Mehr Blutspender als vor der Corona-Zeit, das gab es vor Kurzem im Gaggenauer Stadtteil Ottenau. Was sich ungewöhnlich anhört, hat auch den Bereitschaftsleiter des DRK Gaggenau-Ottenau , Uwe Matz, erstaunt. „Ich hatte mit weniger Menschen gerechnet“, gibt er zu. Aber es scheint, als halten die Menschen in der Krise zusammen.
Rund 230 Menschen wollten vor knapp zwei Wochen ihr Blut spenden, normal sind laut Matz etwa 180 bis 200. Der nächste Blutspendentermin ist beim Deutschen Roten Kreuz Gernsbach . Vorsitzender Volker Hildenbrand hofft ebenfalls auf viele Freiwillige.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Coronavirus im Überblick
Vorsichtsmaßnahmen erhöhen die Wartezeit
Von zum Teil längeren Wartezeiten von einer halben bis dreiviertel Stunde ließen sich die Spendenwilligen in Ottenau nicht abhalten. Zustande kam die Wartezeit zum einen durch den unerwarteten Ansturm, zum anderen durch die besonderen Vorkehrungen, mit denen die Verbreitung des Coronavirus verhindert werden soll .
„Wir haben bereits im Eingangsbereich Fieber gemessen“, erzählt Matz. Wer über 37,4 Grad Körpertemperatur hatte, wurde gar nicht erst bis zur Anmeldung vorgelassen. Außerdem mussten die Menschen Abstand halben, obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch keine Kontaktsperre gab.
„Gewohnheitsmäßig sind natürlich alle in der Warteschlange immer wieder aufgerutscht“, erzählt Matz. Aber die Menschen hatten Verständnis für die Regeln. Letzten Endes wurden an diesem Tag in Ottenau etwa 200 Blutkonserven gewonnen, berichtet Matz. Manche Menschen wurden rückgestellt, etwa, weil sie vor Kurzem krank gewesen sind.
33 Erstspender erscheinen zum Termin
Besonders freut es Matz, dass zu dem Termin 33 Erstspender kamen. „Das sind doppelt so viel wie normalerweise“, erklärt er. Für den Termin am 9. April in Gernsbach hofft Volker Hildenbrand auf ähnlich viele Spender. „Wir brauchen das Blut dringend“, erzählt er.
Alle Informationen gibt es auf bnn.de/coronavirus
Chronisch kranke Menschen und Patienten in Notsituation sind auch während der Corona-Pandemie auf Blutkonserven angewiesen. Bei dem vergangenen Gernsbacher Termin Anfang März kamen 130 Menschen, was eine sehr gute Zahl ist, wie Hildenbrand betont. Daran will er anknüpfen. „Die Bereitschaft zum Blutspenden in der Bevölkerung ist zurzeit sehr groß“, sagt Hildenbrand.
Sicherheitsvorkehrungen im April stehen noch nicht fest
Wie genau das Blutspenden Anfang April aussieht, kann er nicht sagen. „Wir leben gerade von Tag zu Tag“, berichtet er. Der DRK-Blutspendendienst informiert die Ortsgruppe vorher, welche Vorsichtsmaßnahmen gegen eine Verbreitung des Coronavirus getroffen werden müssen. „Da müssen wir flexibel sein“, ergänzt Hildenbrand.
Theoretisch ist es sogar unsicher, ob der Termin überhaupt stattfindet. „Wenn der Katastrophenalarm ausgerufen wird, sind unsere Leute mit anderen Dingen beschäftigt“, sagt Hildenbrand. Er hofft aber, dass das nicht der Fall ist.
Weitere Termine sind auf www.blutspende.de zu finden.