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16 Grad Celsius Wassertemperatur

Saisonstart: So sieht es in den Murgtäler Bädern aus

Die Badesaison geht los. Noch ist das Wasser kühl. Manche Bäder im Murgtal haben aber schon jetzt mit einem Problem zu kämpfen.

Betriebsleiter Matthias Heinrich und seine Mitarbeiterinnen Nadja Bartels sowie Brigitta Hausdorf (vorne rechts) legen im Igelbachbad letzte Hand an.
Letzte Vorbereitungen: Betriebsleiter Matthias Heinrich und seine Mitarbeiterinnen Nadja Bartels sowie Brigitta Hausdorf (vorne rechts) legen im Igelbachbad letzte Hand an. Foto: BNN-Archiv/Christiane Krause-Dimmock

Noch ist die Wassertemperatur zum Saisonstart nicht ganz so komfortabel. 16 Grad Celsius – das kostet schon ein bisschen Überwindung. Die bringen vereinzelte Schwimmer am Wochenende auf, als am Samstag endlich auch das Waldseebad in Gaggenau, das Kuppelsteinbad in Ottenau und das Igelbachbad in Gernsbach wieder am Start waren.

Saisonstart beginnt sanft

„In der kommenden Woche wird es wieder wärmer“, ist Matthias Heinrich zum Saisonstart überzeugt. Das wird nach der Einschätzung des Betriebsleiters der vier Gernsbacher Bäder nicht allein an der heiß ersehnten Spätfrühlingssonne liegen. Im Igelbachbad in Gernsbach wird dann auch die Solaranlage wieder in Betrieb sein.

Ein fehlendes Ersatzteil hat dort ein bisschen zu Verzögerungen gesorgt. Doch das schreckte längst nicht jede Wasserratte ab. Für den Stammgast, der im Winter Eisbaden geht, war das in den vergangenen Tagen kein Hindernis, berichten die Teammitglieder um Matthias Heinrich, während sie die noch entspannte Besuchersituation nutzen, um kleine Feinarbeiten zu machen.

„Heute haben wir zum Beispiel die Hecken geschnitten“, erklärt der Chef. Dieses Softopenings, zum dem sich der Saisonstart entwickelt hat, komme auch den beiden neuen Kolleginnen an der Kasse zugute. „Das macht die Einarbeitung ein wenig einfacher.“

Wasser hat eine Temperatur von 16 Grad Celsius

Eine Situation, die der im Waldseebad durchaus ähnelt. Während es Schichtleiterin Natalie Rehm allenfalls bis zum Ellenbogen ins kühle Nass zieht, weil sie regelmäßig Wasserproben nimmt, sieht ihr Kollege, der Rettungsschwimmer Aribert Seifert die Temperaturen entspannter. „Ich war schon drin“, verweist er auf sein noch nasses Haar. 16 Grad Celsius, das sei nichts besonderes.

„Ich gehe auch bei 11 Grad rein.“ Das muss er manchmal. Nicht nur um potentielle Gefahrensituationen zu entschärfen. Am Ende der Saison, wenn die letzten Reinigungsarbeiten durchgeführt werden, geht das nun mal nicht vom Ufer aus, meint er schmunzelnd.

Auch eine Weisenbacherin hat sich am Samstag zum Saisonstart ins Waldseebad „verirrt“. Ihren Namen möchte sie nicht nennen, berichtet aber von ihren Befürchtungen, dass in ihrer Gemeinde in dieser Saison die Becken trocken bleiben könnten. „Als Vielschwimmerin tut mir das richtig leid“, erzählt sie von ihren Bahnen, die sie sonst rund 90 Minuten lang zieht. Am Samstag waren es allerdings nur 20. „Ich muss mich erst wieder dran gewöhnen.“

Es fehlt an Fachkräften

Das mit Weisenbach sei ein Problem, weiß auch Matthias Heinrich. Und zwar ein personelles. Ohne Fachkräfte sieht es in der Branche schlecht aus. Ob sich das in diesem Jahr für Weisenbach noch wird drehen lassen, weiß er nicht.

Der Verein habe wohl auch schon bei den Stadtwerken angefragt. Aber die seien mit ihren vier Anlagen gut ausgelastet, so der Betriebsleiter der Bäder.

„Die Anlagen sind wunderschön“, schwärmt Olga Manzenko, die – ganz ohne Badesachen, dafür aber mit Mann und Tochter – am Wochenende ins Waldseebad gekommen ist. Zum Toben und um die Füße schon mal probeweise einzutauchen sei die Witterung im Augenblick bereits perfekt. Das gilt auch für Eiscafé und mehr.

Bei Natascha Sönmez auf der Terrasse mit Seeblick herrscht deutlich mehr Betrieb als im Wasser. Das Softeis ist gefragt. Aber das kann sich bald ändern. „Wir hoffen natürlich auf einen tollen Badesommer wie im vergangenen Jahr.“ Fast drei Monate lang hatten sie und Ehemann Ali 2022 alle Hände voll zu tun.

Es hat mich schon Überwindung gekostet ins Wasser zu steigen.
Ingrid Kuhlmann, Schwimmerin

15 Grad Celsius Wasser- und 16 Grad Celsius Lufttemperatur dazu Sonnenschein mit ein paar Schönwetterwolken herrschten am Samstagvormittag um 10 Uhr zur Saisoneröffnung im Ottenauer Kuppelsteinbad.

Schon vor Eröffnung des Freibades versammelten sich einige Badenixen vor dem Bad und warteten auf dessen Eröffnung. Trotz der niedrigen Wassertemperaturen drehten sie anschließend einige Runden im Wasser.

„Es hat mich schon Überwindung gekostet ins Wasser zu steigen“, sagt Ingrid Kuhlmann, die fast täglich mit der „Cappuccino-Gruppe“, das Kuppelsteinbad besucht. Ins Wasser sprang aber auch Selbachs Ortsvorsteher Michael Schiel, der ebenfalls ein Dauergast im Kuppelsteinbad ist.

Das Kuppelsteinbad wird nunmehr bis zum 10. September täglich zwischen 10 und 20 Uhr geöffnet haben, betonte Carola Henze, Vorstandsmitglied für den Bereich Verwaltung. Zeitliche Einschränkungen, wie beispielsweise in anderen Städten und Gemeinden, sind aktuell in Ottenau nicht geplant.

Verein nimmt für Kuppelsteinbad 70.000 Euro in die Hand

Zur Saisoneröffnung waren auch Bürgermeister Michael Pfeiffer (parteilos) und Bäderchef Jörg Zimmer ins Kuppelsteinbad gekommen, die dem Verein eine gute Badesaison wünschten und sich über einige Neuerungen informieren ließen. Der zuständige Vorstand für die Technik, Ralf Wolf sprach dabei zunächst die neue Fotovoltaikanlage an, die in den vergangenen Monaten auf das Gebäudedach installiert wurde.

Überschaubar: Noch sind am Samstag nicht viele Schwimmer im Becken des Kuppelsteinbades. Das ändert sich mit höheren Temperaturen schnell.
Überschaubar: Noch sind am Samstag nicht viele Schwimmer im Becken des Kuppelsteinbades in Ottenau. Das ändert sich mit höheren Temperaturen schnell. Foto: Joachim Kocher

Bevor man mit den Arbeiten begann, musste man ein Statikgutachten sowie die Zustimmung der Stadtwerke einholen. Aufgrund der Bauarbeiten musste auch ein erhöhter Blitzschutz angebracht werden.

Der Schwimmbadverein nahm nach Aussage von Heidi Schottmüller, Vorstandsmitglied (Finanzen), für die Gesamtmaßnahme rund 70.000 Euro in die Hand. Mit der neuen Photovoltaikanlage können etwa zehn Einfamilienhäuser oder entsprechende Wohnungen mit Strom versorgt werden.

„Das Kuppelsteinbad ist funktionell und in einem sehr guten Zustand“, betonte Gaggenaus Bäderchef Jörg Zimmer. Der noch amtierende Bürgermeister Michael Pfeiffer betonte, dass im Kuppelsteinbad sehr viel Herzblut stecke.

Wir haben unter den Aufsichten auch einige Frührentner.
Carola Henze, Vorsitzende Schwimmbadverein

Carola Henze informierte auf Anfrage der Redaktion darüber, dass alle für den Betrieb benötigten Wasseraufsichten vom Verein Kuppelsteinbad e.V. gestellt werden. Aktuell stünden dreizehn Personen zur Verfügung. Henze machte jedoch keinen Hehl daraus, dass man weitere Leute für die Schwimmbadaufsicht dringend benötige. Schließlich könnten vorhandene Kräfte einmal durch Krankheit ausfallen.

„Wir haben unter den Aufsichten auch einige Frührentner. Hätten wir diese Kräfte nicht zur Verfügung, könnten wir unser Angebot in den Vormittagsstunden nicht aufrecht erhalten.“

Carola Henze lobte insbesondere auch die Zusammenarbeit mit der Stadt Gaggenau. „Zusammen haben wir viel auf den Weg gebracht“. Der Verein hat 2.500 Mitgliedern und plant 2023 auch zahlreiche Events. Heidi Schottmüller betonte, dass man im vergangenen Jahr rund 30.000 Besucher zählte, mit der gleichen Zahl von Gästen rechnen wir auch in diesem Jahr.

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