Im Verkaufsraum von Bibas Backwelt herrscht geschäftiges Treiben. Gerade hat ein Lieferant letzte Ware vorbeigebracht. Biljana „Biba“ Vukovic steht neben einer Reihe Kartons und blickt sich im Laden der ehemaligen Bäckerei-Braun-Filiale neben der Carl-Benz-Schule um. Sie hat noch letzte Absprachen getroffen, Verkaufsschilder geplant.
Am Montag ist es nun endlich soweit. Vukovic, die von vielen nur Biba genannt wird, kann die Bäckerei in Betrieb nehmen. Doch bis dahin ist noch einiges zu tun. Im Moment ist sie dabei, Soft- und Energydrinks im Kühlschrank zu verstauen. Auch die Erstausstattung an Kaffee ist bereits da.
Ich habe tausend Sachen im Kopf.Biljana Vukovic, Ladeninhaberin
Das Telefon steht nicht still in diesen letzten Tagen vor Eröffnung des Ladens. Biba hat viel zu klären. „Ich habe tausend Sachen im Kopf“, berichtet die frischgebackene Ladeninhaberin. Die Neueröffnung beschäftige auch die ganze Familie. „Die fiebern der Eröffnung richtig entgegen“, weiß sie.
Biljana Vukovic ist stolz auf ihre erste Bäckerei
Gerade ruft der Bruder an. Er kommt später vorbei und will bei den finalen Vorbereitungen mithelfen. Es ist Bibas erste eigene Bäckerei und der Stolz schwingt in ihrer Stimme mit, wenn sie von den Vorbereitungen der vergangenen Wochen berichtet. Der Traum eines eigenen Betriebs sei schon länger gereift.
Auch Familienmitglieder und Freunde hätten sie immer wieder dazu ermuntert, selbst ein Geschäft zu eröffnen. „Früher hat mir aber die Zeit gefehlt, mit kleinen Kindern. Jetzt sind die größer und können sich auch mal selbst versorgen“.
Auf den bald leer stehenden Verkaufsraum der ehemaligen Bäckerei Braun wurde sie durch Zufall aufmerksam. Bei einem Besuch in der alten Filiale habe sie von dessen Schließung erfahren und die Chance ergriffen. Nach der Unterzeichnung des Vertrages begannen die Vorbereitungen zur Ladeneröffnung. „Anfang Dezember haben wir losgelegt“, weiß Vukovic.
Zweifel im Umfeld wegen Energie-Krise und steigender Kosten
Der Verkaufsraum wurde zuerst umgebaut, Backöfen und Verkaufstheke installiert. Von der Bäckerei Braun habe sie keine Backutensilien übernommen, sondern jegliche Anschaffungen selbst getätigt.
Manche im Umfeld hätten Zweifel geäußert, ob eine Neueröffnung gerade zu Zeiten der Energieknappheit und steigender Kosten eine gute Idee sei. „Ich weiß, ich pack das und ich schaff das“, ist sich Vukovic hingegen sicher.
Bei den laufenden Vorbereitungen packt die ganze Familie mit an. „Gestern war ich 13 Stunden hier“, erzählt sie erschöpft.
Bibas Backwelt soll gezielt Schüler in Gaggenau ansprechen
Ihr Alltag wird sich ab kommenden Montag stark verändern. Um drei Uhr wird sie aufstehen, Backwaren aufbacken und die Theke befüllen. Ab 6 Uhr öffnet die Bäckerei für Kunden. Im Angebot gibt es neben Brot und Brötchen auch süße Teile. Zudem unter anderem Fleischkäse und Pizzastücke.
Damit möchte sie besonders die Schüler der benachbarten Schulen ansprechen. Vukovic will sich von anderen Bäckereien in Gaggenau abheben. „Alle haben das gleiche“, meint sie. Mit ihrem Angebot wolle sie neue Akzente setzen. „Wir haben eben auch Sachen, die die meisten anderen Bäckereien nicht haben.
Ich hoffe, das läuft.“ Die Kuchen für den Verkauf will sie selbst backen. Heißgetränke soll es auch „To go“ geben. Biba hat zudem zwei Mitarbeiter eingestellt. „Gefunden habe ich die im Bekanntenkreis“, erzählt die Gaggenauerin. Werbung gemacht habe sie nicht. „Nur Mund zu Mund-Propaganda“, gibt Vukovic zu und lacht. Das reiche aus.
Bevor der Laden am Montag öffnet, muss jetzt noch weiter geputzt, aufgeräumt und eingekauft werden. Mit Hilfe von Freunden und Familie steht der Eröffnungsfeier am Montag dann nichts mehr im Wege.
Hinweis der Redaktion
In einer früheren Version dieses Artikels haben wir von Bibas Backshop geschrieben. Wir haben das korrigiert.