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Premiere für Michael Pfeiffer

Neujahrsempfang Gaggenau: 550 Gäste, drei Preisträger und am Ende Häppchen für alle

Bereits 2023 war der Neujahrsempfang der Stadt Gaggenau auf Rekordkurs, doch 2024 kamen noch mal mehr Besucher in die Jahnhalle. Nicht nur in dieser Hinsicht war die Veranstaltung bemerkenswert.

Ein Mann in Kochkittel trägt Tabletts mit kalten Schnittchen. Kostenlose Häppchen für alle: Beim Neujahrsempfang in der Jahnhalle in Gaggenau ist die Bewirtung durch Gaggenauer Altenhilfe, Grokage Gaggenau und Schützenverein Ottenau stets willkommen.
Kostenlose Verpflegung: Beim Neujahrsempfang in der Jahnhalle in Gaggenau ist die Bewirtung durch Gaggenauer Altenhilfe, Grokage Gaggenau und Schützenverein Ottenau stets willkommen. Foto: Frank Vetter

„So weit hinten wie noch nie“ musste er sein Auto auf dem Jahnhallenparkplatz abstellen, berichtete ein Gaggenauer. Er zählt zu den Stammbesuchern des Gaggenauer Neujahrsempfangs. Ihm wie auch den meisten der gut 550 Gäste dürfte bereits vor dem Betreten des Hallenfoyers ebenfalls aufgefallen sein: Es gab keine Besucherschlange.

Denn anders als sein Vorgänger Christof Florus, er weilte unter den Gästen, hat Oberbürgermeister Michael Pfeiffer darauf verzichtet, gemeinsam mit seiner Frau die Bürger in der Halle persönlich mit Handschlag zu begrüßen.

Zwei medizinische Notfälle in der Jahnhalle

Für 470 Besucher war auf dem Hallenparkett und der Empore bestuhlt worden. Wer erst gegen 18.45 Uhr eintrudelte, dem blieb nur, im hinteren Bereich der Halle im Stehen das Geschehen zu verfolgen.

Zwei medizinische Notfälle gab es: einen kurz nach 19.30 auf der Empore, einen zu vorgerückter Stunde im Saal. Nach Informationen der Stadtverwaltung handelte es sich um Kreislauf-Probleme. „Da das DRK vor Ort war, wurde von diesem jeweils Erstversorgung übernommen.“

Beim ersten Mal wurde der Notarzt gerufen. „Nach unserem Kenntnisstand wurde die Person aber nicht mitgenommen. Insofern gehen wir in beiden Fällen davon aus, dass es den beiden wieder besser geht.“, so das Rathaus.

Gaggenauer Bürgerpreis 2022 für Josef Hartmann

Gleich drei Bürgerpreise verlieh Michael Pfeiffer an diesem Abend. „Infolge Corona fanden 2022 und 2023 keine Bürgerpreisverleihungen statt“, erklärte Pfeiffer, „das holen wir heute Abend nach – und verleihen auch den Bürgerpreis 2024.“

Für herausragende Verdienste im sozialen Bereich zeichnete der OB im Namen des Gemeinderats Josef Hartmann mit dem Bürgerpreis für 2022 aus. Der heute 80-Jährige stand zwölf Jahre lang, von 2010 bis 2022 an der Spitze der Gaggenauer Tafel. Bereits zu deren Beginn, ab 2008, hatte er dort mitgewirkt. „Struktur, Effizienz und Professionalität“ zeichneten Hartmanns Arbeit aus, sagte der OB. Ein großes Dankeschön gebühre ihm und seinen Mitstreitern „für die großartige Arbeit im Ehrenamt, die sie für die Bedürftigen unserer Gesellschaft von Forbach bis Bischweier leisten.“

Das Ehrenamt macht mein Leben reicher. 
Josef Hartmann
Gaggenauer Bürgerpreisträger 2022

Auch beim Stadtmarketingprozess im Zuge der Lokalen Agenda 21 war Hartmann aktiv. Unter anderem als Sprecher der insgesamt einmal fünf Arbeitskreise. Die Arbeitskreise Umwelt und Natur sowie Tourismus-Freizeit sind noch aktiv.

Gaggenaus Oberbürgermeister Michael Pfeiffer (Zweiter von links) mit den neuen Bürgerpreisträgern (von links) Michael Wessel, Manfred Vogt und Josef Hartmann-.
Gaggenaus Oberbürgermeister Michael Pfeiffer (Zweiter von links) mit den neuen Bürgerpreisträgern (von links) Michael Wessel, Manfred Vogt und Josef Hartmann. Foto: Frank Vetter

„Das Ehrenamt macht mein Leben reicher. Und dafür noch ausgezeichnet zu werden, lässt die Freude doppelt groß werden“, sagte Hartmann seinerseits an Pfeiffer und die Besucher der Jahnhalle gerichtet.

Gaggenauer Bürgerpreis 2023 für Michael Wessel

„Vom Unimog über die Kommunalpolitik und Stadtgeschichte bis hin zur Erwachsenenbildung und dem Gesang: Das ist ein wahrlich umfassendes Engagement, das heute zu ehren ist“, sagte Michael Pfeiffer an Michael Wessel gerichtet. Er ist Preisträger 2023.

Seit 60 Jahren Autor für das Badische Tagblatt

„Wenn das alles zusammenkommt, dann können wir interessierten Leserinnen und Leser uns nur freuen – ob jetzt über einen fundierten Artikel in der Tagespresse oder einer Fachzeitschrift, über ein neues Buch von Michael Wessel oder über die Neuauflage eines geschichtlichen Standardwerks“, so Pfeiffer weiter.

Der 76-jährige Michael Wessel ist als freier Mitarbeiter des Badischen Tagblatts seit 60 Jahren ein Garant für profunde, manchmal augenzwinkernde, aber stets lesenswerte Beiträge aus und über Gaggenau.

Ich habe sehr viel Glück im Leben gehabt.
Michael Wessel
Gaggenauer Bürgerpreisträger 2023

Als Triebfeder hob er 1993 den Unimog Club Gaggenau aus der Taufe, dessen Ehrenvorsitzender er heute ist. Mit über 8.000 Mitgliedern in 49 Ländern sei der Club der mitgliederstärkste Verein Gaggenaus und der größte Mercedes-Marken-Club weltweit. Auch im Unimog-Museum war Wessel „ein Mann der ersten Stunde“. Dort steht ein Original-Exemplar des „Orient-Express“: ein in den 1890er-Jahren in Gaggenau hergestelltes benzinbetriebenen Autos.

Von 1980 bis 1992 war Wessel für die SPD im Gaggenauer Gemeinderat. Seit Jahrzehnten engagiert er sich bei der Sängervereinigung Ottenau und den Saubergspatzen.

„Ich habe sehr viel Glück im Leben gehabt“, zeigte sich Wesel nach der Preisverleihung bescheiden. Das erste Glück sei, dass er als Flüchtlingskind nach Gaggenau gekommen war. „Die atemberaubende Entwicklung“ des Unimogclubs sei eine Teamleistung, betonte er und sagte anschließend an die Zuhörer gewandt: „Welche hohe Lebensqualität wir hier in Gaggenau haben, das muss einem immer wieder bewusst sein.“

Gaggenauer Bürgerpreis 2024 für Manfred Vogt

„Ob Verkehrsministerium, Regierungspräsidium oder die Deutsche Bahn: Manfred Vogt dringt überall durch.“ Treffender als der OB kann man den rührigen, in Bad Rotenfels geborenen Michelbacher nicht charakterisieren.

Man könnte vielleicht noch hinzusetzen: Er lässt einfach nicht locker, auch wenn alle schon mit den Augen rollen. Ohne den Bürgerpreisträger 2024 gäbe es in Gaggenau vieles nicht. Unter anderem den Arbeitskreis Tourismus-Freizeit, kurz AKTF genannt, dessen Kopf, Herz und Motor Manfred Vogt nach wie vor ist.

Vier junge Frauen und zwei junge Männer singen: Akteure der Schule für Musik und darstellende Kunst Gaggenau bereichern den Neujahrsempfang in der Jahnhalle mit ihren Liedern.
Akteure der Schule für Musik und darstellende Kunst Gaggenau bereichern den Neujahrsempfang in der Jahnhalle mit ihren Liedern. Foto: Frank Vetter

Kurparkfest, Markgraf-Wilhelm-Wege, Chaisenweg, Hanns-Spitschan-Minigolfturnier, Freizeitexpress ins Murgtal entlang der „Tour de Murg“-Fahrradstrecke, Besuche von Promi-Sportlern an Schulen, Michelbacher Rundwegfreunde, Stubenabende des Heimatvereins Michelbach, „Sport & Spaß“-Veranstaltungen, Historische Stadtführungen, Grenzweg-Wanderungen, geführte Radtouren, Dorfführungen: Überall hat er entscheiden mitgewirkt und, wie der OB hinzusetzte: „Manfred Vogt macht die PR.“

Der Arbeitskreis Tourismus-Freizeit braucht dringend Nachwuchs.
Manfred Vogt
Gaggenauer Bürgerpreisträger 2024

Manfred Vogt wäre nicht Manfred Vogt, wenn er in seinen Dankesworten nicht bereits drei neue Wünsche markiert hätte: dass es im Kurpark einen Schanzenbergbrunnen geben werde, dass die zugewachsene mutmaßlich keltische Ringwallanlage am Schanzenberg bald eine sichtbare Aufwertung der Murgleiter-Wanderstrecke sein werde und: „Dass die Bürger erkennen, der Arbeitskreis Tourismus-Freizeit braucht dringend Nachwuchs.“

Für die musikalische Umrahmung sorgten dieses Mal der Jugendchor und Solisten der Musikschule. Wie immer gab es für alle Gäste kostenlose Häppchen, Kartoffelsuppe und Getränke. Dafür sorgten der Verein Gaggenauer Altenhilfe sowie Grokage Gaggenau und Schützenverein Ottenau. 

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