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Leuchtturmprojekt mit Landesförderung

Zukunftsforschung soll auch den Streuobstwiesen im Murgtal zugutekommen

Um alternative Methoden kümmert sich der Förderverein Streuobstwiesen an Murg und Oos (SOMO). Christoph Schulz stellt am 8. Januar in Gaggenau neueste Forschungen vor.

Erst vor kurzem wurde das Forschungsprojekt mit Pflanzungen auf Pilotflächen in Spiegelberg und Nordheim gestartet worden. Das Bild zeigt die Projektfläche Spiegelberg, aufgenommen mit einer Drohne am 9. Dezember 2023.
Erst vor kurzem wurde das Forschungsprojekt mit Pflanzungen auf Pilotflächen in Spiegelberg und Nordheim gestartet worden. Das Bild zeigt die Projektfläche Spiegelberg, aufgenommen mit einer Drohne am 9. Dezember 2023. Foto: Christian König

Der Förderverein Streuobstwiesen an Murg und Oos (SOMO) lädt am Montag, 8. Januar, um 19 Uhr zum monatlichen Stammtisch ins Gertrud-Hammann-Gemeindehaus, Eckenerstraße 1a, in Gaggenau, ein. Thema des Abends: „Klimawandel-Anpassung im Streuobst – Potenzialstudie für klimaresiliente Bewirtschaftungssysteme und Erprobung alternativer Baumarten und Anbausysteme.“

Klimaresilienz beschreibt die Widerstandsfähigkeit sozial-ökologischer Systeme gegenüber den Folgen des Klimawandels. Christoph Schulz aus Nordheim wird das Forschungsvorhaben im Streuobstbau detailliert vorstellen. Wie SOMO-Schriftführer Bernhard Schorpp berichtet, erhielt die Flächenagentur Baden-Württemberg den Zuschlag für ein mit 135.000 Euro dotiertes „Leuchtturmprojekt“. Fördergeber ist das Ministerium für ländlichen Raum.

Mit dem Geld soll eineinhalb Jahre lang Zukunftsforschung für Streuobstwiesen betrieben werden. Unter Einbeziehung historischer Erfahrungen geht die Flächenagentur neue Wege, „damit Streuobstwiesen auch unter künftigen klimatischen Bedingungen produktiv sein können“, so Schorpp.

Einzigartiges Forschungsvorhaben im Streuobstbau

Im Rahmen des bislang einzigartigen Vorhabens würden alternative Anbaumethoden ebenso erforscht wie alternative Baumarten und Obstsorten, erläutert Schorpp. Erst vor kurzem sei das Vorhaben mit Pflanzungen auf Pilotflächen in Spiegelberg und Nordheim gestartet worden.

„Das Projekt passt genau zu den Bestrebungen unseres Vereins, für die Zukunft in Zeiten des Klimawandels gerüstet zu sein“, sagt Martin Blum. Er zeichnet im Verein für die Stammtischthemen verantwortlich. Christoph Schulz werde in seinem in drei Teile gegliederten Vortrag die Struktur und Ziele des Projekts erläutern, so Blum.

Er gebe darin Aufschluss darüber, wie das Projekt aufgebaut ist und was man unter einer Potenzialstudie zu verstehen hat. Dabei werden die Besucher auch erfahren, warum darüber diskutiert wird, Bäume wie Mandel, Hasel, Walnuss, Feige, Maulbeere, Esskastanie, Pfirsich und Wildobst neben die klassischen Obstbäume zu pflanzen.

Große Herausforderungen in Zeiten des Klimawandels

Der Referent werde auch darlegen, welche konkreten Forschungsergebnisse möglicherweise zu erwarten sind und welche Bedeutung diese für die Obstbäume der Zukunft haben könnten. Das angewandte Forschungsprojekt beinhaltet neben einer ausführlichen Literaturstudie auch die Analyse bestehender Anbausysteme und vorhandener Bestände.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt laut Christoph Schulz auf der Bewertung von Marktpotenzialen, Arbeitszeitbedarf und Ertrag. Zudem erfolgt die Erprobung alternativer Baumarten auf den genannten Pilotflächen. „Auf diesen sollen später auch Workshops für Praktiker stattfinden“, berichtet der Referent.

Nach Ablauf des Projektzeitraums im Dezember 2024 könnten sich dann weitere Forschungsprojekte mit Fördergeldern aus anderen Töpfen anschließen – etwa für die Untersuchung, wie Vögel und Insekten auf die klimaresiliente Baumwiese reagieren. Die Frage und Suche nach möglicherweise geeigneteren Unterlagen vor allem im Hochstammapfelanbau wird nach Auskunft von Martin Blum ein weiteres Thema beim Stammtisch sein.

Trockenstress macht Streuobstbäume anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
Martin Blum
Förderverein Streuobstwiesen an Murg und Oos (SOMO)

„Die Herausforderungen durch den Klimawandel gehen über die gewohnte Pflege und Bewirtschaftung unserer Streuobstwiesen weit hinaus“, unterstreicht Blum. „Hitze- und Dürresommer, vor nicht allzu langer Zeit die Ausnahme, werden immer mehr zur Regel. Der Trockenstress macht Streuobstbäume anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.“

Der Förderverein Streuobstwiesen an Murg und Oos (SOMO) verstehe sich als Unterstützer bei der Bewältigung dieser Herausforderungen. Daher lade er regelmäßig dazu ein, mehr über die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und geplanten Maßnahmen zu erfahren.

Der monatliche Stammtisch biete eine hervorragende Gelegenheit, sich aktiv in den Austausch einzubringen und gemeinsam die Zukunft der Streuobstwiesen zu gestalten. „Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen und eine anregende Diskussion.“

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