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Kein Leistungseinbruch bei Absolventen

Wegen Corona: Gernsbacher Schulleiter rechnet mit mehr Sitzenbleibern 2020/21

Die Corona-Pandemie hatte keine negativen Auswirkungen auf die Schulabschlüsse im Murgtal. An den drei großen Schulen blieben die Notenschnitte stabil. Ein Gernsbacher Schulleiter warnt allerdings vor einem Leistungseinbruch im kommenden Schuljahr. Seine Befürchtung: Viele Schüler könnten sitzen bleiben.

Abitur 2017
Sporthalle
Goethe Gymnasium Gaggenau
Der Abiturschnitt in Gaggenau und Gernsbach leidet nicht unter der Corona-Pandemie. Das Bild zeigt frühere Schüler des Gaggenauer Goethe-Gymnasiums bei einer Prüfung. Foto: Slobodan Mandic

Die Angst war groß: Wird Corona vielen Schülern ihr Abschlusszeugnis versauen? An den großen Schulen im Murgtal, das zeigt nun eine BNN-Umfrage, ist der befürchtete Leistungseinbruch ausgeblieben. Ein Schulleiter rechnet allerdings damit, dass im kommenden Jahr viele Schüler sitzen bleiben werden.

Corona war für unsere Schüler kein Nachteil.
Joachim Schneider, ausscheidender Schulleiter der Gernsbacher Realschule

An beiden Murgtäler Gymnasien, dem Goethe in Gaggenau und dem Gernsbacher ASG, liegt der Abischnitt in diesem Jahr bei 2,3. Damit ist keine wesentliche Veränderung gegenüber früheren Jahrgängen festzustellen.

Kein Corona-Effekt auf Abschlüsse

Auch die Zehntklässler an der Gernsbacher Realschule erreichten einen Schnitt von 2,3. „Corona war für unsere Schüler kein Nachteil”, sagt der ausscheidende Schulleiter Joachim Schneider.

Im Gegenteil: Die Prüfungen wurden wegen der Corona-Pandemie um fünf Wochen nach hinten verschoben. Die Schüler hatten dadurch mehr Vorbereitungszeit. Im Unterricht wurde stark priorisiert: „Die Lehrer haben sich auf die schriftlichen Prüfungsfächer konzentriert”, erklärt Schneider.

Die fächerübergreifende Kompetenzprüfung, eine aufwendige Gruppenarbeit, wurde vom Kultusministerium ersatzlos gestrichen.

Viele jüngere Schüler haben die Heimarbeitszeit leider mit Freizeit verwechselt.
Joachim Schneider, bis zu diesem Jahr Rektor der Gernsbacher Realschule

„Außerdem mussten die Schüler in derselben Prüfungszeit weniger Aufgaben bearbeiten, als ursprünglich angedacht”, berichtet Schneider.

Die Absolventen kamen also gut durch die Corona-Krise. „Kurzfristige Folgen bemerken wir nicht.”

Schulleiter erwartet Leistungseinbruch

Sorgen macht sich Schneider dagegen mit Blick auf das kommende Schuljahr. Das Problem: „Viele jüngere Schüler haben die Heimarbeitszeit leider mit Freizeit verwechselt” - so Schneiders Beobachtung. „Einige Eltern haben nicht dafür gesorgt, dass ihre Kinder zu Hause lernen.”

Da in diesem Schuljahr wegen der Corona-Pandemie kein Schüler sitzenbleiben muss, befürchtet Schneider einen Einbruch im kommenden Jahr. „Viele Schüler haben große Wissenslücken”, sagt er.

Sie könnten die Klasse zwar freiwillig wiederholen, täten dies meist aber nicht. „Einige werden schon im nächsten Halbjahr enorme Probleme bekommen”, warnt er.

Es sei schwierig, den im Frühjahr verpassten Stoff aufzuholen. Schneiders Fazit: „Das Niveau in den Klassen wird sinken.”

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