei auch vom Elektrofanggerät aufgespürt worden, „es gelang ihm aber, zu entwischen“, erzählt Zapf.

2020 wurden gut 500 Quappen in die Murg eingesetzt

Er erinnert in seinem Bericht daran, dass vom RP im Jahr 2020 gut 500 drei bis zu vier Zentimeter große Quappen am Hahnbacheinfluss in die Murg eingesetzt worden waren: „Wie man sieht, sind sie ganz schön gewachsen.“

Auch die nun umgesetzten Lachse stammen vermutlich von den Besatzmaßnahmen der vergangenen Jahre in den verschiedenen Abschnitten der Murg, mutmaßt der Sportfischerverein.

Als Resümee aus dieser Aktion hält der Verein Petri Heil fest, „dass die Murg in den Teilbereichen, in denen der Kormoran aufgrund der besonderen Flussmorphologie nicht auf die Jagd gehen kann, eine ausgezeichnete und vielfältige Fischpopulation aufweist“.

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