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Drei Generationen

Reise zu den Missionsstationen: Gaggenauer auf Inspektionstour in Äthiopien

Die Familienstiftung „Pro fratre et amico“ von Herbert Walterspacher kümmert sich seit 2006 um Kinder in Äthiopien. Auf seiner 16. Reise für die Stiftung waren nun auch Sohn Stephan und Enkel Maximilian dabei.

Harmonie im Familien-Team: Zusammen mit zwei Schwestern stehen die drei Walterspachers (von links: Stephan, Herbert und Maximilian) vor der Zentrale des Steyler Missionsordens in der Hauptstadt Addis Abeba.
Zusammen mit zwei Schwestern stehen die drei Walterspachers (von links: Stephan, Herbert und Maximilian) vor der Zentrale des Steyler Missionsordens in der Hauptstadt Addis Abeba. Foto: Herbert Walterspacher

Um die Kontinuität seines Engagements zu gewährleisten, hat Herbert Walterspacher aus Bad Rotenfels im vergangenen Herbst wieder seine Inspektionsreise zu den Missionsstationen im krisengeschüttelten Äthiopien unternommen.

Auf seine inzwischen 16. Reise für seine Familienstiftung „Pro fratre et amico“ hat er diesmal neben dem Sohn Stephan auch die dritte Generation mit „an Bord“ gehabt – seinen Enkel Maximilian aus Allensbach, der am 5. Januar 16 Jahre alt wird. „Mir ist wichtig, Max zu zeigen, wie es auf der Welt außerhalb Europas aussieht.“

Vorstand will Aufgaben nach und nach an jüngere Generationen weitergeben

Hauptanliegen ist es jedoch, auch die übernächste Generation in die gut etablierten Projekte einzuführen. Denn der 74-Jährige will die schrittweise Übergabe seiner ehrenamtlichen Vorstandstätigkeit bei der Stiftung gut vorbereiten.

Und „Max hat super mitgemacht, war neugierig, zugewandt und wurde von den Einheimischen und Schwestern mit offenen Herzen empfangen“, berichtete der stolze Großvater. „Und er bekam klare Aufgaben von mir.“ Nämlich zu dolmetschen und später einen Vortrag im Ethik-Unterricht zu halten.

Oder auch seine Eindrücke zu schildern bei Vorträgen seines Onkels Ralph, der den Vater Herbert auch schon mehrfach begleitet, und der als Priester in seiner Gemeinde Lauda durch sein Engagement auch ein beachtliches Spendenaufkommen generiert hat.

Stiftung stellt 90.000 Euro in diesem Jahr an Ordensschwestern bereit

Folgende drei Schwerpunkte gab es auf der sechstägigen Reise: Priorität hat stets der Besuch der seit 2008 staatlich anerkannten Elementarschule mit den angegliederten Kindergärten in Alemtena, das „Herzensprojekt“ des Deutschen. Und dort fliegen dem „Papa“ Herbert“ auch wirklich die Herzen der Kinder zu. Nun müssen sie sich an „Grandpa Herbert“ gewöhnen.

Konstant sei die Zahl von 450 Schülerinnen und Schülern in acht Klassen und circa 300 Kinder in den Kindergärten. Der gesamte Erziehungsbereich hat Ausgaben von 60.000 Euro, das sind zwei Drittel der gesamten Fördergelder.

90.000 Euro stellt die Stiftung den äthiopischen und ugandischen Ordensschwestern in diesem Jahr zur Finanzierung der Aufgaben bereit, die in vier Raten überwiesen werden.

Davon erhält das Sonderprojekt im Flüchtlingslager Bidibidi in Uganda aktuell 15.000 Euro für Mädchenprojekte zur Schulausbildung. Diese Gelder verwaltet seit Jahren Schwester Sheeba, die das Amt nun in jüngere Hände übergibt.

Insgesamt sind fast 30 Schwestern des holländischen Steyler Missionsordens in Äthiopien und in dem Lager in Nord-Uganda für Flüchtlinge aus dem Bürgerkriegsgebiet im Südsudan tätig.

2022 wurde erstmal das „Schafprogramm“ eingeführt

Der zweite Schwerpunkt der Reise führte das deutsche Familien-Trio in die abgelegenen Außenstationen im nordöstlichen Bergland Richtung Somalia mit dem 3.000 Meter hoch gelegenen Hauptort Chole.

Dorthin nahm Walterspacher den jungen Mann mit zu Familien-Besuchen. Allein die Fahrt über holprige Schotterpisten war schon abenteuerlich für den Schüler. Aber er sei sehr ergriffen gewesen von den Wohnverhältnissen und das Umfeld der meist alleinerziehenden Frauen.

Das erstmals im Jahr 2022 eingeführte „Schafprogramm“ sei erfolgreich von den Frauen umgesetzt worden. Sie bekommen von der Stiftung Schafe gekauft, mit denen sie wirtschaftlich arbeiten müssen und den Erlös selber verwalten.

16-jähriger Enkel zieht positives Fazit aus der Reise

Der dritte Besuch galt der Krankenstation in Waragu im unterhalb von Chole gelegenen Tieftal. Einen Arzt gibt es nicht, Schwestern und Pfleger kümmern sich um alle medizinischen Fälle.

Stephan Walterspacher, der als Arzt auch eine Zahnprophylaxe dort organisierte, wurde zu manch medizinischen Problemfällen der Kinder zurate gezogen, konnte aber nicht immer helfen.

Sie hat mir geholfen, die Gegensätze von Arm und Reich in unserer Welt besser zu verstehen.
Maximilian Walterspacher

Der nun 16-jährige Maximilian zieht ein positives Resümee aus seiner Äthiopienreise: „Sie hat mir geholfen, die Gegensätze von Arm und Reich in unserer Welt besser zu verstehen und lässt mich meine eigenen Standards besser wertschätzen.“

Und besonders glücklich macht den Großvater, der mit Weitblick für die Nachhaltigkeit des Engagements in Äthiopien Sorge trägt, diese Notiz des Enkels: „Ich bin dank dieser neuen Eindrücke umso motivierter, die Stiftung weiterhin zu fördern um die Menschen vor Ort zu unterstützen.“

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