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Zu wenig Schnee für Liftbetrieb

Warum es an einem Wintertag auf dem Kaltenbronn so schön ist

Viele Menschen hat es am sonnigen Wochenende in die verschneiten Höhenlagen gezogen. Auch auf dem Kaltenbronn waren Schlittenfahrer und Spaziergänger unterwegs und nutzten das Angebot des Infozentrums.

Blick von einem Berg über ein wolkenverhangenes Tal.
Über den Wolken und der Sonne ein Stückchen näher: Diese Aussicht gab es am Samstag auf dem Kaltenbronn. Foto: Ann-Kristin Hanell

Die Parkplätze in Kaltenbronn waren am Samstag weitläufig um das Infozentrum und den Skilift herum belegt. Kein Wunder, denn das Kaiserwetter lockte die Menschen in Scharen. Dabei waren die Loipen nicht gespurt und auch der Skilift war geschlossen. Für den Liftbetrieb lag einfach zu wenig Schnee.

Kinder mit Schlitten im Schnee.
Familien mit Kindern und Schlitten zog es am Wochenende in das Gebiet am Wildgehege. Der Skilift war geschlossen. Foto: Ann-Kristin Hanell

Doch die Kinder, von denen zahlreiche mit Schlitten kamen, ließen sich von den wenigen Zentimetern nicht abhalten. Im Gegenteil. Am Vormittag war der Sonnenhang neben dem Wildgehege gut besucht. Am Nachmittag, als dort der Schnee schmolz, zogen die Scharen zum Lifthang gegenüber, der im Schatten lag. Die Frischluft-Enthusiasten versuchten also, das Beste daraus zu machen.

Dass so viele Besucher kamen, lag, neben dem schönen Wetter, auch an der aufgehobenen Straßensperrung zwischen Reichental und Kaltenbronn. Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe wurde seit 2018 zwischen Reichental und Kaltenbronn die Landesstraße 76b vollumfänglich erneuert und instand gesetzt. Seit Mitte Dezember gehört diese Baustelle nun endlich der Vergangenheit an.

Es zieht wieder mehr Menschen zu uns.
Kristina Schreier
Leiterin des Infozentrums Kaltenbronn

„Wir haben schon deutlich gemerkt, dass die Sperrung Auswirkungen auf die Besucherzahlen hatte. Jetzt sind es wieder deutlich mehr Menschen und man sieht einen Unterschied an den Autokennzeichen“, sagt Kristina Schreier, Leiterin des Infozentrums Kaltenbronn. „Es zieht wieder mehr Menschen aus dem Murgtal zu uns ins Infozentrum.“

Infozentrum und Kugelbahn locken

Die achtjährige Felizia aus Gernsbach war eine der Besucherinnen. „Wir waren erst Schlittenfahren und dann im Infozentrum“, sagt sie gegenüber dieser Redaktion. Auf die Frage, was ihr am besten gefallen hätte, erklärt sie: „Der Hirsch im Infozentrum“. Dort steht ein lebensgroßes Präparat, das man sich von allen Seiten ganz genau anschauen kann. Aber auch die Kugelbahn vor dem Infozentrum kam gut an. Am Beginn der Kugelbahn steht ein Holzkugel-Automat. Für 50 Cent darf man am Rädchen drehen und eine Kugel ziehen. Mit der Holzkugel kann die Bahn dann selbst kostenlos so oft und lang bespielt werden, wie es Spaß macht.

Ein schneebedeckter Skihang.
Der Skilift an der Nordseite des Berges war zwar geschlossen, aber er bot zum Schlittenfahren eine ausreichende Grundlage. Foto: Ann-Kristin Hanell

Aber auch am kommenden Wochenenden gibt es viele gute Gründe, um zum Infozentrum zu kommen, sagt die Leiterin Kristina Schreier.

Ein Luchs im Schnee.
Die Tiere mögen das kalten Winterwetter. Der Luchs kann durch seine großen Pfoten gut im Schnee herumspazieren. Foto: Ann-Kristin Hanell

„Am Sonntag ist nämlich Familientag. Ab 11 Uhr haben wir zum Beispiel Bastel-Angebote für Familien und Kinder. Es kann die Sonderausstellung zu unserem Thema des Jahres, ,Alles im Fluss? Wasser in der Krise’ erlebt werden. Am Nachmittag kommt außerdem unser Luchs-Experte“, verrät sie. Am Familientag gibt es darüber hinaus ermäßigte Eintrittspreise für Kinder und eine geführte Familienwanderung. 

Luchs ist gut fürs Winterwetter ausgestattet

Und wie gefällt den Luchsen das kalte Schnee-Wetter eigentlich? Durch die großen Pfoten des Luchses macht ihm ein Leben im Schnee wenig aus. Sein Gewicht verteilt sich auf der großen Fläche, wie auf einem Schneeschuh. Außerdem, verrät Schreier, stehen die Luchse jetzt kurz vor der Paarungszeit. 

Apropos Paarungszeit, wurde nicht genau dafür das Luchs-Weibchen Finja Anfang Dezember ausgewildert? Ganz genau! Ob es dieses Jahr mit einer Paarung klappt, bleibt für Experten am Infozentrum natürlich noch abzuwarten.

Wir freuen uns immer, wenn die Menschen rausgehen.
Kristina Schreier
Leiterin des Infozentrums Kaltenbronn

So viel kann aber schon verraten werden: Die besonderte Luchsin lebt, wandert und jagt in der Region. Mit Hilfe des Peilsenders kann das nachvollzogen werden. Wer mehr über die Luchsin, die Luchse und deren Leben im Schwarzwald erfahren möchte, kann kommenden Sonntag die Chance nutzen, Infos aus erster Hand zu erhalten.

„Wir freuen uns immer, wenn die Menschen rausgehen und die Natur draußen erleben. Egal, ob beim Skifahren, beim Rodeln, beim Winterwandern oder was auch immer sie draußen machen. Wichtig ist, dass wir Menschen, vor allem die Kinder, die Natur und Jahreszeiten auf der Haut spüren”, ist sich die Försterin und Erlebnispädagogin sicher. „Es geht um die Wahrnehmung mit allen Sinnen.”

Eine schneebedeckte Landschaft.
Die Natur mit allen Sinnen bewusst erleben, ist ein wichtiges Anliegen, das man im Infozentrum Kaltenbronn vermitteln möchte. Foto: Ann-Kristin Hanell.

Übrigens fahren auch die Busse wieder regelmäßig an den Kaltenbronn. Wer Angst vor Glätte hat oder nicht lange nach einem Parkplatz suchen will, kann auch aus dem Murgtal wieder auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgreifen. 

Und damit sich die Kinder bis zum Familientag am kommenden Sonntag schon etwas in das Thema Moore und Trinkwasser hineindenken können, gibt es von Schreier noch eine kleine Knobelaufgabe, die in der Sonderausstellung aufgelöst wird: Wie viel Wasser gibt es auf der Erde und wie viel davon ist trinkbar? Schreier: „Wir freuen uns schon, auf die Familien und Kinder, die mehr erfahren wollen.“

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