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Renovierung dank Finanzspritze möglich: Traditionskino in Gaggenau bekommt Kinopreis

Ein Preis und dazugehöriges Preisgeld, darüber kann sich das Merkur Film-Center in Gaggenau-Ottenau freuen. Die Betreiber, die das Kino von den Eltern übernommen haben, freuen sich darüber und wollen ihrer Linie als Nischenkino treu bleiben. Für ihre Filmauswahl bekommen sie viel Lob.

Ines und Jens Merkel freuen sich über den Kinopreis.
Ines und Jens Merkel freuen sich über den Kinopreis. Foto: Joachim Kocher

Jubel in 65 besondere Kinos in Baden-Württemberg. Sie alle bekommen Preisgelder, die das Land und die Medien-und Filmgesellschaft (MFG) Baden-Württemberg, zur Verfügung gestellt hat. Unter den Preisträgern ist bereits zum zweiten Mal das Merkur Film Center in Gaggenau-Ottenau für ein sehr gutes Jahresfilmprogramm im Jahr 2020.

Über den Preis freuen sich die Geschwister Ines und Jens Merkel sehr, die im Jahre 2016 das Kino von ihren Eltern übernommen haben. In diesem Jahr hatten die beiden ihr Kino coronabedingt noch nicht geöffnet. Ines und Jens Merkel hatten eigentlich geplant ihr Kino im November und Dezember wieder zu öffnen, um das Weihnachtsgeschäft mitzunehmen.

Mit 2G wäre dies durchaus möglich gewesen, sagt Ines Merkel. Durch die erneute Zunahme der Inzidenzzahlen haben die beiden jedoch davon Abstand genommen. „Es rechnet sich nicht, wirtschaftlich gesehen ist es besser, das Kino aktuell geschlossen zu halten“. Kollegen, die ihr Kino geöffnet haben, melden derzeit teilweise nur einstellige Besucherzahlen, sagt Ines Merkel.

Bis zum 31. Dezember erhalte das Ottenauer Kino noch die Überbrückungshilfe III., betont Jens Merkel, danach gibt es vorerst keine weitere Unterstützung mehr.

Anspruchsvolle Filme liegen zeigt das Merkur Film-Center schon lange

„Für den Kinoprogrammpreis mussten wir uns selbst bewerben“, erklärt Ines Merkel. Hierbei mussten Angaben zu den Filmen und Sondervorstellungen, aber auch zum Engagement rund um die einzelnen Filme gemacht werden. „Wir informierten in unserer Bewerbung aber auch über die Teilnahme am Ferienspass, ferner gaben wir einen Spielplan über das Jahr 2020 ab“, sagt Ines Merkel.

Wir sind ein Nischenkino, darin sehen wir auch unsere Zukunft. 
Jens Merkel, Kinobetreiber

Anspruchsvolle Filme standen im Merkur Film-Center schon bei ihren Eltern Ellen und Klaus Merkel im Mittelpunkt. Daran hat sich auch bei der nächsten Generation als Nachfolger nichts geändert, Dies führte letztendlich auch dazu, dass das Kino seit dem Jahre 2007 schon mehrmals mit dem Preis ausgezeichnet wurde.

„Wir sind ein Nischenkino“, sagt Jens Merkel und haben ein großes Einzugsgebiet, das vom Murgtal über die Rheinschiene bis nach Achern beziehungsweise nach Karlsruhe reicht. „In diesem Nischenbereich sehen wir auch unsere Zukunft“.

Die Kinobetreiber haben in den letzten Wochen viele Mails von Gästen mit der Frage: „Wann macht ihr endlich wieder auf ?“ erhalten. „Dies hat uns gefreut.“ In dem Ottenauer Kino haben die Besucher ein ganz anderes Filmerlebnis und dies ohne jegliche Unterbrechung. „Dies schätzen unsere Kunden.“ Mit dem Preis, den wir erhalten haben, werden wir mit der Renovierung unseres Kinos anfangen, so dass es bei der Eröffnung in neuen Glanz erscheinen wird.

Traditionskino erhält viel Lob

Der Gernsbacher Landtagsabgeordnete der Grünen, Thomas Hentschel, freut sich sehr über diese Förderung. „In einer jahrzehntelangen Tradition des Kinos in Ottenau haben sich immer wieder viele Veränderungen ergeben. Die Geschwister Ines und Jens Merkel haben dabei ein wirklich beeindruckendes Programm für das Kino aufgestellt. Völlig zu Recht wird die Zusammenstellung nun mit einem Preis gewürdigt. Ich würde mir wünschen, dass diese Tradition in Gaggenau erhalten bleibt und diese Auszeichnung dafür eine wichtige Anregung gibt“.

Auch Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, betonte die wichtige Bedeutung kleiner Kinos für die kulturelle Vielfalt in Baden-Württemberg und sprach den Betreiberinnen und Betreibern, die ihr hochwertiges Angebot unter erschwerten Bedingungen aufrechterhalten, ihren Respekt aus.

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